Farbenkauf: Darauf sollte man unbedingt achten!
Augen auf beim Farbenkauf
Von Kalkfarben bis zu Naturharzdispersionen reicht die Farbpalette, die unsere Gesundheit und die Umwelt schont. Doch egal, ob die Rolle in ökologische oder konventionelle Farbe getaucht wird, nach dem Ausmalen ist es immer notwendig, lange und kräftig zu lüften. „Beim Ausmalen wird die Farbe besonders großflächig aufgetragen, das heißt wir können damit die Raumluft und das Raumklima erheblich beeinflussen", erklärt DIin Margit Lessny, Chemieexpertin von "die umweltberatung". "Daher ist es im Hinblick auf Umwelt und Gesundheit unbedingt ratsam, ökologische Wandfarbe auszuwählen.“
Niemand muss lange Listen von Inhaltsstoffen interpretieren, um eine ökologisch bessere von einer ökologisch schlechteren Farbe zu unterscheiden. Ein Blick auf den Farbkübel reicht: Trägt die Farbe das Österreichische Umweltzeichen, dann entspricht sie strengen Kriterien in Bezug auf Inhaltstoffe, ist auch auf Gebrauchsfähigkeit getestet und daher besonders empfehlenswert. Weitere Gütesiegel sind natureplus und Blauer Engel. Auch Ökotest-Produkttests erleichtern die Auswahl.
Ökologische Wandfarben im Überblick
- Kalkanstrich zählt zu den günstigsten und ältesten Anstrichstoffen auf mineralischer Basis. Er wirkt positiv auf das Raumklima, ist allerdings nicht wischbeständig.
- Silikatfarbe ist eine Mineralfarbe, die zur Verarbeitbarkeit Bindemittel Kaliumwasserglas, Kieselsol oder organische Zusatzstoffe enthält. Sie ist wischbeständig und wirkt außerdem auf natürliche Weise gegen Schimmel. Wie der Kalkanstrich ist auch Silikatfarbe bei der Verarbeitung ätzend, daher muss mit einer Schutzbrille und Handschuhen gearbeitet werden.
- Naturharzdispersionsfarbe hat eine hohe Deckkraft, ist leicht zu verarbeiten und ergibt eine widerstandsfähige, wisch- bis waschbeständige Oberfläche.
- Kaseinfarbe deckt gut und kann auch gut übermalt werden. Sie ist nicht fertig im Baumarkt erhältlich, sondern muss selbst zusammengerührt werden.
- Leimfarbe ist wischfest, aber nicht feuchtigkeitsbeständig. Sie hat den Nachteil, dass sie sehr schlecht mit anderen Farben übermalbar ist.
Oder doch konventionell?
Konventionelle Wandfarbe, oft auch nur Dispersionsfarbe genannt, wird auf Basis von Kunstharzen hergestellt. Sie hat gegenüber natürlichen Farben den Nachteil, dass sie mit jeder Schicht die Wände etwas mehr „abdichtet“, was sich schlecht aufs Raumklima auswirkt. Für Feuchträume werden Kunstharzdispersionen mit pilzvernichtenden Zusätzen, den so genannten Fungiziden angeboten. Die Fungizide können ausgasen und über die Atemluft aufgenommen werden, daher sind diese Dispersionen für Innenräume aus Gesundheitsgründen nicht zu empfehlen.
Welche Farbe zum Einsatz kommt, hängt sehr stark vom Untergrund ab, der übermalt wird. Naturharzdispersion hält zum Beispiel auf jedem Untergrund, Kaseinfarbe hält nur auf Leimfarbe nicht. Kalkfarbe ist nur für Kalk, Lehmputz, Leichtbeton und Kaseinfarbe geeignet. Eine Tabelle, die klar darstellt, welche Farbe für welchen Untergrund geeignet ist, bietet "die umweltberatung" in ihrer Online-Broschüre „Selbst gemacht? Ja, aber ökologisch.“
Bildquelle: © VRD - Fotolia.com
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