Elektro Installationszonen nach DIN 18015-3
Einleitung
Die Norm DIN 18015-3 gilt für alle unsichtbar verlegten Leitungen und Kabel sowie Auslässe, Schalter und Steckdosen. Diese ist also auch bei der Leitungsführung in Ständerwänden zu beachten. Sie besagt, dass alle Leitungen nach Möglichkeit in den darin definierten Installationszonen, jedenfalls aber nur senkrecht und waagerecht verlegt werden dürfen. Eine diagonale Verlegung von Stromleitungen ist nicht erlaubt!
Die Norm gilt allerdings nicht für Aufputz-Installationen, Installationskanalsysteme und Doppelböden. Erstere sind heute aber nur mehr selten anzutreffen, während die beiden letztgenannten hauptsächlich in Büro- bzw. Industriegebäuden zum Einsatz kommen.
Da Leitungen nur waagerecht und senkrecht verlaufen dürfen, müssen natürlich auch die Installationszonen entsprechend waagerecht und senkrecht verlaufen. Zudem kann auch die Rohdecke als Installationszone genutzt werden. Aufgrund der hohen Installationsdichte und gestiegenen Anforderungen an die Elektroinstallation erfreut sich gerade diese Installationszone wachsender Beliebtheit.
Waagerechte Installationszonen
Die waagerechten Installationszonen befinden sich jeweils 15 cm von der fertigen Decke bzw. dem fertigen Fußbodenbelag entfernt und sind maximal 30 cm breit. Zudem gibt es eine mittlere Installationszone für Räume mit Arbeitsplatten (Küchen, Werkstätten, etc.). Diese befindet sich zwischen 100 cm und 130 cm über dem fertigen Fußbodenbelag.
Hinweis: Bei Räumen mit einer Raumhöhe von 240 cm und Türen mit einer Lichte von 200 cm beschränkt sich die obere Installationszone auf den Bereich von 210 cm bis 225 cm ab dem fertigen Fußboden. Es stehen daher nur 15 cm für die Verkabelung über der Türe zur Verfügung.
Übersichtlich in Tabellenform bedeutet das:
Installationszone | Lage (cm) | Vorzugsmaß (cm) | Beschreibung | Breite (cm) |
---|---|---|---|---|
obere Installationszone | 15 cm | 30 cm | unter der Decke | max. 30 cm |
mittlere Installationszone | 100 cm | 105 cm | über dem Boden* | max. 30 cm |
untere Installationszone | 15 cm | 30 cm | über dem Boden* | max. 30 cm |
*Boden = ab fertigem Fußbodenbelag (Parkett, Teppich, Fliesen, usw.)
Senkrechte Installationszonen
Die senkrechten Installationszonen verlaufen jeweils nur 10 cm seitlich von allen Rohbau-Kanten und -Ecken wie auch Fenstern und Türen. Sie haben eine maximale Breite von 20 cm und reichen von der Decke bis zum Fußboden. Im Falle von Dachschrägen sind die Installationszonen parallel der Bezugskanten zu wählen.
Das Vorzugsmaß von Steckern und Schaltern befindet sich aber nicht mittig wie im Fall der waagerechten Installationszonen, sondern liegt bei 15 cm neben der Rohbaukante.
Übersichtlich in Tabellenform bedeutet das:
Installationszone | Lage (cm) | Vorzugsmaß (cm) | Beschreibung | Breite (cm) |
---|---|---|---|---|
Fenster und Türen | 10 cm | 15 cm | neben Fenster- und Türstöcken | max. 20 cm |
Ecken und Kanten | 10 cm | 15 cm | neben Rohbau-Ecken und -Kanten | max. 20 cm |
Leitungsführung auf der Rohdecke
Die hier vorgestellte Leitungsführung beschränkt sich auf eine Leitungsführung in einer geschlossenen Installationsebene. Bei dieser Art gibt es im Gegensatz zu einem Installationskanalsystem bzw. Doppelboden zwar nur sehr wenige Möglichkeiten nachträglicher Adapionen, diese stünden aber auch im Fall einer herkömmlichen Verkabelung nicht zur Verfügung. Für Ein- und Mehrfamilienhäuser ist die geschlossene Installationsebene auch die wirtschaftlichste.
Bei der geschlossenen Installationsebene werden heute 3 Arten der Leitungsführung unterschieden:
- Leitungsführung in der Rohdecke
- Leitungsführung auf der Rohdecke
- Leitungsführung unter der Rohdecke (Hohlräume)
Leitungsführung unter der Rohdecke
Mit der Leitungsführung unter der Decke ist die Leitungsführung unter bzw. im Putz, in Zwischendecken, unter abgehängten Decken und in Hohlräumen gemeint. Hier sind die Leitungen parallel zu den Raumwänden mit einem Mindestabstand von 20 cm zu führen. Die Breite der Installationszone beträgt auch hier maximal 30 cm. Kreuzungen mit elektrischen Leitungen oder Installationszonen fremder Gewerke (Installateur) sind zu vermeiden. Zudem sollte ein Abstand von 20 cm zu gewerksfremden Installationszonen eingehalten werden. Im Türdurchgangsbereich ist ein beidseitiger Wandabstand von 15 cm zu berücksichtigen.
Leitungsführung in der Rohdecke
Die Leitungsführung in der Rohdecke (Beton) hingegen ist frei wählbar, sofern entsprechende Leitungen, Kabel und Leerrohre verwendet werden. Die Rohre verlaufen zumeist oben bündig mit der Geschossdecke.
Leitungsführung auf der Decke
Die Leitungsführung auf der Rohdecke ist ebenfalls geregelt, die oben beschriebenen Installationszonen müssen eingehalten werden. Eine solche Leitungsführung ist bei der heutigen Installationdichte aber nur schwer realisierbar - vor allem wenn auch die sanitären Installationen auf der Rohdecke verlaufen. Abhilfe schafft dann nur die Herstellung einer Ausgleichsschicht mittels Leicht-Estrich. Dann gelten die gleichen Regeln wie für die Verlegung innerhalb der Decke, und die Leitungsführung ist frei wählbar.
Die Ausgleichsschicht aus Perlite-Zement, Styropor-Zement bzw. Luftporenzement füllt die gesamte Installationszone auf und bildet eine ebene und stabile Basis für den weiteren Fußbodenaufbau (Dämmung, Estrich, etc.). Wenngleich der Fußbodenaufbau dann etwas höher ausfällt und eine zusätzliche Trocknungszeit zu berücksichtigen ist, wird auf jeden Fall sichergestellt, dass alle Rohre und Leitungen bestmöglich verlegt werden können und der weitere Bodenaufbau gelingt.
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Kommentare
Über dem Fenster wird keine Installations-Zone angezeigt. Ich habe über dem Fenster eine Vorhangstange aufgehängt und dabei eine Leitung des Rolladen-Kastens getroffen. Beim Bohren war plötzlich das Licht aus und der FI unten.
Hallo Christian,
das war dann ziemlich unglücklich. Aber wenn ein elektrischer Rollkasten montiert ist, muss der auch irgendwo angeschlossen sein. Danke für den Hinweis.
Viele Grüße
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