Trockenbauprofile: Metallständerwerk im Überblick

Metallständerwerk an der Wand als Vorsatzschale
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Aktualisiert am 11.03.2016
Gerade für Selbermacher sind nicht tragende Trockenbauwände eine feine Sache. Mit ihnen gelingt der Innenausbau eines Bauprojekts schnell, effektiv und mit vergleichsweise geringem Material- und Werkzeugeinsatz. Für das Skelett – also den Unterbau – dieser „schnellen Wände“ haben auf der modernen Baustelle Metallprofile die früheren Holz-Unterkonstruktionen abgelöst. Gründe hierfür sind das bequeme Handling, das geringe Gewicht bei gleicher Stabilität und die Unempfindlichkeit gegen Wärme oder Feuchtigkeit. Bei der Materialplanung gilt es, die verschiedenen Typen dieser Trockenbauprofile zu unterscheiden. Die auf den ersten Blick vielleicht verwirrenden Buchstabenkombinationen der einzelnen Profilarten erweisen sich bei näherer Betrachtung als sinnvolle Entscheidungshilfe, was denn nun wo hingehört.

Ein U und ein C stehen im Mittelpunkt

Grundsätzlich werden bei Trockenbauprofilen die beiden Hauptgruppen U-Profile und C-Profile unterschieden. Namensgebend ist dabei die erkennbare unterschiedliche Ausformung/ Biegung des Blechs bei der Draufsicht auf die Kopfenden. Im Gegensatz zum einfachen „U“ sind beim C-Profil die Kanten nochmals zusätzlich spitzwinklig gebogen. Beim Aufbau der Wand- oder Deckenkonstruktion geben die U-Profile die Richtung und die „Rahmenbedingungen“ vor, während die C- Profile für die aussteifende Stabilität und die Aufnahme der späteren Gipskartonplatten zuständig sind.

Tipp: Ein genauer Profilplan – exakt nach den baulichen Voraussetzungen ausgemessen – und eine danach erstellte Stückliste vermeiden einen mengenmäßigen Fehleinkauf. Dabei ist die geplante Plattengröße mit zu berücksichtigen.

Je nach geplanter Wandstärke und -höhe sind

  • die Länge der Profile
  • die Breite der Profile
  • die Höhe der Profilflanken

wichtige Kenngrößen. Die verwendeten Profilarten müssen dabei in den Dimensionen immer passend aufeinander abgestimmt sein. Für horizontal ausgerichtete Konstruktionen wir Decken oder abgehängte Decken gelten die gleichen Prämissen.

Warum das U und das C nie alleine stehen

  • UW-Trockenbauprofil
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    © diybook | Ohne UW- Profile geht im Trockenbau gar nichts. Begrenzen sie doch die geplante Wand an Boden und Decke. Die aussteifenden CW…
  • UW-Profile entkoppen
    © diybook | Des Schallschutzes wegen sind die U-Profile – hier ein UW-Profil – immer zu entkoppeln. Spezielle Dichtungsbänder helfen…
  • UD-Profile begrenzen die Deckenkonstruktion
    © Alex White | Analog zu den UW-Profilen begrenzen die UD-Profile die angehängte Decke. Das D im Namen steht dabei für die Decke. Wird auf…
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Zu den beiden vorgestellten Kennbuchstaben gesellt sich immer ein zweiter Buchstabe , der die Profile nochmals genauer spezifiziert.

UW

Diese Profile werden an der Decke und am Boden befestigt und bilden die Aufnahme bzw. den Rahmen für die passenden CW-Profile einer Wand. Das W hinter dem U steht folglich für "Wand". Ihrer absolut genauen Ausrichtung kommt hierbei besondere Bedeutung zu. Diese Profile werden grundsätzlich zuerst eingebaut und sind für eine spätere lotrechte und gerade Wand entscheidend.

Tipp: Wie alle Profile, die direkten Kontakt zu angrenzenden Bauteilen haben, empfiehlt sich der Einsatz eines Dämmstreifens zur Entkopplung der Trockenwand. Dies dient insbesondere dem Schallschutz.

UD

Beim UD-Profil steht das „D“ für Decke und wird – wie das verwandte UW-Profil – horizontal als Rahmen direkt an zwei gegenüberliegenden Wänden fixiert: als Randprofil in der geplanten Deckenhöhe und zur Aufnahme der entsprechenden CD-Profile für die Unterkonstruktion der Decke. Für die erforderliche Genauigkeit beim Anbringen der UD-Profile gilt das Gleiche wie für die UW-Profile.

Exaktes Arbeiten erspart späteres ärgerliches und zeitaufwändiges Nachjustieren.

  • Spezielle Trockenbauprofile bzw. Traversen
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    © Marco2811 | Werden spezielle Anforderungen an die Konstruktion gestellt, kommen sogenannte UA-Profile oder auch Traversen zum Einsatz.…
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UA-Trockenbauprofile

UA-Profile kommen überall dort zum Einsatz, wo es auf eine besondere Aussteifung der Unterkonstruktion ankommt. Dies ist beispielsweise bei Türkonstruktionen der Fall oder aber auch bei außergewöhnlichen Raumhöhen über 2,80 m. Ebenfalls unabdingbar sind diese verstärkten Profile im Bereich von Bad- und Sanitärobjekten (z.B.: Hängetoilette oder Waschbecken) um deren sichere Verankerung zu gewährleisten. UA- Profile sind an der deutlich massiveren Blechstärke (2 mm gegenüber 0,6 mm), dem höheren Gewicht und dem höheren Preis erkennbar.

Sonderformen und Spezial-Profile

Für kreative Planungen wie Rundungen oder Gewölbedecken halten die Profil-Hersteller entsprechende Sonderformen und Varianten in gezogenen oder gebogenen Formen bereit. Im Vergleich zu – sicher auch möglichen – Eigenkonstruktionen haben diese Trockenbauprofile meist den Vorteil einer größeren Stabilität und einer einfachen Handhabung – was sich allerdings auch in den Kosten niederschlägt.

  • CW-Trockenbauprofil
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    © diybook | CW-Profile sorgen für die Aussteifung der Wand. Sie werden in die UW Profile gestellt und je nach Projekt einfach bzw. doppelt…
  • CD-Profile an der Decke mit Abhängern
    © Alex White | Analog zu den CW-Profilen sorgen die CD-Profile für die Aussteifung der Konstruktion an der Decke. Deckenabhänger sorgen…
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CW

Sie sind das Pendant zu den UW-Profilen und werden senkrecht bzw. lotrecht in diese eingepasst und mit ihnen fest verbunden. Im Zusammenspiel mit den U-Profilen ergibt sich die fertige Unterkonstruktion für eine plane und ebene Beplankung mit dem Plattenmaterial. Ausschlaggebend für den Abstand der CW-Profile zueinander ist einerseits die Referenz zur gewählte Plattengröße, aber auch  das Erreichen einer ausreichenden Standsicherheit.

Tipp: Die Datenblätter der Hersteller geben hierzu genaue Hinweise, die es zu beachten gilt.

CD

Die Aufgaben dieser Trockenbauprofile entsprechen denen der CW-Profile, übertragen auf die horizontale Deckenebene. Die Gesamt-Unterkonstruktion der Decke muss so konzipiert sein, dass sie in der Lage ist, sich selbst und die anzubringenden Deckenplatten sicher und biegesteif zu tragen.

Unterstützung hierfür bieten spezielle Deckenabhänger, die in der Rohdecke verankert werden.

Zusammenfassung

Kurz zusammengefasst, zeigt die kleine Tabelle, welche Trockenbauprofile wo ihren richtigen Platz findet.

Konstruktion

Wand

Decke

besondere statische Anforderungen

Rahmen

UW

UD

UA

Aussteifung

CW

CD

UA

 

Mit der Kenntnis über die unterschiedliche Profilplanung und einer genauen Materialplanung (Stückliste) ist bereits der entscheidende Schritt für das Projekt „Innenausbau mit Trockenbauwänden“ getan. Einem rasanten Baufortschritt und der wunschgemäßen, perfekt ausgeführten Raumaufteilung steht nichts mehr im Wege.

Gerade für Selbermacher sind nicht tragende Trockenbauwände eine feine Sache. Mit ihnen gelingt der Innenausbau eines Bauprojekts schnell, effektiv und mit vergleichsweise geringem Material- und Werkzeugeinsatz. Für das Skelett – also den Unterbau – dieser „schnellen Wände“ haben auf der modernen Baustelle Metallprofile die früheren Holz-Unterkonstruktionen abgelöst. Gründe hierfür sind das bequeme Handling, das geringe Gewicht bei gleicher Stabilität und die Unempfindlichkeit gegen Wärme oder Feuchtigkeit. Bei der Materialplanung gilt es, die verschiedenen Typen dieser Trockenbauprofile zu unterscheiden. Die auf den ersten Blick vielleicht verwirrenden Buchstabenkombinationen der einzelnen Profilarten erweisen sich bei näherer Betrachtung als sinnvolle Entscheidungshilfe, was denn nun wo hingehört.
  • UW-Trockenbauprofil
    © diybook | Ohne UW- Profile geht im Trockenbau gar nichts. Begrenzen sie doch die geplante Wand an Boden und Decke. Die aussteifenden CW-Profile finden dann in diesen Schienen ihren Platz. Somit sind solche Profile im wahrsten Sinne des Wortes richtungsgebend für die ganze Wand.
  • UW-Profile entkoppen
    © diybook | Des Schallschutzes wegen sind die U-Profile – hier ein UW-Profil – immer zu entkoppeln. Spezielle Dichtungsbänder helfen dabei!
  • UD-Profile begrenzen die Deckenkonstruktion
    © Alex White | Analog zu den UW-Profilen begrenzen die UD-Profile die angehängte Decke. Das D im Namen steht dabei für die Decke. Wird auf gerade Decken Wert gelegt, so ist die soorgfältige waagerechte Ausrichtung dieser Trockenbauprofile ein absolutes Muss!
  • Spezielle Trockenbauprofile bzw. Traversen
    © Marco2811 | Werden spezielle Anforderungen an die Konstruktion gestellt, kommen sogenannte UA-Profile oder auch Traversen zum Einsatz. Durch die Blechstärke von 2 mm gegenüber von 0,6 mm sorgen diese für richtig hohe Stabilität. Meist kommen die UA-Profile bei besonders hohen Wänden zum Einsatz. Für Waschtische und WC-Anlagen haben sich hingegen fertige Traversen bewährt.
  • CW-Trockenbauprofil
    © diybook | CW-Profile sorgen für die Aussteifung der Wand. Sie werden in die UW Profile gestellt und je nach Projekt einfach bzw. doppelt beplankt. Sie tragen im wahrsten Sinne des Wortes die Trockenbauplatten und sorgen für die nötige Stabilität.
  • CD-Profile an der Decke mit Abhängern
    © Alex White | Analog zu den CW-Profilen sorgen die CD-Profile für die Aussteifung der Konstruktion an der Decke. Deckenabhänger sorgen dafür, dass es zu keiner übermäßigen Durchbiegung der Profile kommt.
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