Eine Holzterrasse anlegen
Planung und Materialbeschaffung
Zunächst müssen die genaue Größe und Form der Terrasse geplant werden. Denn danach bemisst sich, wie viel Material letztendlich benötigt wird, um die Terrasse zu bauen. Auch ungewöhnliche Formen sind natürlich möglich, wenngleich sie mit mehr Aufwand verbunden sind. Heimwerker sollten sich vorab einen genauen Plan davon machen, wie groß ihre Terrasse werde soll. Zudem stellt sich die Frage, ob ein Zaun oder eine Terrassenüberdachung gewünscht sind. Grundsätzlich ist folgendes Material, abhängig von der Größe der Terrasse, nötig:
- Holzdielen in ausreichender Zahl
- Schrauben und passende Dübel
- Unterkonstruktionsbalken
- Rand- oder Gehwegsteine
- Unkrautvlies
- Splitt
- Schotter
- Richtschnur
- Holzpflöcke
- Auflagepads für die Unterkonstruktion
Soll zusätzlich eine Terrassenüberdachung gebaut werden, ist hierfür zusätzliches Material nötig. Einfacher wird der Bau der Terrassenüberdachung mit fertig zusammengestellten Sets aus dem Fachhandel. Neben dem Material, das der Heimwerker verbaut, sind folgende Werkzeuge und Co. notwendig:
- Zollstock
- Spaten
- Schaufel
- Bodenhacke
- Sackkarre
- Besen
- Akkuschrauber
- Säge
- Hammer und Gummihammer
- Wasserwaage
- Harke
- Rüttelplatte (lässt sich gut im Baumarkt ausleihen)
- Handschuhe
- ggf. Bauwinkel
- Schleifpapier
Sind alle Materialien und Werkzeuge besorgt und ist ein Plan erstellt, kann der Terrassenbau beginnen.
Die benötigte Fläche abstecken
Zunächst steckt der Heimwerker die Fläche, auf der die Terrasse entstehen soll, ab. Dafür werden Holzpflöcke an mindestens vier Punkten (meist den vier Ecken) in die Erde gesteckt. Mit einer Richtschnur wird die gesamte Fläche deutlich markiert. Um die Schnüre gut an den Pflöcken zu befestigen, ist ein „Gestochener Mastwurf“ eine gute Knoten-Wahl. Die Schnur sollte dabei so hoch liegen, wie die spätere Terrasse sein soll. Schon bei diesem Schritt ist es wichtig, ein Gefälle von wenigstens zwei Prozent einzuhalten. Das Gefälle führt dabei stets von Gebäuden weg. Denn so wird vermieden, dass sich Wasser auf der Terrasse sammelt oder gar ins Gebäude eindringt. Ein weiterer wichtiger Tipp ist hierbei das Abdichten der Terrasse. Zwei Prozent Gefälle bedeuten: Auf einen Meter fällt die Fläche gleichmäßig um zwei Zentimeter ab. Zur Überprüfung des Gefälles nutzen Heimwerker eine Wasserwaage.
Den Boden vorbereiten
Zur Vorbereitung der späteren Terrassenfläche wird zunächst der Untergrund ausgehoben. Eine etwaige Grasnarbe muss abgetragen werden und der Boden gleichmäßig ausgehoben werden. Je nachdem, wie hoch die Terrasse sein wird, muss der Untergrund entsprechend tief ausgehoben sein. Das ist abhängig von der Dicke der Holzdielen und der Untergrundschichten. Soll die Terrasse eine Einfassung haben, muss zu den Seiten etwa 50 Zentimeter mehr Boden ausgehoben werden. Die ausgehobene Erde und die Grasnarbe transportieren Heimwerker mit einer Schubkarre ab. Nach dem Ausheben gilt es, wiederum das Gefälle sicherzustellen und entsprechend nachzuarbeiten. Lose Blätter, Steine und ähnliches lassen sich am einfachsten mit einer Harke entfernen.
Mit einer Rüttelplatte wird der Boden nun verdichtet. Dazu gilt es, mindestens zwei Mal über den Boden zu fahren. Nun kann, falls gewünscht, die Einfassung an den Rand der späteren Terrasse gesetzt werden.
Die ersten Schichten auftragen
Als erstes tragen Heimwerker die sogenannte Tragschicht auf. Dabei handelt es sich im Schotter. Schotter lässt sich am gleichmäßigsten in mehreren, etwa fünf Zentimeter dicken Schichten auftragen. Über jede Schicht wird dann einmal die Rüttelplatte gefahren. Die Tragschicht sollte am Ende etwa 18 Zentimeter unterhalb der Richtschnur liegen. Dabei ist unbedingt an das Gefälle zu denken!
Etwa vier Zentimeter Ausgleichsmaterial bilden die nächste Schicht. Diese besteht aus Splitt. Sie sollte möglichst gleichmäßig sein. Doch Achtung: Die Rüttelplatte ist hier fehl am Platz! Das Ausgleichen der Schicht erfolgt von Hand.
Damit sich später kein Unkraut bahnbricht, gehört auf das Ausgleichsmaterial sogenanntes Unkrautvlies. Es wird, ähnlich wie Tapete, in Bahnen verlegt. Diese überlappen sich um mindestens zehn Zentimeter.
Eine Unterkonstruktion bauen
Nun geht es an die Unterkonstruktion. Hier ist es wichtig, besonders genau zu arbeiten, da diese Konstruktion später die Stabilität der Terrasse massiv beeinflusst. Zunächst legt der Heimwerker Rand- oder Gehwegsteine aus. Diese werden in Reihen nebeneinander vom Gebäude zum äußeren Rand der Terrasse verlegt. Der Abstand zwischen den Reihen sollte rund 50 Zentimeter betragen. Dabei muss vom Mittelpunkt zum Mittelpunkt der Randsteine gemessen werden. Die Steine gut mit einem Gummihammer festschlagen.
Auf die Randsteine kommen die Unterkonstruktionsbalken. Mit einem Abstand von drei Zentimeter zur Hauswand wird der erste Balken quer auf die Randsteine gelegt. Wichtig ist, dass die Balken mittig auf den Randsteinen aufliegen. Mit einem Akkubohrer bohrt der Heimwerker die späteren Bohrlöcher vor und markiert sie auf den Steinen. In die Steine kommen dann Dübel. Mit passenden Schrauben werden Auflagepads und Unterkonstruktionsbalken schließlich mit den Randsteinen verbunden. Wichtig: Zwischen zwei Unterkonstruktionsbalken, die aneinander anschließen, muss ein Dehnungsabstand von einem Zentimeter eingehalten werden!
Nun kommen die Holzdielen!
Die Unterkonstruktion ist fertig, das heißt, dass nun die endgültigen Dielen verlegt werden können. Die erste Diele ist dabei die schwierigste. Denn hier ist es essentiell, besonders genau zu arbeiten. Die erste Diele bestimmt das Erscheinungsbild der gesamten Terrasse. Die erste Diele wird entweder rechtwinklig oder parallel zur Hauswand verlegt, wenn die Terrasse am Haus ist. Bei einer freistehenden Terrasse ist auch eine Verlegung quer zum Rand möglich – wenngleich sie besonders aufwendig ist. Die erste Diele sollte einen gleichmäßigen Abstand von 1,5 Zentimetern zur Hauswand oder zur Einfassung der Terrasse haben. Mit einem Winkelmesser lässt sich der rechte Winkel zur Hauswand perfekt abmessen. Dann kommen Abstandshalter unter die erste Diele und werden verschraubt.
Nun kommen die weiteren Dielen und die weiteren Abstandshalter. Wichtig ist hier, zuerst die Abstandshalter zu befestigen und dann alle Dielen an der Unterkonstruktion zu befestigen. Grundsätzlich ist es ratsam, so wenig Dielen wie möglich zuzuschneiden. Denn hier müssen Heimwerker besonders genau arbeiten, um ein gleichmäßiges Erscheinungsbild zu wahren. Schnittkanten sind in jedem Fall abzuschleifen, damit sich niemand verletzen kann.
Abschlussleiste verlegen und andere Abschlussarbeiten
Ist keine Einfassung oberhalb der Erde geplant, kann eine Abschlussleiste einen schönen Abschluss der Terrasse darstellen. Diese wird einfach quer auf der Unterkonstruktion festgeschraubt. Andernfalls kann nun eine Einfassung der Terrasse erfolgen.
Nun kann die Terrassenüberdachung angebaut werden. Außerdem ist nun die Zeit, die Terrasse zum ersten Mal zu fegen, bevor sie endlich genutzt werden kann. Wie die Holzterrasse richtig gereinigt und geölt wird, zeigt ein anderer Ratgeber.
Bildnachweise:
Abb. 1: Pixabay.com © MadameYavi (CC0 Creative Commons)
Abb. 2: Pixabay.com © Ray_Shrewsberry (CC0 Creative Commons)
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