Wände sanieren: Spachteln, putzen oder abziehen?

Irgendwann fällt auch im schönsten Eigenheim eine Sanierung an. Dabei werden oftmals Fliesen oder Tapeten von den Wänden gerissen und auch alte Farbe abgekratzt. Das ist nicht weiter verwunderlich! Auch wenn die letzten Wandbeläge auf höchstem Niveau gepflegt wurden, so wirken sie nach spätestens 10-15 Jahren doch irgendwie veraltet. Da kommt der Erneuerungswille letztlich von ganz allein! Beim Thema Renovieren wird jedoch schnell übersehen, dass hier selten einfach "drübergefliest" oder "drübertapeziert" werden kann. Vielmehr sind die meisten Wände vorher gründlich zu überarbeiten, damit überhaupt noch etwas daran hält. Doch wann braucht man dazu Putz, wann Ausgleichsmörtel? Und wann wird einfach nur gespachtelt?

Die Standardbehandlung: Spachteln

  • Wand spachteln mit Gipsspachtel
    © diybook | Mit einer Gipsspachtel wird lokal ausgebessert, um vor dem Tapezieren, etc. eine einheitlich ebene Oberfläche zu erzeugen.
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Sollen die Wände tapeziert oder bemalt werden, geht es vorab darum, die Oberflächen einheitlich eben zu gestalten. Weitere Qualitätsansprüche werden in der Regel nicht gestellt. Sind die Wände dabei noch gut in Schuss und im Allgemeinen eben, ist es ausreichend und üblich, vereinzelte Fehlstellen mit einer einfachen Gipsspachtel zu korrigieren. Wo immer Scharten, Löcher oder Fugen auftreten, wird die Oberfläche mit Gipsspachtel abgezogen. Je feiner aber die Tapeten sind, desto gründlicher muss auch verspachtelt werden. Das gilt ebenso, wenn bei der neuen Farbe Schattenwürfe drohen. Mehrere aufeinander folgende Durchgänge bis hin zu einer vollflächigen Verspachtelung sind hier vorstellbar, damit am Ende alles schön glatt wird. Wichtig: Vor dem Tapezieren ist die Saugkraft der Wände wieder zu vereinheitlichen, indem alle Flächen noch einmal grundiert werden.

Für überzeugende Oberflächen: Verputzen

Sollen die Wände nach der Renovierung auch ohne Wandbelag überzeugen können oder ihre Oberflächen sogar mit schicken Mustern individuell gestaltet werden? Dann ist das Verputzen der Wände angesagt! Mit dem Putz wird sozusagen ein gestaltungsfähiger Belag auf die Wand aufgetragen. Seine möglichen Schichtstärken erlauben dabei auch den Ausgleich größerer Unebenheiten oder das Verschließen von Installationslöchern in der Wand. Und auch alter Putz kann damit wieder repariert werden. Um dabei den Putz auch in die kleinsten Risse zu tragen, wird er zu Reparaturzwecken normalerweise buchstäblich angeworfen. Danach lässt sich die verputzte Wand dann ganz nach Wunsch farblich gestalten. Soll der Putz allerdings noch strukturiert, also mit Mustern versehen werden, ist eine zusätzliche Schicht aus Feinputz bzw. Kalkputz erforderlich. Dank zahlreicher Wischtechniken erhalten die Wände dann schnell einen spielerischen Ausdruck.

Vor dem Verfliesen: Ausgleichen

  • Wand ausgleichen mit Ausgleichsmörtel
    © diybook | Gleicht die Wand einer Hügellandschaft, ist vor dem Fliesenlegen ein großflächiger Ausgleich mit Ausgleichsmörtel vorzunehmen.
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Falls die Wände mit Fliesen gedeckt werden sollen, kann vorher zumeist auf ein Spachteln verzichtet werden. Schließlich lässt mit dem Fliesenkleber später noch vieles richten. Was aber, wenn die Wand einer Buckelpiste gleicht? Da Fliesen meist in Nassräumen zum Einsatz kommen, empfiehlt sich hier gleich der Einsatz von Ausgleichsmörtel. Im Gegensatz zur gipshaltigen Spachtelmasse, basiert der Mörtel auf Zement, was ihn auf Dauer wasserresistent macht. Mit seiner Hilfe lassen sich die Oberflächen schnell breitflächig abziehen bzw. glätten. Das erspart wertvolle Arbeitszeit und schafft ein durch und durch zufriedenstellendes Ergebnis. Tipp: Den Altbestand zuvor mit einer Haftbrücke bestreichen. Das garantiert einen optimalen Materialverbund!

Die Mischung machts!

Natürlich ist Sanieren keine Raketenwissenschaft und der Einsatz der Materialien erfolgt meist nicht so kategorisch wie beschrieben. So kommt durchaus ein gemischter Einsatz infrage, wenn z.B. Installationslöcher in der Wand klaffen. Diese werden zunächst mit Kalk-Zementputz beworfen, um die Lücken zu schließen. In einem zweiten Schritt wird dann die Feinarbeit mit einer herkömmlichen Spachtelmasse durchgeführt. Dennoch können die hier getroffenen Feststellungen eine grobe Richtlinie für all jene bieten, die erst am Beginn ihrer Heimwerker-Karriere stehen und noch nach Orientierung  suchen. Alle anderen, die gleich weitermachen möchten und nun im Detail wissen wollen, wie das alles in der Praxis aussieht, werfen einen Blick in unsere unten folgenden Anleitungen. So wird die Sanierung garantiert zum Erfolg!

 

Bildquelle: diybook

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