Frische Kräuter trocknen
Kräuter lagern leicht gemacht
In der Kräutersaison kommt schnell der Wunsch auf, sich die wohlriechenden Pflanzen zunutze zu machen, selbst wenn sie gar nicht in dieser Absicht herangezogen wurden. Der fade Beigeschmack, den der kleine Basilikum als Geburtstagsstrauß hinterlassen hat, erscheint plötzlich gar nicht mehr so fad. Da landet das ein oder andere Blatt schon mal schnell auf der selbstgemachten Pizza oder im leichten Tomaten-Mozarella-Salat.
Doch nicht nur frisch sind Kräuter vielseitig nutzbar. Auch getrocknet machen sie z.B. als Gewürz oder als Teezusatz eine gute Figur. Die meisten Kräuter lassen sich dabei durch Trocknen sehr gut haltbar machen. Hierbei handelt es sich um eine einfache und beliebte Konservierungsmethode, bei der insbesondere die mediterranen Kräuter, beispielsweise Bohnenkraut, Rosmarin, Salbei oder Thymian, gut ihre Würze behalten. Wesentliche Voraussetzung, damit frische Kräuter optimal trocknen können, ist ein rascher Trocknungsprozess.
Kräuter richtig ernten
Bei der Kräuterernte gibt es zunächst einige Kleinigkeiten zu beachten. Für die Ernte werden die frischen Kräuter zur Mittags- oder Nachmittagszeit und nur bei trockenem Wetter geschnitten. Gießwasser oder Morgentau darf auf den Blättern nicht mehr vorhanden sein. Benetzte Kräuter trocknen nur schlecht und setzen im schlimmsten Fall Schimmel an.
Verholzende Kräuter, so z.B. Rosmarin oder Salbei, werden bis zum Übergang zum alten Holz geerntet. Dort sind noch Knospen vorhanden, die über den Sommer austreiben und wieder ausreifen können. Basilikumstängel werden knapp oberhalb eines jungen Blätterpaares abgezwickt. Hier wächst dann ein neuer Spross nach. Werden Kräuter mit bedacht geerntet, können sich die Pflanzen wieder davon erholen.
Weitere Hinweise bietet unser Artikel Kräuter ernten und haltbar machen.
Kräuter trocknen
Die geernteten Zweige werden locker in Bündeln von 5 bis 10 Stück kopfüber an einem trockenen, gut durchlüfteten Ort aufgehängt. In trockenen Sommern muss das nicht zwingend im Haus geschehen. Dachböden oder Gartenschuppen etwa sind passable Orte. Ansonsten bieten sich trockene Zimmer im Haus an, in denen die Kräuter am besten an der Decke aufgehängt werden. Hohe Luftfeuchte sollte definitiv vermieden werden, denn das Erntegut darf nicht von Schimmel befallen werden.
Auf ideale Weise können die Kräuter-Bündel trocknen, wenn innerhalb der ersten 24 Stunden 25 bis 30°C herrschen. In den nächsten zwei bis drei Wochen reichen dagegen Temperaturen von 20 bis 25°C völlig aus. Nach der Trocknungsphase lassen sich die getrockneten Pflanzen bereits mit den Händen zerkleinern. Anschließend werden die Kräuter in lichtundurchlässige Keramik- oder Glasgefäße umgefüllt. Denn UV-Licht kann auch im Nachhinein zu chemischen Reaktionen führen, sodass die Kräuter gefahr laufen, selbst nach dem Trocknen noch ihr Aroma verlieren.
Tipp: Jedes Gefäß ist eindeutig zu etikettieren, damit es später nicht zu Verwechslungen kommt!
Die Alternative: Kräuter zum Trocknen auslegen
Wer auf Anhieb keinen geeigneten Ort findet, um die Pflanzen aufzuhängen und so seine frischen Kräuter zu trocknen, hat in trockenen, warmen Sommern besonderes Glück. Denn in solchen Fällen kann es schon reichen, die Kräuter offen auszulegen. Dazu bietet sich z.B. ein Backblech an. Die Kräuter werden sorgfältig voneinander getrennt und einzeln auf dem Blech ausgelegt. Dieses wandert dann aber nicht etwa zurück in den Ofen, sondern bleibt für einige Tage offen liegen, am besten gleich auf dem Herd. Auch so lassen sich frische Kräuter gut trocknen, sofern sie nicht feucht geerntet wurden.
DiesesVerfahren bietet sich auch besonders dann an, wenn nicht ganze Kräuterbüschel geerntet werden, sondern nur einzelne Blüten oder Blätter, wie z.B. bei Kamille, Basilikum oder Oregano. Diese lassen sich schließlich nur schlecht zusammenbinden. Doch mit einem Backblech bewaffnet, muss der Kräuterfreund auch hier nicht verzweifeln und die Kräuter trocknen ebenso zuverlässig wie an der frischen Luft.
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