Mehltau & Co. – Erste Hilfe für Tomaten

Tomaten im Garten anzubauen oder sie womöglich noch aus den im Vorjahr selbst gewonnenen Samen zu ziehen, kann zu einer echten Wissenschaft ausufern. In klimatisch ungünstigen Lagen gilt das umso mehr. Und wenn uns das Wetter den Spätsommer mit vielen Regentagen vermiest, muss bei den hochsensiblen Nachtschattengewächsen nicht selten mit Totalausfällen bei der Ernte gerechnet werden. Täglich seine Pflanzen aufmerksam zu beobachten kann helfen. Aber worauf kommt es an?

Angriff durch Parasiten

Einer der aggressivsten Tomatenfeinde ist Mehltau. Und leider haben diese gefährlichen und sich rasend schnell verbreitenden Pilzsporen auch unseren Testanbau (siehe Titelbild) getroffen. Zwar waren nur die benachbarten Gurken befallen, aber die Übertragung auf in der Nähe befindliche Pflanzen verläuft sehr rasant. Und so mussten wir uns notgedrungen von Tanja und Kleopatra – unseren beiden Nasch- und Snackgurken – trennen.

Eine wirksame Prophylaxe gegen den Echten Mehltau gibt es bei der Freilandaufzucht leider nicht. Lediglich seine Verbreitung lässt sich in den Griff bekommen, wenn die befallenen Blätter unverzüglich entfernt werden. Der Anbau unter Glas oder Folie wäre zwar weniger riskant, aber auch nur, wenn bei regelmäßigem Lüften die Luftfeuchtigkeitswerte konstant gehalten werden und Wasserversorgung sowie Düngemittelgaben optimal sind.

Trockenstress durch falsches Wässern

  • Gut gepflegte Tomatenpflanzen
    © Fred Lübke | Ein selbstgemachtes Mittel wie Brennnesseljauche schützt die Pflanzen und vertreibt Ungeziefer.
<>

Mäßiges Gießen direkt über dem Wurzelballen, möglichst mehrmals am Tag, ist bei den Paradiesäpfeln unausweichliche Pflicht und eine der wichtigsten Voraussetzungen für ihren aromatisch-fruchtigen Geschmack. Fehler beim Wässern sind bereits nach kurzer Zeit an den immer größer werdenden Faulstellen der Blätter erkennbar. Dies kann im harmlosesten Fall zu Verfärbungen der Früchte, bei anhaltendem Trockenstress aber auch zum Aufplatzen führen.

Beim gelegentlichen Gießen mit selbst angesetzter Brennnesseljauche schlagen Gartenfreunde gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Pflanzen werden mit dem lebenswichtigen Nährstoff Kalium versorgt, und die Gefahr des Ungezieferbefalls wird sich spürbar verringern. 

Freilandtomaten lieben Kletterhilfen!

Gesunde und sorgfältig aufgezogene Tomatenpflanzen können bei optimalen Witterungsverhältnissen durchaus Größen von 150 cm erreichen und sollten daher unbedingt rechtzeitig mithilfe einer geeigneten Vorrichtung gegen Beschädigungen durch abknickende Triebe gesichert werden. Bewährt haben sich Rankgitter aus Holz, Kunststoff oder Metall. Der Handel bietet aber auch Ranktürme und -netze oder, als besonders preisgünstige Möglichkeit, die bis zu 200 cm hohen Spiralstäbe aus verchromten Stahl an.

Zur Befestigung eignen sich Kabelbinder, die entsprechend des Wachstums der Tomatenpflanze von Zeit zu Zeit nachjustiert werden. Spätestens beim Fixieren der empfindlichen und nun dicht gewachsenen Triebe zeigt sich dann auch, wie gut es war, dass beim Einsetzen im Frühjahr ein Pflanzabstand von wenigstens 50 cm eingehalten wurde.

 

Bildquelle: Fred Lübke

Erzähl auch anderen davon

Verwandte Anleitungen