Teures Dämmmaterial? – Die Kosten im Vergleich

Was soll gutes Dämmmaterial kosten? (© Halfpoint - Fotolia.com)
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Die Frage, welches Dämmmaterial für das eigene Bauprojekt oder die anstehenden Renovierungsarbeiten die optimale Lösung darstellt, ist nicht leicht zu beantworten. Aufgrund der schier unüberschaubaren Marktfülle an Dämmstoffen muss genauestens auf die Eigenschaften des Materials geachtet werden. Doch auch Verarbeitung und Umweltaspekte spielen bei der Wahl eine gewichtige Rolle sowie natürlich – der Preis! In dieser Serie haben wir bereits zahlreiche Dämmmaterialien kennengelernt. Jetzt wollen wir noch einmal die wichtigsten davon gegenüberstellen und dabei auch auflisten, was die verschiedenen Arten an Dämmmaterial kosten sollen.

Kleiner Preis, große Wirkung

  • Große Auswahl an Dämmmaterialien
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    © Ingo Bartussek | Welches Dämmmaterial darf es sein? Heute spielen bei dieser Entscheidung so viele Faktoren eine Rolle, dass eines fast…
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Ein fachgerecht und hochwertig gedämmtes Gebäude bringt seinen Bewohnern nicht nur eine deutliche Verbesserung in Sachen Wohnkomfort. Sie zahlt sich bei zukunftsorientierter und gut durchdachter Planung auch finanziell richtig aus. Welche Technologie unter Verwendung der aktuell auf dem Markt erhältlichen Dämmstoffe für das eigene Bauvorhaben geeignet ist, haben wir in den ersten beiden Teilen dieser Serie bereits ausführlich vorgestellt.

Doch die Auswahl des passenden Dämmmaterials steht darüber hinaus auch in engem Zusammenhang mit den Kosten und dem damit verbundenen Verarbeitungsaufwand. Immerhin könnte das Dämmen als handwerkliche Baumaßnahme zum überwiegenden Teil in Eigenleistung erfolgen. Eine Möglichkeit, die geschickte Heimwerker nur allzu gerne wahrnehmen! Doch was soll das Dämmmaterial kosten? Wir stellen die gängigsten Dämmmaterialien noch einmal nach Preis/ Leistung vor.

Übersicht der Dämmmaterialien im Preisspiegel

 

Handelsform *

λ [W/(mK)] von / bis

Materialkosten [€/m²]** von/ bis

Mineralwolle

M, P, E

0,035 – 0,045

5,00 – 45,00

Schaumglas

P, S

0,040 – 0,067

40,00 – 65,00

Blähglas

P, S

0,070 – 0,095

175,00 – 185,00

Kalziumsilikat

P

0,045 – 0,080

78,00 – 130,00

Aerogel

M, P, E

0,014 – 0,021

180,00 – 1.500,00

Pyrogene Kieselsäure

P

0,020 – 0,023

120,00

Blähton

S

0,085 – 0,160

8,00 – 20,00

Blähperlit

E, S, P

0,050 – 0,110

10,00 – 60,00

Vermiculite expandiert

S

0,046 – 0,070

8,00 – 15,00

Polystyrol expandiert

E, P

0,080 – 0,140

10,00 – 35,00

Polystyrolschaum extrudiert

E, P

0,030 – 0,045

12,00 – 33,00

Polyurethan-Hartschaum

P

0,030 – 0,040

15,00 – 25,00

Polyurethan-Ortschaum

F

0,023 – 0,030

-

Phenolharzschaum

P

0,027 – 0,030

20,00 – 30,00

Melaminschaum

M

0,022 – 0,040

60,00 – 85,00

Polyethylen-Schaum

M

0,035

35,00 – 160,00

Polyesterfaser

M

0,033 – 0,045

25,00 – 30,00

Holzwolle

P

0,035 – 0,045

20,00 – 75,00

Holzfaser

E, M, P

0,090

5,00 – 40,00

Zellulosefasern

E, P, S

0,040 – 0,083

3,00 – 25,00

Hanfwolle

E, S, P, M

0,040

6,00 – 30,00

Schafwolle

M, P, S

0,040 – 0,050

11,00 – 30,00

Seegras

S, E

0,035 – 0,045

11,00 – 15,00

Baustroh

S, P

0,052 – 0,080

3,00 – 20,00

Kork expandiert

S, P

0,040 – 0,060

12,00 – 50,00

*M = Matte; S= Schüttung, Stopfdämmung; E= Einblasdämmung; P= Platte; F= Ortschaum
**bezogen auf 10 cm Stärke, alle Kosten abhängig von Einbauart und ggf. Zusammensetzung

Quelle: Broschüre „Gebäudedämmung Baustoffe mit Potenzial“, Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH, 01069 Dresden, www.saena.de

Fachliche Hilfe bleibt gefragt

  • Bauprofi schlägt die Kosten zu Buche
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    © Aycatcher | Wenn es um das Thema Dämmung geht, ist fachlicher Rat nicht pauschal in den Wind zu schlagen. Fachleute tun sich leichter…
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Handwerkskosten werden in Sachen Dämmung gerne eingespart. Dennoch sollte zumindest bei der Projektplanung möglichst früh fachlicher Rat eingeholt werden. Denn die Vielfalt der Dämmstoffe ist groß und auf den ersten Blick kaum überschaubar. Bauingenieure, Energieberater und Architekten orientieren sich bei der Auswahl an wichtigen bauphysikalischen Eigenschaften wie Wärmespeicherkapazität, Wasserdampf-Diffusionswiderstand, Wärmeleitfähigkeit und Dichte; allesamt Werte, die für Laien auf diesem Gebiet nur schwer durchdringbar sind.

Bei der Wahl der Dämmstoffart bzw. der darin enthaltenen Materialien rücken allerdings zunehmend auch bislang vernachlässigte Aspekte wie Wohngesundheit und Umwelt in den Vordergrund. Dabei geht der Trend vermehrt zu Naturdämmstoffen, wie beispielsweise Kork, Schafwolle, Hanf oder Holzfasern. Dennoch kann auch natürliches Dämmmaterial durchaus chemische Zusatzstoffe beinhalten, um es beispielsweise vor Schädlingsbefall, Wasser oder Feuer zu schützen. Seegras und eine Reihe anderer nachwachsender Dämmmaterialien brauchen diese Zusätze allerdings nicht, da sie von Natur gegen solche Gefahren resistent sind.

Die optimale Lösung finden

  • Dämmmaterial selber verlegen
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    © LianeM | Wer das Dämmmaterial selber verlegen möchte, sollte stets beachten, dass es auch auf die ordentliche Verarbeitung im Verbund mit…
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Egal, welches Dämmmaterial letztendlich das Rennen macht – Wärmedämmung wird ihren Zweck nur dann dauerhaft erfüllen, wenn sämtliche Komponenten sorgfältig aufeinander abgestimmt wurden und im System miteinander Verwendung finden. Erfahrene, seriöse Fachbetriebe berücksichtigen das und werden von der Dämmplatte über Schienen, Armierungsgewebe, Dübel und Kleber bis hin zum Ober- und Unterputz dafür sorgen, dass dank eines zukunftssicheren Wärmedämm-Verbundsystems künftig weniger Wärme durch die Wände entweichen kann. Heimwerker finden trotzdem noch genügend Möglichkeiten, sich tatkräftig  in den eigentlichen Bauprozess einzubringen.

Auch wenn wir das Gesamtthema „Dämmstoffe“ bewusst sehr allgemein verständlich, dafür aber umso ausführlicher abzuarbeiten versucht haben: Die baurechtlichen wie auch die bautechnischen Anforderungen setzen bei der Wahl des "perfekten Dämmmaterials“ ein solides Fachwissen voraus. Die Unterstützung durch eine qualifizierte Beratung sollte daher besonders für Selberbauer ganz selbstverständlich sein.

Die Frage, welches Dämmmaterial für das eigene Bauprojekt oder die anstehenden Renovierungsarbeiten die optimale Lösung darstellt, ist nicht leicht zu beantworten. Aufgrund der schier unüberschaubaren Marktfülle an Dämmstoffen muss genauestens auf die Eigenschaften des Materials geachtet werden. Doch auch Verarbeitung und Umweltaspekte spielen bei der Wahl eine gewichtige Rolle sowie natürlich – der Preis! In dieser Serie haben wir bereits zahlreiche Dämmmaterialien kennengelernt. Jetzt wollen wir noch einmal die wichtigsten davon gegenüberstellen und dabei auch auflisten, was die verschiedenen Arten an Dämmmaterial kosten sollen.
  • Große Auswahl an Dämmmaterialien
    © Ingo Bartussek | Welches Dämmmaterial darf es sein? Heute spielen bei dieser Entscheidung so viele Faktoren eine Rolle, dass eines fast schon übersehen wird: Das Ganze ist auch eine Preisfrage! Um Kosten zu sparen wird die Verlegung meist in Eigenregie vorgenommen.
  • Bauprofi schlägt die Kosten zu Buche
    © Aycatcher | Wenn es um das Thema Dämmung geht, ist fachlicher Rat nicht pauschal in den Wind zu schlagen. Fachleute tun sich leichter damit, den Dschungel der Material-Eigenschaften zu durchblicken und kennen sich auch mit den Kosten aus.
  • Dämmmaterial selber verlegen
    © LianeM | Wer das Dämmmaterial selber verlegen möchte, sollte stets beachten, dass es auch auf die ordentliche Verarbeitung im Verbund mit anderen Systemkomponenten ankommt. Dazu zählen etwa Schienen, Armierung oder Klebstoffe. Auch das ist bei der Kostenfrage zu berücksichtigen.
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