Der Nutzgarten im Juni
Stecklingsvermehrung von Kräutern
Bohnenkraut, Melisse, Minzen, Rosmarin, Lavendel oder Thymian lassen sich nun durch Stecklinge vermehren. Stecklinge sind als vegetative Vermehrungsart geeignet, um Sorten und Züchtungen zu vermehren. Die Nachkommen bleiben im Gegensatz zur Aussaat erbgleich und behalten markante Eigenschaften. Bei der Stecklingsvermehrung werden die ausgereiften Sprossspitzen geschnitten und in ein Gefäß mit Vermehrungssubstrat gesteckt. Unter gestauter Luft beginnen die Stecklinge nach einigen Tagen neue Wurzeln zu bilden. Bereits nach wenigen Wochen sind sie zu eigenständigen Jungpflanzen herangewachsen, die ins Kräuterbeet ausgepflanzt werden können.
Kräuterernte
Viele Gewürz- und Heilkräuter beginnen Blüten zu bilden. Damit ist der Zeitpunkt für die Kräuterernte erreicht. Die Pflanzen haben zu Blühbeginn den höchsten Gehalt an Aromen, Mineralstoffen und Vitaminen. Bohnenkraut, Minzen, Salbei oder Thymian werden kurz vor der Blüte zur Mittagszeit geerntet. Es darf sich keinesfalls der morgendliche Tau auf dem Erntegut befinden, denn die Feuchtigkeit kann beim Trocknungsprozess Schimmel und Fäulnis verursachen.
Die Sprosse der Kräuter werden bis zum alten Holz abgeschnitten. In Bündeln von bis zu 10 Stängeln werden sie kopfüber an einem gut durchlüfteten, schattigen Ort aufgehängt. Je nach Temperaturen sind die Kräuter nach zwei bis drei Wochen getrocknet, um sie für die spätere Verwendung in lichtundurchlässige Glas- oder Keramikgefäße einzulagern.
Noch mehr Wissenswertes zum Trocknen von Kräutern findet sich in unserem Artikel Frische Kräuter trocknen.
Ende der Spargelernte
Die Spargelernte endet auch im Garten pünktlich zum Johannistag am 24. Juni. Der Spargel benötigt noch genügend Zeit, um durchzuwachsen und einen grünen Busch zu bilden. Erst mit der Bildung eines grünen Sprosses kann die beliebte Gemüsepflanze Kraft für die Stangenbildung im nächsten Jahr sammeln. Bis zum ersten Frost vergehen noch mindestens 100 Tage, die der Spargel zur Photosynthese und zum Pflanzenaufbau nutzen kann.
Kompost als Hochbeet
Kompost, den der Nutzgarten im Juni liefert, verrottet am besten, wenn er schattiert wird und nicht ausbrennt. Warum also sollte der Kompost nicht als Kulturbeet für Kürbis und Zucchini genutzt werden, um diesen Effekt hervorzubringen?
Schließlich hat so jeder etwas davon. Denn die großen Blätter der Gemüsepflanzen schattieren die Bodenoberfläche und fördern das Mikroleben im Boden. Im Gegenzug finden sie im Kompost ausreichend Nährstoffe für ihr Wachstum. Ein guter Deal!
Minzrost entfernen
So robust und wuchskräftig Minzen auch erscheinen mögen, Krankheiten und Schädlinge lassen sich bei ihnen dennoch nicht ganz ausschließen. Neben Mehltau und Minzkäfern ist der Minzrost eine häufige Pilzerkrankung an Minzen.
Sobald sich orangefarbene Pusteln und Wucherungen an der Stängelbasis bilden, ist die Minze direkt über dem Boden abzuschneiden. Der Rückschnitt wird in der Biotonne entsorgt. Aber keine Angst, die Minze treibt kurze Zeit später aus den Wurzeln neu aus!
Entspitzen von Formobst
Formobst besitzt aufgrund seiner Schnittform einen besonderen Reiz. Aber der starke Neutrieb im Frühjahr hält sich natürlich nicht an eine vorgegebene Form. Damit die Verzweigung wunschgemäß erfolgt, werden die Triebspitzen der Seitentriebe mit einer Gartenschere entspitzt (Pinzieren).
Sind die Augen unterhalb der beabsichtigten Schnittstelle kräftig, sollte nicht so stark zurückgeschnitten werden. Schwache Augen werden bis auf drei Blätter pro Trieb zurückgeschnitten. Der diesjährige Austrieb des Leittriebes bleibt bei den Schnittmaßnahmen unberücksichtigt!
Himbeerruten vereinzeln
Auf ihre Ernte freuen sich schon viele Gartenbesitzer: Himbeeren liefern eine gesunde und schmackhafte Beute. Entwickeln die Pflanzen allerdings viele Bodentriebe, gehen diese zu Lasten der Fruchtbildung im Folgejahr.
Zu üppige Triebbildung lässt sich folglich durch Rückschnitt auf ca. 8 bis 10 Ruten pro laufenden Meter reduzieren. Dadurch erhalten die verbleibenden Ruten ausreichend Licht und können genügend Kraft für eine gute Ertragsleistung sammeln.
Grauschimmel an Erdbeeren
Noch mehr Obst für Feinschmecker, das aber umso empfindlicher daher kommt: Bei Erdbeeren gilt es hinzuschauen! Graue, pelzige Erdbeeren etwa weisen auf einen Grauschimmelbefall hin. Der Grauschimmel entsteht, wenn die reifen Früchte auf dem feuchten Boden liegen.
Die Früchte, die als Krankheitsträger dienen, sollten unverzüglich entfernt werden, damit sich die Sporen nicht in der Umgebung verbreiten! Ansonsten droht Feinschmeckern ein herber Ernteausfall.
Obstfraß durch Vogelnetze vermeiden
Heranreifendes Obst ist nicht nur für den Gärtner lecker. Es lockt auch Vögel in Scharen an. Die können einer Ernte in Folge stark zusetzen, was die Erntebilanz trüben dürfte.
Vogelschutznetze bieten hier einen guten Schutz. Denn sie dienen zur Abwehr des gefräßigen Gefieders. Ihr Einsatz lohnt jedoch nur bei kleineren Sträuchern und Bäumen.
Nützlinge fördern
Schlupfwespen zählen zu den natürlichen Gegenspielern von Blatt- und Schildläusen, aber auch von Raupen des Kohlweißlings. Letzterer ist als Schmetterling zwar schön anzusehen, kann in Raupenform allerdings erheblichen Flurschaden anrichten.
Die erwachsenen Tiere der Schlupfwespe lieben den Pollen von Doldenblütlern, wie z.B. Fenchel, Kümmel oder Dill. Das sollte genutzt werden, um sich zum Schutz des Nutzgartens im Juni ihrer Hilfe zu versichern.
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