Sichtschutz im Garten: So wird das Grundstück zur Privatsphäre
Sofort den Blick versperren
Anfangs betrifft der Wunsch nach mehr Privatsphäre hauptsächlich den Sichtschutz in unmittelbarer Nähe der Gebäudefenster und im Nahbereich der Terrasse. Als Erste-Hilfe-Lösung würde sich die Eingrenzung der Hauptblickachsen mit Sichtschutz-Elementen von 1,75 Meter Höhe anbieten. Vorbeilaufenden Personen wäre damit der Einblick bereits empfindlich eingeschränkt. Diese Lösungen sind aber nicht ganz günstig.
Und was wäre überhaupt mit dem Rest des Grundstücks? Was für Lösungen gibt es hier? Und worauf sollte bei der Auswahl der Materialien für die Begrenzung des erweiterten Wohnraums im Grünen, auch hinsichtlich der zu erwartenden Optik, geachtet werden?
Worauf bei Sichtschutz-Maßnahmen zu achten ist
Zunächst wollen wir in aller Kürze einige Aspekte anführen, deren Beachtung dabei helfen kann, Planungsfehler zu vermeiden und somit viel Geld zu sparen:
- Art und Material des baulichen Sichtschutzes sollten der örtlich-typischen Ausführung innerhalb der Region wie auch des Wohngebiets entsprechen.
- Die optische Wirkung des Sichtschutzes ist an das Gesamtkonzept der geplanten Außenanlagen und des Gartens sowie unter Berücksichtigung der Hausarchitektur anzupassen.
- Welche Bereiche sind vor Einblicken besonders schützenswert? In dicht bebauten Gebieten auch die Möglichkeit unerwünschter Blicke von oben mit in die Planung und Gestaltung einbeziehen.
- Verschiedene Materialkombinationen tragen zur optischen Auflockerung wie auch zur Verbesserung der Gesamtästhetik bei.
- Hecken und andere natürliche Einfriedungen wachsen mit der Zeit nicht nur in der Höhe, sondern verbreitern sich auch. Daher muss von vornherein ein erhöhter Platzbedarf (auch an der Grenze zu öffentlichen Verkehrsflächen) berücksichtigt werden.
- Das Grundstück sollte nur mäßig abgeschirmt sein, ohne den Eindruck zu erwecken, lebendig eingemauert zu sein.
- Mauern und Gabionen sind Bauwerke, bei denen es im Interesse von Stabilität und Sicherheit auf eine fachlich angemessene Bauausführung ankommt.
Hecken: Der natürliche Sichtschutz
Doch wie lässt sich eine Einfriedung mit gleichzeitiger Sichtbegrenzung nun am geschicktesten umsetzen? Eine übliche Antwort auf diese Frage bieten Hecken. Wer sich für eine Hecke entscheidet, wählt die mit Abstand preisgünstigste Lösung. Denn für 40 bis 50 Cent bietet der Fachhandel bereits ein ordentliches Angebot an Setzlingen, auch wenn man sich hinsichtlich des Wachstums, beispielsweise von Hainbuchen, in mitunter jahrelanger Geduld üben muss.
Eine der beliebtesten Varianten bildet sicherlich die Buchsbaumhecke. Die immergrüne Pflanze hat den entscheidenden Vorteil, dass sie auch im Winter als Sichtschutz fungiert. Wer zudem im Garten bereits einen Buchs sein Eigen nennt, kann von diesem Stecklinge gewinnen und mit diesen die neue Hecke anlegen. Kostenersparnis: 100%! Allerdings ist bei Hecken auch immer der Pflegeaufwand zu berücksichtigen. Denn ohne regelmäßige Schnittmaßnahmen wirken die Grünanlagen schnell unschön und wachsen nicht selten über die Grundstücksgrenzen hinaus.
Geht immer: Der Metallzaun
Wer sein Terrain lieber umzäunt haben möchte, steht recht schnell vor einer wirklichen Qual der Wahl. Das ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass mit Blick auf die Preise eine enorme Bandbreite existiert. Der für seine Schmucklosigkeit bekannte Maschendrahtzaun ist eine vergleichsweise günstige Lösung. Meterpreise beginnen hier zwischen 3 und 4 Euro. Die Pfosten schlagen dann noch einmal mit jeweils rund 10 Euro zu Buche.
Repräsentativer wären da schon Doppelstabmattenzäune. Hier ist jedoch die Varianz besonders groß. Preislich belaufen sie sich auf 200 bis 500 Euro pro 10 Meter Zaunlänge. Außerdem ist bei Metallzäunen immer mit einzukalkulieren, dass man die Zaunpfosten einbetonieren muss. Zusätzlicher Aufwand entsteht auch dadurch, dass die genannten Zaunlösungen von sich aus keinen sofortigen Sichtschutz bieten. Doch ein solcher lässt sich meist einfach nachrüsten.
Blickdichte Begrenzungen
Eine unkomplizierte Lösung, um Doppelstabmatten nachträglich mit einer optischen Barriere auszustatten, bietet das Montieren von Sichtschutzstreifen. Diese werden einfach Zeile für Zeile zwischen die Stäbe eingeschoben und lassen sich dabei farblich beliebig kombinieren. Eine Variante, die vor allem bei Maschendrahtzäunen beliebt ist, sind wiederum Sichtschutzmatten und Sichtschutznetze. Die Montage ist denkbar einfach, denn sie werden direkt an das Drahtgeflecht gebunden, womit ebenfalls ein sofortiger Sichtschutz etabliert ist.
Eine gänzlich andere Lösung bieten massive Anlagen wir Mauern oder Gabionen. Vor allem letztere werden bei Gartenbesitzern immer beliebter. Bei den mit Steinen gefüllten Drahtkörben sind Materialkosten von 100 Euro pro Meter aber nichts Ungewöhnliches. Gabionen eignen sich daher eher als optisches Schmankerl zur Straßenseite hin. Gänzlich in Gabionen eingegrenzte Grundstücke nehmen dagegen schnell Festungscharakter an. Anlagen, die mehr als einen Meter aufsteigen, sind außerdem auf eine Fundamentierung angewiesen. Auch für Gartenmauern muss man ein Fundament anlegen.
Fazit
Wer seine Grundstück mit der Absicht eingrenzt, damit zugleich einen Schutz vor fremden Blicken zu ermöglichen, kann auf eine Vielzahl an Lösungen zurückgreifen. Die letztliche Auswahl ist dabei von verschiedenen Kriterien abhängig, zu deren wichtigsten die Größe des Grundes, das Budget und der persönliche Geschmack zählen.
Die bislang vorgestellten Einfriedungen sind zwar kostentechnisch recht unterschiedlich, haben aber gemeinsam, dass ihre Aufstellung mit einigem Aufwand verbunden ist. Sicherlich ein Grund, dass nach wie vor viele Gartenfreunde klassischen Zaunarten wie Lattenzäunen, Staketen, Palisaden- oder Jägerzaun den Vorzug geben. Doch diese müssen interessanterweise nicht immer aus Holz bestehen, wie wir in unserem nächsten Artikel Ein Klassiker ganz modern zeigen werden.
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