Der eigene Gartenbaubetrieb als Nebentätigkeit
Mit klarem Plan starten und realistisch kalkulieren
Der erste Schritt besteht darin, zu ermitteln, welche Anforderungen und Aufgaben Dich erwarten. Hobbygärtner und Selbstversorger wissen schließlich, wie maßgeblich eine gute Vorbereitung ist. Das gilt auch für den gewerblichen Gartenbau.
Erstelle deshalb eine übersichtliche Planung, die Deine Arbeitszeit, Materialkosten, Pflanzenauswahl und den Kundenstamm umfasst. Viele Kleinbetriebe unterschätzen ihre Kosten im ersten Jahr und die Folge sind finanzielle Engpässe oder zu hohe Preise. Daher solltest Du stets einen Blick auf Deine Ausgaben haben und realistisch kalkulieren. Plane außerdem genau, wie viel Zeit Du investierst und rechne mit unvorhergesehenen Mehrarbeiten. So bleibst Du flexibel und reagierst souverän auf Überraschungen.
Passende Leistungen anbieten
Der Gartenbau als Nebentätigkeit funktioniert am besten, wenn Du Deine Dienstleistungen präzise auf Kundenbedürfnisse zuschneidest. Zu den möglichen Dienstleistungen gehören unter anderem Beetpflege, Rasenschnitt, Neuanpflanzungen und Beratung für nachhaltige Gartengestaltung. Viele Kunden wünschen sich überdies Unterstützung, wenn es darum geht, ihren Garten umzugestalten. Nutze Deine Erfahrungen aus dem Hobbybereich, um zum Beispiel naturnahe Pflanzen oder Gemüsebeete anzubieten.
Erkundige Dich zudem frühzeitig bei lokalen Gartencentern oder Gartenbesitzern, welche Leistungen häufig nachgefragt werden. So vermeidest Du Fehlinvestitionen in teure Maschinen oder selten gefragte Produkte.
Abläufe von Anfang an digital organisieren
Ein häufiger Fehler besteht darin, bei der Buchführung und Auftragsverwaltung unübersichtlich zu starten. Im Nebenerwerb ist die Zeit oftmals knapp, weshalb hier eine spezialisierte Buchhaltungssoftware für den Gartenbau hilft. Sie vereinfacht Rechnungen, Belege und Steuererklärungen, sodass mehr Zeit für die praktische Arbeit bleibt.
Der Einsatz einer solchen Software bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum Beispiel erstellst Du Angebote und Rechnungen schneller und sendest sie direkt per E-Mail an Deine Kunden, was den Zahlungsprozess beschleunigt.
Viele Programme ermöglichen des Weiteren das automatische Erfassen von Zahlungseingängen, wodurch Du jederzeit den Überblick über offene Posten behältst. Das reduziert Fehler und spart Dir Ärger mit vergessenen Rechnungen oder verspäteten Zahlungen. Einige Lösungen bieten auch eine einfache Zeiterfassung, die bei Aufträgen mit Stundenabrechnung besonders unerlässlich ist. Damit bist Du immer auf dem neuesten Stand, wenn es um Deine Steuererklärung oder betriebswirtschaftliche Auswertungen geht.
Rechtliches im Blick behalten und absichern
Ein Gartenbaubetrieb als Nebentätigkeit benötigt klare rechtliche Grundlagen. Melde Dein Gewerbe deshalb beim zuständigen Amt an und kümmere Dich um die nötigen Versicherungen, wie eine Betriebshaftpflicht. Du kannst zudem die Kleinunternehmerregelung nutzen, um die bürokratische Belastung zu verringern. Trotzdem solltest Du frühzeitig einen Steuerberater hinzuziehen, wenn Du die Tätigkeit aufnimmst. So vermeidest Du Fehler, die Dich später viel Zeit und Geld kosten.
Effizient mit Materialien umgehen
Materialkosten werden im Gartenbau schnell zur Belastung. Das ist hauptsächlich dann der Fall, wenn zu viel auf Lager liegt oder falsch eingekauft wird. Du solltest deshalb genau abschätzen, welche Materialien Du benötigst und keine Vorräte anhäufen, die später ungenutzt bleiben. Kaufe gezielt ein, am besten saisonal und bei regionalen Anbietern oder direkt beim Großhandel, um die Kosten zu senken.
Kunden gewinnen und Vertrauen aufbauen
Der Einstieg in den Nebenerwerb stellt Dich vor die Hürde, Kunden zu gewinnen. Dazu greifst du am besten auf lokale Netzwerke zurück, wie Nachbarschaftsgruppen oder Gartenvereine, um erste Kontakte zu knüpfen und potenzielle Kunden direkt vor Ort zu erreichen. Auch eine kleine Website mit Beispielprojekten und Kontaktdaten baut Vertrauen auf. Dabei kommt es hauptsächlich auf authentische Referenzen an. Vermeide zu hohe Versprechungen und biete stattdessen eine kostenlose Erstberatung oder kleine Probearbeiten an, damit Interessenten sich selbst von Deiner Arbeit überzeugen können.
Typische Fehler und wie Du sie vermeidest
Häufige Fehler sind eine fehlende Zeitplanung, zu niedrige Preise und eine unzureichende Dokumentation. Du solltest darum unbedingt realistisch einschätzen, wie viele Stunden Du neben Beruf oder Familie investierst. Preise unter dem Marktwert solltest Du ebenfalls vermeiden, denn diese sorgen zwar kurzfristig für Aufträge, sind aber langfristig nicht tragbar.
Dokumentieren des Weiteren alle Leistungen sauber. Das erleichtert Steuerfragen und Nachweise gegenüber Kunden. Eine einfache Excel-Tabelle oder eine App unterstützen Dich dabei, aber gezielte Softwareprogramme sind meist ein Rundum-sorglos-Paket.
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