Rigipsdecke streichen

Farbwalze an der Decke - Rigipsdecke streichen
4.5
Schwierigkeit: 
Kosten: 
Zeit: 
Aktualisiert am 19.02.2019
Die Rigipsdecke streichen – das ist der letzte Schritt einer langen Reise. So viele Gründe es gibt, eine Rigipsdecke abzuhängen, so viele Arbeitsschritte sind auch für ihre Herstellung notwendig. Wurden jedoch schon alle Arbeiten wie die Demontage der alten Decke, die Herstellung der Unterkonstruktion und das Spachteln der Rigipsdecke abgeschlossen, fehlt nur noch der letzte Schliff: der Anstrich! Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt auf einfache Weise, wie sich eine Rigipsdecke streichen lässt.
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Werkzeug und Material

  • Die Rigipsdecke nach dem Spachteln und vor dem Streichen
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    © diybook | So sieht die Rigipsdecke nach dem Verspachteln aus. Sie hat zwar noch keine einheitliche Farbe, ist dafür aber so glatt wie…
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Es wurde bereits gezeigt, wie sich vorbereitend eine Rigipsdecke spachteln lässt. Nun wird in einem zweiten Schritt erklärt, wie sich diese Rigipsdecke streichen lässt.

Um eine abgehängte Rigipsdecke zu streichen, wird nicht besonders viel an Werkzeug und Material benötigt. Für dieses Projekt müssen nur die üblichen Hilfsmittel wie eine Kartuschenpistole, Acryl, Dispersionsfarbe, Farbwalzen, Pinsel, Abstreifgitter, eine Teleskopstange sowie Abdeckmaterial wie Malerkrepp und Abdeckplanen bereit liegen.

Decken-, Wand- und Stufenübergänge mit Acryl verschließen

  • Alle Decken- und Wandübergänge werden mit Acryl verschlossen
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    © diybook | Zwischen Wand und Rigipsdecke wurde bei der Montage ein kleiner Abstand gelassen, um der Gipskartondecke bei Ausdehnung einen…
  • Auch die Stufenübergänge müssen vor dem Streichen mit Acryl verschlossen werden
    © diybook | Auch die Stufenübergänge werden auf diese Weise mit Acryl verschlossen. Zum Glätten der Fuge und zum Entfernen des…
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Vor dem Streichen der Rigipsdecke werden alle Fugen zwischen der Decke und Wand sowie die Fugen der Stufenübergänge mit Acryl verschlossen. Hierfür wird eine Kartuschenpistole mit einer Kartusche Acryl benötigt. Achtung: Einer der häufigsten Fehler dabei ist das Verwenden von Silikon. Spätestens beim Streichen wird klar, weshalb: Silikon lässt sich nämlich nicht überstreichen!

Mit der Kartuschenpistole wird das Acryl nun satt in die Anschlussstelle gedrückt. Um eine einheitlich glatte Fuge herzustellen, eignen sich speziell abgeschrägte Spachtel, die sogenannten Fugenspachtel. Es geht aber auch mit dem blanken Finger. Beim Abziehen muss darauf geachtet werden, dass in einem Schwung fest über die Anschlussstelle gefahren wird. Nur so wird überschüssiges Material aufgenommen und der Übergang geglättet. 

Ecken und Kanten vorstreichen

  • Beim Streichen werden Ecken mit einer kleinen Walze und einem Pinsel vorgestrichen
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    © diybook | Mit den großen Farbrollern gelangt man nur sehr schwer in die Ecken zwischen Decke und Wand. Daher werden diese mit Pinsel und…
  • Aber auch Kanten müssen mit einer kleiner Walze und einem Pinsel vorgestrichen werden
    © diybook | Auch bei Kanten kann eine kleine Farbrolle äußerst hilfreich sein. Das Auftragen der Farbe mit einer normal großen Farbwalze…
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Sind die Vorarbeiten abgeschlossen, kann mit dem Streichen der Rigipsdecke begonnen werden. Mit Pinsel und kleinem Farbroller (ca. 10 cm) werden nun jene Ecken und Kanten vorgestrichen, die mit einer normal großen Farbwalze nicht zu erreichen sind. Die Farbe wird satt aufgetragen und gut verstrichen. Um Unterschiede zur restlichen gerollten Deckenfläche zu vermeiden und um eine einheitliche Farbstruktur sicherzustellen, werden Pinselstriche, so gut es geht, mit der Farbrolle überstrichen. Sind alle Ecken und Kanten gestrichen, kann mit dem großflächigen Streichen der Rigipsdecke begonnen werden.

Rigipsdecke mit Dispersionsfarbe streichen

  • Rigipsdecke streichen - Der erste Anstrich
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    © diybook | Nach der Vorbereitung geht es nun endlich ans Streichen der Gipskartondecke. Mit dem Farbroller und einer Teleskopstange wird…
  • Rigipsdecke streichen - Der zweite Anstrich
    © diybook | Der zweite Anstrich erfolgt immer von der Lichtquelle weg. Dies vermeidet unerwünschte Schattenbildung an der Decke und trägt…
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Mit Dispersionsfarbe und einem Farbroller inkl. Teleskopstange wird die Gipskartondecke nun zweimal gestrichen. Der Anstrich erfolgt dabei über Kreuz. Das bedeutet, dass der zweite Anstrich im rechten Winkel zum Erstanstrich erfolgt. 

Bei jedem Anstrich ist darauf zu achten, dass immer nur in eine Richtung gestrichen wird. Generell gilt, dass von der Lichtquelle wegzustreichen ist, um unerwünschte Schattenbildung zu vermeiden.

Bei diesem Projekt bedeutet das, dass der erste Anstrich quer zur Fensterreihe verläuft, damit der zweite und letzte Anstrich von der Lichtquelle weg, also vom Fenster aus in Richtung Raum gestrichen werden kann. 

Decke streichen ohne Streifen? So gehts: Bereits gestrichene Stellen können mit leichtem Überziehen bzw. Überrollen mit der Farbrolle nochmals geglättet werden, um Farbunebenheiten durch den Rand der Rolle auszuschließen. Dabei wird immer nass in nass gearbeitet.

Tipp: Gerade beim Streichen einer Rigipsdecke sind die Ecken und Kanten zweimal zu streichen. Denn nur dadurch wird der Untergrund ausreichend abgedeckt!

Rigipsdecke streichen: Das Ergebnis

  • Nach dem Streichen - Die fertig gestrichene Rigipsdecke
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    © diybook | Geschafft! Das Ergebnis ist eine glatte Decke in strahlendem Weiß. Das Streichen der Rigipsdecke hat sich wahrlich ausgezahlt.
  • Frisch gestrichene, dreistufig abgehängte Rigipsdecke
    © diybook | All die Arbeit und Mühen sind bei diesem Ergebnis schnell vergessen. Wenn da nicht noch das Aufräumen wäre...
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Das Streichen der Rigipsdecke nimmt aus der Rückschau doch einige Zeit in Anspruch. Aber die Mühe lohnt sich! Das Ergebnis: eine glatte Decke in strahlendem Weiß. Da kommt doch Freude auf!

Weitere Projekte:

Um dieser Decke und dem gesamten Raum den letzten Schliff zu verpassen, wurden im Anschluss an das Streichen noch Niedervolt-Halogenspots verbaut. Was es dabei zu beachten gilt, lässt sich in unserer Anleitung Spots einbauen nachlesen.

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Kommentare

Schöne Anleitung, nur mit einem kann ich mich nicht anfreunden. Ecken und Übergänge mit Acryl zu versiegeln ist nicht die beste Lösung. Denn Acryl zieht zich zusammen und bildet selbst wieder Risse, so zumindest meine Erfahrung. Warum nicht netzen und spachteln?

Das ist ein interessanter Vorschlag den wir aus folgenden Gründen nicht empfehlen: Wegen der Schallübertragung sind Wand und Decke baulich nie miteinander verbunden (Dämmstreifen). Es wäre daher kontraptoduktiv diese Schallbrücken nachträglich durch Verspachteln herzustellen. Zum Anderen werfen Netze die Wand und Decke miteinander verbinden sehr unschöne Blasen sobald es geringfügige Verschiebungen gibt.

Acryl zeigt nur dann Risse, wenn es zu früh übermalen wird. 1 - 3 Tage sind Standardwartezeit beim Übermalen von Acrylfugen. Feine Risse (trocken nun) werden von Farbe überdeckt

Mit Dispersionsfarbe zu streichen ist auch nicht das gelbe vom Ei. Gipskarton wird damit versiegelt und kann nicht mehr "atmen". Da wäre Silikat- oder Kalkfarbe vorzuziehen.

Kalkfarbe ist eine tolle Alternative zu Feuchtraumfarben, da sie von natur aus Pilzhemmend wirken. Die Wände werden durch Dispersionsfarbe allerdings nicht versiegelt, denn selbst wasserabweisende Latexfarben sind diffusionsoffen. In Küchen oder Nassbereichen ist es allerdings ratsam Dispersionfarbe der Abriebklasse 1 und 2 oder Alternativen wie Kalkfarbe zu verwenden. Erstere tragen dann die Bezeichnung, Feuchtraum oder Latexfarbe. 

Tolle Anleitung. Bleibt für mich nur eine Frage. Müssen die Gipskartonplatten nicht vor dem Streichen mit Tiefengrund komplett grundiert werden?

Danke und eine berechtigte Frage. Im Allgemeinen lautet die Antwort ja. Denn das Grundieren der Gipskartonplatten reguliert das Saugverhalten und verfestigt die Oberfläche. Die Farbe wird dann in jedem Fall eine bessere Haftung am Untergrund haben. Bei sauberen Oberflächen reicht es aber oftmals aus den Erstanstrich zu verdünnen (gängige Praxis). Neudings gibt es auch eine Farbe die die Grundierung bereits enthält (Gipskarton streichen). Also um sicherzugehen, dass die Farbe hält, sollte grundiert werden bzw. ein Produkt wie im verlinkten Artikel verwendet werden.

Vielen Dank für die hilfreichen Infos. Bleibt eine Frage: Sollte nicht vor dem Streichen ein Malervlies auf den Rigips aufgebracht werden?

Als Malervlies wird üblicherweise die Abdeckung für den Boden bezeichnet. Meinst Du mit Malervlies vielleicht die Bandagen bzw. Fugendeckbänder? Das Spachteln von Gipskarton ist in dem verlinkten Artikel zum Thema Rigipsdecke spachteln erklärt. Hilft Dir Das?

Eigentlich hatte ich mehr an eine dünne Vliestapete gedacht wie z.B. auf folgendem Photo:
http://www.haus-bau-blog.de/wp-content/uploads/2012/09/Malervlies-gekleb...

Danke für das Bild. Das klärt die Sache ein wenig. Also unserer Meinung ist das wie eine Rauhfasertapete. Kann man natürlich machen, muss man aber nicht. In der Regel wird das auch nicht gemacht, denn alleine durch Spachteln kann ein malfertiger Untergrund erzeugt werden. 

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