Spülkasten montieren: Geberit Monolith vorbereiten
Das Projekt: Spülkasten montieren
Das Projekt ist an sich schnell umrissen: Das alte WC hat ausgedient und ein neues WC samt Spülkasten soll installiert werden. Da schon das alte WC über eine Waschfunktion verfügt hat, soll natürlich auch das neue WC wieder eine solche Komfortfunktion besitzen. Die Wahl fiel daher auf das Aquaclean-WC Sela der Marke Geberit mit dazu passendem Aufputz-Spülkasten des Namens Monolith, ebenfalls von Geberit. Letzteren gibt es in vielen verschiedenen Optiken bei gleichem Innenleben. Eine tolle Sache!
Die Vorarbeiten wurden bereits erledigt und das alte WC wurde abgebaut. Auch die vorhandene Fliesen-Bordüre wurde soweit angepasst, dass der neue Spülkasten dazwischen problemlos seinen Platz findet. In diesem Artikel wird nun Schritt-für-Schritt beschrieben, wie sich der Spülkasten montieren lässt; angefangen von der Montage des Rahmens, dem Zuschneiden der Sockel, über den Umbau des Füllventils bis zur Vorbereitung des Abgangrohres. Im darauffolgenden Artikel Spülkasten montieren: Geberit Monolith anschließen zeigen wir dann das Einpassen des Spülrohres und kümmern uns sowohl um die inneren Anschlüsse des Spülkastens wie auch den Anschluss an das Eckventil. Zu guter Letzt werden dann auch noch die Blenden aufgesetzt, sodass der Einbau der Toilette selbst folgen kann.
Werkzeug und Material
Die Montage des neuen Spülkastens samt Toilette, erfodert in Summe doch einiges an Werkzeug. Die nachfolgende Liste gibt darüber Aufschluss was in jedem Fall bereitzustellen ist: So werden neben den immer notwendigen Utensilien wie Maßband, Wasserwaage und Schraubendreher (Kreuz und Schlitz), eine Bohrmaschine samt Fliesenbohrer (Stein-, Beton- bzw. Lanzenbohrer), ein Hammer, ein Steckschlüsselsatz (13 mm), ein Satz Gabelschlüsseln (19 mm, 13 mm) wie auch ein 5mm Sechskant benötigt. Zum Ablängen der Rohre wird eine Eisensäge samt Feile benötigt. Das Abschneiden der Gewindestange gelingt ebenfalls mit der Eisensäge oder einem Winkelschleifer.
An Material wird lediglich der neue Spülkasten samt Zubhör benötigt. Optional hilft Malerkrepp beim Abkleben der Bohrlöcher, sowie auch Spülmittel beim Zusammenstecken der Rohre.
Vorbereitungen treffen
Bevor sich der neue Spülkasten montieren lässt, ist darauf zu achten, dass dieser auch plan an der Wand anliegen kann. Denn ein Aufdoppeln des Rahmens wäre kaum besonders hübsch anzusehen und würde im Falle eines hängenden WCs nicht sehr viel zur Stabilität beitragen. Daher wurde eine an der Wand befindliche Fliesen-Bordüre soweit entfernt, dass der Spülkasten ohne Probleme dazwischen Platz findet. Zudem muss bei einem geplanten Aquaclean WC für einen Stromanschluss gesorgt werden. Da das alte WC aber bereits über eine solche Funktion verfügte, ist eine Steckdose bereits vorhanden, so dass sich die Vorbereitung darauf beschränkt, den Stromanschluss ins Innere des Spülkastens zu führen und den Stecker vorzubereiten.
Sind diese Vorbereitungen einmal abgeschlossen, kann mit dem Einmessen des neuen Spülkastens begonnen werden. Die mittlere Achse richtet sich dabei immer an der Mitte des Abflusses aus. Diese Mittellinie wird ermittelt und mit der Wasserwaage auf die Wand übertragen. Je nach Höhe des WCs und des Spülkastens sind dann die ersten beiden Bohrlöcher anzuzeichnen. Bei dem vorliegenden Stand-WC ist eine Höhe von 91 cm erforderlich. Der Abstand vom Mittelpunkt beträgt in jedem Fall aber 21,5 cm.
Fliesen bohren und Schrauben einsetzen
Der nächste Schritt hat es bereits in sich. Denn jetzt ist das erste mal Fliesen-Bohren angesagt. Je nach Härte der Fliesen wird das entweder sehr leicht gelingen oder eine unglaublich mühsame Angelegenheit. Aber keine Sorge, denn mit dem richtigen Werkzeug ist auch das in jedem Fall zu schaffen. Bei einfachen Wandfliesen (aus Steingut bzw. Steinzeug) wird ein Stein-, Beton- oder wie in diesem Fall ein Lanzenbohrer ausreichen. Mit dem Akkubohrer wird bei niedriger Drehzahl das erste Loch mit 10 mm Durchmesser gebohrt. Der Ansatz kann dabei wahlweise vorgekörnt werden oder man hilft sich mit einem Stück Malerkrepp. Tipp: Mit letzerem kann auch der Bohrstaub sehr effektiv aufgefangen werden, sodass das Bohrmehl sich nicht über den ganzen Boden verteilt.
Hinweis: Werden solch große Bohrlöcher benötigt, ist es ratsam, die Fliesen mit einem kleineren Durchmesser (6 mm bzw. 8 mm) vorzubohren. Wer aber genau wissen will, wie das Bohren gewöhnlicher Wandfliesen gelingt, findet dazu mehr Informationen im Artikel Löcher in Fliesen bohren. Sollen hingegen Feinsteinzeug-Fliesen gebohrt werden, ist ein diamantbestückter Bohrer angeraten. Wie damit umzugehen ist, zeigt der Artikel Feinsteinzeug bohren.
Sind beide Löcher einmal geschafft, wird es wieder einfacher, und die mitgelieferten Dübel samt Schrauben können eingesetzt werden. Die Schrauben werden dabei aber nicht ganz eingedreht, sondern nur soweit, dass zirka 15 Millimeter aus der Wand herausragen. Für die weitere Ausrichtung wird dann bereits der Spülkasten montiert oder besser gesagt an die zwei Schrauben gehängt.
Spülkasten einrichten und an der Wand montieren
Jetzt kommt wieder die Wasserwaage zum Einsatz. Denn am Ende soll der Spülkasten ja gerade montiert sein. Dazu wird die Wasserwaage, je nach Platz, entweder oben aufgelegt oder seitlich an den Rahme angehalten. Für die Einrichtung steht an den hinteren beiden Ecken des Spülkastens je eine Sechskant-Schraube (5 mm) zur Verfügung, mit der sich der Spülkasten zu beiden Seiten wahlweise heben und senken lässt.
Ist der Spülkasten dann in Waage, können alle weiteren Schrauben des Rahmens (4 Stück) angezeichnet werden. Das Überblicksbild zeigt deren Positionierung. Danach ist wieder Fliesen-Bohren angesagt. Je nach Länge der verwendeten Bohrer und Fliesenhärte kann der Rahmen des Spülkastens dafür auch an der Wand bleiben. Wer aber auf Nummer Sicher gehen möchte, entfernt den Spülkasten wieder und sorgt dann für die benötigten Bohrlöcher.
Sind die Bohrlöcher einmal erstellt, werden im Anschluss wieder die mitgelieferten Dübel eingesetzt. Danach kann der Spülkasten eingehängt werden. Es folgt das Fixieren der oberen zwei Schrauben. Anschließend können auch die restlichen Schrauben ohne Probleme eingesetzt werden.
Jetzt ist eine nochmalige Kontrolle auf eine waagerechten Ausrichtung angeraten. Liegt keine Schieflage vor, können nun auch die restlichen Schrauben des Spülkasten-Rahmens fest verschraubt werden. Fest bedeutet zwar fest, aber nicht mit Gewalt! Denn bei diesem Projekt trägt der Spülkasten lediglich sein Eigengewicht und das Gewicht des Spülkasteninhalts. Mehr als 20 kg kommen dabei nicht auf die Waage.
Sockelblenden zuschneiden und montieren
Weiter geht es mit dem Einpassen der Sockelblenden. Gegebenenfalls sind jetzt die seitlichen Sockelblenden, je nach Höhe des Spülkastens, auf das benötigte Maß zu bringen. Dabei muss nicht millimetergenau vorgegangen werden, da vom Hersteller eigentlich nur zwei Längen vorgesehen sind. Dennoch schadet es nicht, die Sockelblende einzumessen und dabei einen Abstand von ca. 5 mm zum Boden einzuhalten.
Das Schneiden der Sockelblenden ist sehr einfach. Dabei hilft entweder eine Eisensäge oder ein anderes ähnliches Werkzeug, wie z.B. ein Dremel, weiter. Die Schnittkante ist nach dem Sägen mit einer Feile bzw. mit Schleifpapier zu entgraten. Dann können die Sockelblenden bereits ihren Platz am Rahmen finden. Sie werden dazu einfach in den Rahmen eingesteckt. Eine Plastiknase verriegelt mit einem "Klick" und schon ist es geschafft!
Nach den seitlichen Sockelblenden muss jetzt auch noch die vordere Sockelblende zugeschnitten werden. Aber Achtung, das ist nur bei einem Stand-WC mit einem Abfluss im Boden der Fall!
Dazu wird die vordere Sockelblende entlang der Sollbruchstellen mit der Eisensäge eingeschnitten. Ist das geschafft, kann sie eingesetzt werden. Das gelingt, indem die Blende einfach zwischen den Rahmen eingeschoben wird. Die seitlichen Plastikzapfen sorgen für den nötigen Halt.
Füllventil versetzen
Weiter geht das Spülkasten-Montieren mit der Kontrolle des Füllventils. Für dieses sind zwei Positionen im Inneren des Spülkastens vorgesehen: eine auf der linken und eine auf der rechten Seite.
Befindet sich der Wasserzulauf, also das Eckventil, auf der rechten Seite des Spülkastens, so muss das Füllventil auf der linken Seite des Spülkastens montiert werden. Befindet sich das Eckventil hingegen auf der linken Seite, muss sich das Füllventil entsprechend auf der anderen, also der rechten Seite befinden. Da sich der Wasseranschluss bei diesem Projekt auf der rechten Seite befindet und das Füllventil von Haus aus ebenfalls auf der rechten Seite montiert ist, muss das Fullventil zuerst umgebaut und auf die linke Seite gebracht werden. Aber keine Sorge, auch diese Anpassung ist alles andere als schwer.
Dazu wird zuerst die Konsole der Betätigungshebel entfernt. Die Konsole wird dazu einfach nach oben ausgehängt und zur Seite gelegt. Danach kann das Füllventil ebenfalls nach oben herausgezogen und anschließend angepasst werden. Genauer gesagt, muss der Exzenter um 180° verdreht werden. Das gelingt, indem die große Plastikmutter zunächst gelockert wird. Danach läßt sich der Exzenter mühelos um 180° verdrehen. Nach dem Verdrehen wird die eben gelockerte Plastikmutter wieder handfest angezogen und schon kann das Füllventil auf der linken Seite des Spülkastens eingesetzt werden. Fertig!
Befestigungsplatte für das Abgangsrohr montieren
Im nächsten Schritt wird die Befestigungsplatte des Abgangsrohres montiert, damit dieses selbst bei stürmischem Toilettengang nicht verrutschen kann. Eingemessen wird auch diese wieder in der Mitte des Abflussrohres. Die Platte liegt dabei auf 26 cm Höhe, gemessen ab Fußbodenoberkante. Die Befestigungsplatte wird angehalten und die beiden Bohrlöcher werden mit Bleistift angezeichnet.
Danach wird wieder gebohrt. Diesmal reichen aber 8 mm große Bohrlöcher aus. Diese gehen bedeutend schneller von der Hand als die zuvor gebohrten 10 mm großen Löcher. Nachdem auch diese Löcher gebohrt wurden, sind wieder die Dübel einzusetzen, worauf die Platte mit den dazugehörigen Schrauben (Schlitzschraubendreher) samt Beilagsscheiben zu befestigen ist.
Abgangsrohr einmessen und zuschneiden
Jetzt kann das Abgangsrohr eingemessen werden. Zuvor ist es aber ratsam, alle Dichtungen (Abflussrohr, Reduktionsmuffe) zu entfernen. Denn sonst kann es passieren, dass das Auseinanderziehen der Rohre nur mehr sehr schwer gelingt.
Sind die Dichtungen einmal entfernt, kann sowohl die Reduktionsmuffe als auch das Abgangsrohr eingesetzt werden. Eingemessen wird das Rohr jetzt anhand der benötigten Maße. Diese betragen hier 18 cm Höhe (Mittelpunkt des Durchmessers) bei einer Tiefe von ebenfalls 18 cm. Aber Achtung: Die Maße sind bitte immer der Dokumentation zu entnehmen, denn diese variieren je nach verwendeter Toilette!
Sind die Naturmaße übertragen bzw. ausgemessen, wird das Rohr angezeichnet und mit entsprechendem Werkzeug, wie etwa einer Eisensäge, zugeschnitten. Nach dem Zuschneiden ist das Abgangsrohr aber unbedingt zu entgraten. Denn es wäre alles andere als erstrebenswert, wenn gerade dieses Rohr am Ende leckt.
Tipp: Das Anzeichnen gelingt problemlos, wenn eine Dichtung rund um das Rohr gestülpt wird. So gelingt der perfekte Kreis und auch der Schnitt wird absolut gerade!
Abgangsrohr der Toilette montieren
Ist das Abgangsrohr einmal auf das benötigte Maß gebracht kann, das Spülkasten-Montieren weitergehen. Dafür werden nacheinander alle Dichtungen wieder eingesetzt, zuerst die Dichtung des Abflusses und danach die Dichtung der Reduktionsmuffe.
Bevor aber jetzt das Abgangsrohr in die Reduktionsmuffe eingesetzt wird, wird die Dichtung der Muffe mit einem Rohrgleitmittel (alternativ auch Spülmittel) versehen. Das erleichtet das Einsetzen ungemein. Dann wird das Abgangsrohr in die Reduktionsmuffe eingeschoben.
Weiter geht mit der Gewindestange der Befestigungsplatte. Diese ist noch um einige Zentimeter zu lang und muss eingekürzt werden.
Tipp: Dazu werden alle benötigten Beilagscheiben und Muttern bereits jetzt auf die Gewindestange aufgeschraubt. Denn nach dem Abschneiden könnte es damit Probleme geben.
Mit dem Maßband wird bestimmt, um wie viele Zentimeter die Gewindestange zu kürzen ist. Gute 6 cm sind es bei diesem Projekt. Aber nichts ist leichter als das! Mit dem Winkelschleifer ist die Stange im Nu gekürzt und angefast. Nach dem Einschrauben der Stange in die Befestigungsplatte wird auch das Abgangsrohr mit den zuvor aufgedrehten Muttern (13 mm Gabelschlüssel) befestigt. Perfekt – wieder einen Schritt näher zum fertigen Spülkasten!
Wie es weitegeht, siehst Du im zweiten Teil dieser Mini-Serie. Zum Artikel: Spülkasten montieren: Geberit Monolith anschließen
Ab und an ist auch das WC vom Sanierungswillen betroffen, und dann heißt es Abschied nehmen von der liebgewonnenen Toilette. Doch gut so, denn mit neuen Modellen lässt sich inzwischen viel Wasser und damit Geld sparen. Doch eine Sache muss dazu noch umgesetzt werden: die Montage der neuen Toilette. Da wäre zunächst der Spülkasten. Montieren heißt hier nicht nur, dass der neue Aufputzspülkasten an die Wand kommt, sondern auch, dass Rohre und Anschlüsse passend hergerichtet werden müssen.
Da diese Aufgabe gar nicht so leicht ist, zeigen wir in dieser Video-Anleitung anschaulich, wie sich ein Spülkasten montieren lässt. Zum Einsatz kommt dabei ein Geberith Monolith mit Befestigungsrahmen und Sockelblenden. Wir dokumentieren u.a., wie sich das Füllventil einrichten und das Abgangsrohr montieren lässt. Außerdem wird dargestellt, wie sich die inneren Wasserleitungen zusammenschließen lassen und wie der Spülkasten mit dem Eckventil zu verbinden ist. Danach kannst auch Du mit Leichtigkeit Deinen Spülkasten montieren!
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Kommentare
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