Buchtipp: Der schwedische Küchengarten im Porträt
Back to the roots
Das 144 Seiten starke, broschierte Buch hat mich bereits beim ersten Durchblättern sehr angesprochen, da es nicht wie viele andere Vertreter dieses Literaturgenres auf die optisch akkurate, cleane und uniforme Gartengestaltung fixiert ist, sondern eher den „unorthodoxen“ Haus-, Nutz- oder meinetwegen Bauerngarten betrachtet, wie wir ihn auch hierzulande noch vor Jahrzehnten hegten und pflegten.
Das Buch bietet einen Dreierlei-Mix von der Beetplanung bis zum Kochtopf, gleich zu Beginn auf den ersten knapp 30 Seiten inklusive der Vermittlung gärtnerischen Grundlagenwissens – längst nicht nur für unwissende Städter oder andere „Beginner“, die ihre sonnenfrei gezogenen Tomaten bislang und über Jahrzehnte beim Discounter besorgt haben.
Auch für Kleinstgärtner
Doch selbst ich, der schon eimerweise Schweißperlen auf der grünen Parzelle im Freien (und mit Freude) gelassen hat, entdeckte auf den ersten 40 Seiten viele neue oder längst in Vergessenheit geratene Tipps für den Anbau von Karotten, Pastinaken, Salbei & Co., sodass ich mir irgendwann die Frage stellte, wieso dieses Buch eigentlich nicht wenigstens die dreifache Seitenanzahl hat.
Den Stadtgärtnern, also all jenen Obst- und Gemüsebauern mit dem badetuchgroßen Vorgarten am Haus, sei dieser in einfachen Worten geschriebene Garten-Ratgeber dringend empfohlen. Selbst wer nur ein paar Quadratmeter Balkonfläche oder die fünf Fensterbretter seiner Wohnung zum Gärtnern hat, kann den fast 20 Kapiteln (plus Register für Pflanzen und kulinarischen Genüssen) viele praxiserprobte und einfach umzusetzende Ideen zur Gartengestaltung sowie dem Anbau und der Pflege seiner kleinen und großen Pflanzen entnehmen.
Bewusster kochen
Neben den bei uns typischen Kulturen wie Salat, Bohnen, Möhren oder Tomaten widmet sich die Autorin auch den hierzulande weniger verbreiteten Exoten. Topinambur, Daikon oder Mizuna werden ebenso gestreift wie essbare Chrysanthemen, saftiger Portulak und der inzwischen wieder aufstrebende Palmkohl.
Insgesamt kein wirkliches Lehrbuch, dafür aber eine sehr gelungene Fibel, die der Bildung und Erweiterung gärtnerischer Inspirationen dient und gut in eine Zeit passt, in der unsere Industrielebensmittel zunehmend einer kritischen Bewertung durch lebensbejahende und gesundheitsbewusste Verbraucher ausgesetzt sind. Genau an diese Klientel richtet sich auch der Rezeptteil des Buches, der seine Leser einfach so zwischendurch mit warmem Kohlrabi-Birnen-Salat, Blumenkohl mit Salsa Verde oder frittiertem Spargel überrascht – natürlich mit den Zutaten aus dem selbst angelegten „Küchengarten“!
Bildquelle: Stiftung Warentest/ diybook*
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