Outdoorküche planen, gestalten und umsetzen
Freiheit für die Küche!
Outdoorküchen bedeuten zunächst vor allem eines: Ungeahnte Freiheiten für den Koch. Denn das Lieblingshobby kann plötzlich auch an der frischen Luft stattfinden. Die Intensität, mit der diese Leidenschaft betrieben wird, lässt sich dabei vorab bestimmen. Es gibt viele unterschiedliche Varianten an Outdoorküchen. Sie reichen von schlichten Grillstationen bis hin zu komprimierten Kochinseln und ausgefallenen, großen Küchenzeilen.
Bevor jedoch das kulinarische Vergnügen beginnt, müssen Oudoor-Küchenchefs sich fragen, wie das Projekt realisiert werden soll. Es stellt sich vor allem die Frage: Lohnt es sich, die Outdoorküche komprimiert zu kaufen? Oder sollte man sie lieber selbst entwerfen und bauen? Nachfolgender Ratgeber liefert die wichtigsten Fakten zum Thema!
Warum überhaupt eine Outdoorküche realisieren?
Für rund ein Viertel der Befragten einer aktuellen Küchenstudie begann mit dem Entschluss, eine neue Küche einzubauen, der Weg zu einem gesünderen Lebensstil. Dies gilt in gewisser Weise nicht nur für die neue Einbauküche im Innenbereich die sorgfältig geplant und eingebaut werden sollte, sondern ebenso für die modernen Varianten im Außenbereich. Eine solche Outdoorküche verbindet die Vorzüge einer herkömmlichen Küche mit den Annehmlichkeiten eines Grills:
- Eine Küche im Außenbereich oder Garten gestaltet diesen zu einem weiteren „Wohnraum“, in dem sich das gesellschaftliche Leben abspielt.
- Eine Küche im Garten ermöglicht ein unvergleichliches Kocherlebnis unter freiem Himmel.
- Die offene Küche bringt mitunter mehr Komponenten mit als die Indoorküche – beispielsweise einen Grill oder Pizzaofen.
- Ein mühseliges Hin- und Herlaufen zwischen Küche und Essbereich im Garten ist nicht mehr nötig.
Outdoorküche planen: Individuelle Küche oder fertiges Küchensystem?
Die Gestalt der neuen Außenküche richtet sich nach den individuellen Wünschen und Bedürfnissen der Benutzer. Individuelle Außenküchen lassen sich selbst „entwerfen“ und bauen, während die fertigen Küchensysteme aus zusammensetzbaren Modulen bestehen. Die Vorteile, welche die individuellen Outdoorküchen mitbringen, liegen auf der Hand: Sie lassen sich hinsichtlich ihrer Größe und den gewählten Materialien frei gestalten. Für fähige Selbermacher stellen sie zudem eine günstige Alternative dar.
Weiterhin lassen sich individuell gefertigte Küchen ideal an den restlichen Stil des Hauses anpassen. Gleichwohl kostet es viel Zeit und Mühe, die Outdoorküche zu planen und zusammenzubauen. Im Gegensatz dazu ist das fertig gelieferte Produkt einfach montierbar und sofort einsatzbereit. Jedoch lassen sich die verschiedenen Komponenten der individuellen DIY-Küche flexibel erweitern sowie kombinieren. Der Aufwand lohnt sich also und wird mit einer vielseitig einsetzbaren Outdoorküche belohnt.
DIY-Outdoorküche bauen: Das richtige Werkzeug und Material
Nachdem Hobby-Handwerker den Standort der neuen Outdoorküche festgelegt und die Maße bestimmt haben, benötigen sie vor dem eigentlichen Aufbau die passenden Werkzeuge und Materialien. Das mindeste, was Selbermacher beim Bau der Outdoorküche griffbereit halten sollten, sind ein Akkuschrauber, eine Stichsäge, ein Hammer, ein Heißluftgebläse sowie Zwingen.
Idealerweise sollte das Material der Outdoorküche möglichst wetterfest konzipiert sein. Die Küchenschränke müssen wasserfest, aber auch UV-resistent sein. Einige Werkstoffe wie Polymer, Teakholz oder Edelstahl sind hierfür besonders geeignet
Der Untergrund, auf dem die fertige Bodenküche steht, sollte rutschfest und robust sein. Steinplatten sind unempfindlich gegenüber Flecken, heizen sich jedoch bei sommerlicher Hitze stark auf. Fliesen sind günstiger, dafür sollten Handwerker diese frostsicher gestalten. Betonboden stellt eine weitere Alternative dar, die allerdings versiegelt werden sollte.
DIY-Gartenküche in wenigen Schritten selber bauen
Eine mobile Gartenküche aus Holz lässt sich in wenigen Schritten selbst bauen:
- Zunächst gilt es, sämtliche Bestandteile der Outdoorküche – die Kanthölzer, Platten und Leisten – exakt nach dem ausgearbeiteten Bauplan mit dem passenden Werkzeug zuzuschneiden. Die Grundmodule für die spätere Outdoorküche aus Holz könnten beispielsweise aus vier Modulen bestehen und hinsichtlich der Konstruktion beispielsweise Europaletten ähneln.
- Anschließend bringen Heimwerker die Schrauben an den Bauteilen an. Es gilt darauf zu achten, die Löcher im Holz vorzubohren, da das Material anderenfalls reißen könnte. Danach lassen sich die entstehenden Löcher ordnungsgemäß verschrauben und mit Spachtelmasse auffüllen. Idealerweise härtet die Füllung anschließend aus, bevor der Korpus bearbeitet wird.
- Unbehandeltes Holz lässt sich glattschleifen und entweder lackieren bzw. lasieren oder mit einem Öl behandeln. Auch die Einlegeböden, die in die Schränke gelegt werden, sollten mit einem Pflegemittel vorbehandelt werden.
- Falls die DIY-Küche eine Spüle und ein Kochfeld haben soll, müssen die entsprechenden Löcher in die Arbeitsplatte gesägt werden. Um das Wasser im Spülenschrank aufzufangen, eignet sich ein großer Kanister, der im Inneren des Schrankes Platz findet.
- Ein optionaler Schritt besteht darin, oberhalb der Arbeitsfläche Fliesen (alternativ Marmor oder Stein) mit Hilfe eines geeigneten Fliesenklebers anzubringen, falls die Outdoorküche einer Komplettküche ähneln soll. Es bietet sich ein Fliesenkleber der Klasse T an, der nicht ohne Weiteres verrutschen kann.
Wasserversorgung in der Outdoorküche
Grundsätzlich funktioniert die Wasserversorgung der Gartenküche nicht ohne zusätzliche Maßnahmen. Denn mit einem Gartenschlauch lässt sich das Wasser nicht transportieren. Darin könnten sich eventuell gesundheitsschädliche Stoffe ansammeln, oder das Wasser verkeimt, wenn es zu lange im Schlauch steht. Die einzige Möglichkeit besteht darin, die Outdoorküche mit einem Trinkwasseranschluss auszustatten.
Heimwerker sollten auf jeden Fall sicherstellen, dass ihre verwendeten Schlauchleitungen hygienisch sind sowie den allgemeinen Anforderungen des Umweltbundesamts entsprechen. Rohre sind sinnvoll, da das Wasser weder zu lange in der Leitung stehen noch dauerhaft über 25 Grad heiß sein darf. Ansonsten könnten Keime im Wasser entstehen. Sobald es kälter wird und die Wintermonate nahen, ist es sinnvoll, den Wasseranschluss für diese Zeitspanne gänzlich außer Betrieb zu nehmen, die aufgebauten Rohre, Behälter und andere Installationen abzubauen und zu entleeren.
Warmes Wasser lässt sich in der Outdoorküche auf verschiedene Weise erzeugen. Eine praktische Möglichkeit ist etwa ein gasbetriebener Durchlauferhitzer. Dieser kostet zwischen 150 und 200 Euro und bietet nahezu altebekannten Komfort selbst im Freien.
Stromversorgung und Kühlschrank
Wer eine neue Outdoorküche bauen will, muss natürlich auch an die Stromversorgung denken. Oftmals ist es jedoch gar nicht erforderlich, eine neue Stromleitung extra für die Outdoorküche nach draußen verlegen zu lassen. Sinnvoller ist es, die Outdoorküche gleich nahe an der Terrasse zu bauen und diverse Stromanschlüsse in unmittelbarer Reichweite zu nutzen.
Doch wie sieht es mit dem Kühlschrank aus; immerhin eines der wichtigsten Geräte in der Küche? Spezielle mobile Kühlschränke lassen sich im Außenbereich problemlos verwenden und tragen bestimmte Kennzeichen: „ST“-Kühlschränke halten Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius aus, „T“-Kühlschränke sind sogar Temperaturen bis zu 43 Grad Celsius gewachsen. Die hochwertigen und großräumigen Außenkühlschränke kosten um die 250 Euro.
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