SmartHome Austria Fußbodenheizung installieren
Fußbodenheizung im Altbestand
Eine Fußbodenheizung ist eine tolle Sache. Die große Abstrahlfläche dieses Heizsystems sorgt dafür, dass die Vorlauftemperatur mit 35° C sehr gering ausfallen kann und auf diese Weise auch mit alternativen Energiesystemen wie einer Wärmepumpe betrieben werden kann. Zudem sorgt der Entfall der Heizkörper auch für mehr Platz im Eigenheim. Doch aus Kostengründen wird bei der Installation oft auf elektrische Stellantriebe und Raumthermostate verzichtet. Das Einstellen der Zieltemperatur für jeden Raum ist dann ein schwieriges Unterfangen und braucht nicht selten mehr als eine Saison. Aber auch die kurzfristige Absenkung bzw. Anhebung der Raumtemperatur ist nicht so einfach, sodass oftmals darauf verzichtet wird.
Doch was, wenn man auf diesen Komfort nicht verzichten will? Das Nachrüsten von elektrischen Stellventilen und Funkthermostaten ist grundsätzlich kein Problem. Doch die Kosten für solche Systeme der Heizungshersteller sind auch nicht ohne. Glücklicherweise gibt es heute eine Alternative, die meistens nicht nur günstiger ist, sondern auch wesentlich mehr Funktionen bietet. Die Rede ist von einer Smarthome-Anlage. Mit Ihr lässt sich der gewünschte Komfort relativ einfach nachrüsten. Und was es dafür braucht, zeigt die folgende Anleitung, in der wir eine bestehende Fußbodenheizung mit einer Smarthome-Anlage von SmartHome Austria nachrüsten. SmartHome Austria stellt eine Komplettlösung für die Heimautomatisation dar.
Voraussetzungen
Damit das Nachrüsten der Fußbodenheizung gelingt, braucht es in jedem Fall einen elektrischen Anschluss im Heizkreisverteiler. Dabei ist es egal, ob die Raumthermostate eines Heizungsherstellers oder die einer Smarthome-Anlage installiert werden sollen. Ohne Strom geht es nicht, da sonst weder die Ventilsteuerung noch die elektrischen Stellventile ihre Arbeit verrichten.
Wurde ein solcher Stromanschluss bei der Installation der Heizkreisverteiler nicht berücksichtigt, ist das ärgerlich, da nun vor dem Einbau der Smarthome-Anlage auch dafür noch gesorgt werden muss. Aber meistens befindet sich eine Steckdose in der Nähe, von der die benötigten Drähte abgezweigt werden können. Wie das bei uns gelungen ist, haben wir aber in einem anderen Artikel dokumentiert.
Werkzeug und Material
Um die Smarthome Austria Fußbodenheizung zu montieren, ist glücklicherweise nicht besonders viel Werkzeug nötig. So reichen ein Maßband, ein Akkuschrauber, Metallbohrer (2,5 und 3 mm) und ein Schraubendreher aus. Neben diesen Werkzeugen werden dann noch entsprechend lange Blechschrauben (z.B. 3,5 x 13 mm) benötigt. Alternativ zur Wandmontage mit Schrauben kann die Fußbodenheizungssteuerung aber auch mit Montagebändern geklebt werden.
An Materialien braucht es die Fußbodenheizungssteuerung und passende Stellventile. Bei letzteren ist darauf zu achten, dass diese auf den bestehenden Heizkreisverteiler passen. Wie auch schon bei den Heizkörperventilen gibt es dabei verschiedene Dimensionen der Ventilaufnahme. Keine Probleme gibt es, wenn Ventileinsätze mit einem M30 x 1,5 mm Schraubgewinde (Heimeier, Oventrop, Strawa, Cosmo/Cosmoroll, Taco) vorliegen. Für die meisten anderen Ventiltypen, egal ob es sich dabei um Ventile der Größe M28 x 1,5 mm (Herz/Polytherm), Danfoss Ventile (RA, RAV, RAVL) oder andere handelt, bieten die Hersteller der Stellantriebe passende Adapter an.
Anmerkung: Bei der Wahl der Stellantriebe gibt es zwei Optionen: NO (normally open) und NC (normally closed). Das bedeutet, dass das Venitl im stromlosen Zustand entweder geöffnet oder geschlossen ist. Je nach Einsatzort sind dann entweder NO- bzw. NC-Ventile besser geeignet. Bei kühleren Schlafräumen eignen sich daher eher NC-Ventile, im Badezimmer dagegen sind NO-Ventile die bessere Wahl. Aber Achtung, denn je Fußbodenheizungssteuerung können immer nur Stellantriebe des gleichen Typs – NC oder NO – verwendet werden.
Montage der Fußbodenheizungssteuerung vorbereiten
Da für den benötigten Stromanschluss im Heizkreisverteilerkasten bereits gesorgt wurde und auch die Raumthermostate bereits montiert sind, ist der Großteil der Vorbereitungen bereits abgeschlossen. Im Heizkreisverteilerkasten selbst gibt es dann aber eventuell noch das eine oder andere anzupassen.
Nach dem Öffnen des Heizkreisverteilers wird daher die Fußbodenheizungssteuerung probehalber angehalten. Je nach Größe des Heizkreisverteilers kann es jetzt mitunter relativ eng werden. Wie auch hier! Leider ist die Fixierung des Verteilers im Weg und verhindert die Montage der Fußbodenheizungssteuerung. Daher wird eine Metallstrebe, die in den Verteilerkasten eingeklemmt ist und auf der die Montageschellen der Vor- und Rücklaufverteiler fixiert sind, kurzerhand entfernt. Da die zweite Strebe sowohl Vor- als auch Rücklaufverteiler auch weiterhin gut verankert, ist in diesem Fall nichts weiter zu unternehmen. Alternativ kann, je nach Länge des Heizkreisverteilers, die Strebe einfach weiter rechts wieder montiert werden.
Ist dann für den benötigten Platz einmal gesorgt, werden die benötigten Bohrlöcher ausgemessen. Die Schrauben liegen 25 cm voneinander entfernt und ca. 6,5 cm von der Unterkante. Diese Positionen werden mit einem Stift im Verteilerkasten angezeichnet.
Fußbodenheizungssteuerung montieren
Für die Montage der Schrauben sollte das Blech des Verteilerkastens vorgebohrt werden. Denn ohne diese Maßnahme wird das Einschrauben der Blechtreiber nicht gelingen. Bei Schrauben der Größe 3,5 x 16 mm ist das Vorbohren mit einem 3 mm dicken Bohrer ratsam. Der Einfachheit halber kann natürlich zuerst mit einem noch kleineren Bohrer von z.B. 2,5 mm vorgebohrt werden.
Ist das geschafft, werden die Schrauben am besten mit der Hand bis auf 2-3 mm eingedreht. Danach kann die Fußbodenheizungssteuerung eingesetzt werden. Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht gelingen, gibt es natürlich immer noch die Option, die Fußbodenheizungssteuerung einfach in den Verteilerkasten zu kleben. Das kann mit Hilfe eines Montageklebers, aber auch mit Montagestreifen gelingen.
Elektrische Stellventile montieren
Nachdem die Fußbodenheizungssteuerung einmal im Verteilerkasten sitzt, braucht es natürlich auch noch die elektrischen Stellventile. Deren Montage ist aber denkbar einfach.
Zuerst werden die Handverstellkappen aller Ventile, die mit einem elektrischen Stellantrieb ausgestattet werden, entfernt. Danach wird entweder der mitgelieferte Standard-Adapter-Ring, passend für alle Ventile mit einem 30 x 1,5 mm Schraubgewinde, oder die für die jeweiligen Ventile passenden Adapter auf die Ventile aufgeschraubt.
Bei den vorliegenden Stellantrieben von Honeywell gelingt die Montage glücklicherweise werkzeuglos. Für das Entfernen des Adapter-Rings aus dem Stellantrieb wird zuerst der Sicherungssplint zur Seite gedrückt. Danach lässt sich der Adapter aus dem Stellantrieb entfernen. Der Adapter wird dann auf das Ventil des Heizkreisverteilers geschraubt. Danach wird der Sicherungssplint wieder in die ursprüngliche Position geschoben und der Antrieb auf den Adapter aufgesetzt. Einfach festdrücken und die Montage ist damit auch schon abgeschlossen! Auf diese Weise werden nacheinander alle Ventile mit den elektrischen Stellantrieben ausgestattet.
Stellventile an der Fußbodenheizungssteuerung anschließen
Als nächstes müssen nun die elektrischen Stellantriebe an die Fußbodenheizungssteuerung angeschlossen werden. Ein Blick in die Bedienungsanleitung der Stellventile verrät deren Belegung. In der Regel, also nicht nur bei diesen Ventilen, sind die braunen Drähte positiv (+) und die blauen Drähte negativ (-); sprich der braune Draht wird an den mit einem Plus gekennzeichneten Eingang der Fußbodenheizungssteuerung angeschlossen und der blaue Draht an den mit einem Minus gekennzeichneten Eingang.
Anmerkung: Einfach irgendwo anschließen wäre fatal! Denn dann würden sich die Ventile schließen, wenn sie sich eigentlich öffnen sollten, und umgekehrt.
Beim Anschließen der Drähte müssen immer die jeweiligen Taster an der Fußbodenheizungssteuerung eingedrückt werden. Erst das öffnet die Verriegelung und stellt einen ordnungsgemäßen Anschluss sicher. Nach dem Anschließen bzw. am besten gleich währenddessen sind die Drähte auch noch in die Zugentlastung einzufädeln. Mitunter der schwierigste Teil dieser Arbeit.
Ist das aber einmal geschafft, kann die Fußbodenheizungssteuerung auch an den Strom angeschlossen werden. Ein Blinken der grünen Status-LED verrät deren Funktionsfähigkeit. Perfekt!
Fußbodenheizungssteuerung in das Smarthome einbinden
Was jetzt noch fehlt, ist das Einbinden des Gerätes in die Smarthome-Anlage des Eigenheims. Bei Gebrauch mehrerer Fußbodenheizungssteuerungen lohnt es sich, die Seriennummer des Geräts aufzuschreiben, um alle Geräte auseinanderzukennen. Nach der Anmeldung auf der Zentrale werden die neuen Geräte über das kleine Plus-Symbol am oberen rechten Bildschirmrand eingebunden. Das Einbinden kann dabei sowohl über die App als auch über die Webseite von SmartHome Austria erfolgen.
Die Fußbodenheizungssteuerung wird auch gleich erkannt, sodass diese nur mehr ausgewählt werden muss. Danach folgt die Zuweisung des Raumes, in dem sich die Fußbodenheizungssteuerung befindet. Nach der Bestätigung kann dem Gerät dann auch noch ein individueller Name zugewiesen werden. Danach wird die Fußbodenheizungssteuerung auch schon eingebunden.
Fußbodenheizungssteuerung konfigurieren und Raumthermostate zuweisen
Im nächsten Schritt ist dann der Typ der verwendeten Stellantriebe anzugeben. In diesem Fall handelt es sich um Antriebe des Typs NC (nomally closed), welche im stromlosen Zustand das Ventil schließen. Wichtig: Diese Einstellung gilt für die gesamte Fußbodenheizungssteuerung und kann nicht einzeln pro Stellantrieb eingestellt werden. Es müssen also je Fußbodenheizungssteuerung immer Stellantriebe des gleichen Typs verwendet werden.
Als nächstes können alle nicht zugewiesenen Raumthermostate den jeweiligen Heizkreisen zugeordnet werden. Das gelingt durch die Auswahl eines der angezeigten, noch nicht zugewiesenen Thermostate. Auf der folgenden Seite kann dann der Heizkreis dem Thermostat zugewiesen werden. Anmerkung: Wer sich nicht mehr sicher ist, welcher Heizkreis zu welchem Raum gehört, sieht am besten noch einmal im Heizkreisverteilerkasten nach. Denn wenn plötzlich das Raumthermostat für das Kinderzimmer die Temperatur im Schlazimmer steuert, wäre das alles andere als optimal.
Dieser Vorgang wird für alle montierten Raumthermostate und Heizkreise wiederholt. Dann ist es auch schon geschafft und die Fußbodenheizungssteuerung wurde der Smarthome-Anlage von SmartHome Austria hinzugefügt.
Der nächste logische Schritt ist es jetzt, verschiedene Szenarien für die Temperatursteuerung zu erstellen. Und wie das gelingt, zeigt u.a. der Artikel SmartHome Austria: Raumtemperatur per Zeitsteuerung.
Raumthermostate nachträglich zuweisen
Werden die Raumthermostate erst nach der Fußbodenheizungssteuerung hinzugefügt, müssen diese im nächsten Schritt den Heizkreisen der Fußbodenheizungssteuerung zugewiesen werden. Dazu wird die Fußbodenheizungssteuerung im Menüpunkt "Geräte" selektiert. In den Einstellungen des Geräts – dorthin gelangt man über das kleine Zahnrad am oberen rechten Bildschirmrand – befindet sich im unteren Drittel der Menüpunkt "Heizkreise festlegen".
Mit Hilfe dieses Menüpunktes lassen sich auch im Nachhinein alle noch nicht zugewiesenen Raumthermostate mit der Fußbodenheizungssteuerung verknüpfen oder die Zuweisung bestehender Raumthermostate verändern. Sollte man sich also bei der Ersteinrichtung vertan und einen Heizkreis dem falschen Raum zugeordnet haben, dann kann dies an dieser Stelle wieder korrigiert werden.
Eine Fußbodenheizung ist eine tolle Sache: unauffällig, sparsam und auch mit alternativen Energiequellen wie Wärmepumpen zu betreiben. Doch das Einrichten und Steuern einer Fußbodenheizung kann schnell zur Qual werden, vor allem, wenn gezielt einzelne Räume angesteuert werden sollen. Zwar bieten die Heizungshersteller durchaus elektrische Stellventile und Funkthermostate als zusätzliche Extras an. Diese Lösungen sind aber meist recht teuer in der Anschaffung.
Gut, dass es inzwischen auch anders geht! Diese Video-Anleitung erklärt, wie sich die Fußbodenheizung in eine bestehende Smarthome-Anlage einbinden lässt. Diese kann die Steuerung nämlich genauso gut übernehmen und ist dabei auch noch preiswerter. Als Beispiel, wie sich die Fußbodenheizung installieren lässt, erfolgt hier die Einbindung in eine Anlage von SmartHome Austria.
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