Der große Durchbruch: 4 Rigipsdübel im Härtetest
Hohlraumdübel im Test
Wie gut machen sich die unterschiedlichen Hohlraumdübel im Vergleich? In einem ersten Testlauf hatten wir uns bereits mit den verschiedenen Funktionsweisen beschäftigt und überprüft, wie gut die Dübel an der Decke halten. Wirklich messbar waren die Ergebnisse allerdings nicht.
Das wollen wir nun anders machen. Der Versuchsaufbau folgt einem klaren Muster: An der Wand wird eine Holzkonstruktion mit einem Raster von 60 cm befestigt. An diese lassen sich nun einzelne Gipskartonplatten schrauben, die als Testfeld dienen.
Denn an die Rigipsplatte wird wiederum eine Wandhalterung für Flachbild-TVs montiert, allerdings nur mit zwei Schrauben. Hierbei kommen nacheinander vier verschiedene Arten von Hohlraumdübeln zum Einsatz. Anschließend wollen wir herausfinden, wie viel Gewicht die Dübel tragen, bevor sie ausreißen.
Das Testverfahren
Der Belastungstest soll mit vier unterschiedlichen Hohlraumdübeln durchgeführt werden. Drei Modelle sind altbewährt, eines ist gerade erst als Neuentwickling auf dem Markt erschienen. Im einzelnen werden folgende Dübel getestet:
- Fischer Allzweckdübel
- Fischer selbstschneidender Gipskartondübel
- Fischer Hohlraum-Metalldübel
- Fischer Nylon-Kippdübel
Welcher Dübel wird am längsten halten? Wir unterziehen die vier Hohlraumdübel einem echten Härtetest! Die TV-Halterung, die an die Rigipsplatte montiert wird, hat immerhin bereits ein Eigengewicht von 9 kg. Zusätzliche Belastung schaffen Sandsäcke zu je 5 oder 10 kg. Außerdem soll die Halterung schrittweise voll ausgefahren werden. Der maximale Wandabstand beträgt dabei 40 cm.
1. Der schlichte Universaldübel
Wir starten die Testreihe mit dem Fischer Allzweckdübel Duo Power. Zuerst bohren wir zwei Löcher in die Rigipsplatte, schlagen die Dübel ein und schrauben daran die TV-Halterung fest. Anschließend beschweren wir die Halterung bei unterschiedlichen Lasttiefen und schauen, ob die Dübel halten.
Bei einer Lasttiefe von 20 cm hängen wir nacheinander drei Säcke mit je 10 kg Gewicht und einen mit 5 kg an. Zusammen mit dem Gewicht der Halterung macht das 44 kg. Die Dübel bleiben, wo sie sind. Auch bei 30 cm Lasttiefe bleibt alles stabil. Erst bei 40 cm Wandabstand brechen die Dübel bei einer Belastung von 39 kg schließlich aus.
2. Der selbstschneidende Rigipsdübel
Bevor es mit dem nächsten Dübeltest weitergehen kann, muss die Rigipsplatte ausgetauscht werden. Danach setzen wir den Versuch fort. Diesmal sind die Fischer Gipskartondübel an der Reihe. Sie verfügen an der Spitze über ein Setzwerkzeug, so dass sie direkt in die Platte gedreht werden können.
Die Wandhalterung kommt wieder in die Ausgangslage von 20 cm Wandabstand zurück. Dann startet der Belastungstest. Doch schon nach drei Säcken zu je 10 kg, reißen die Dübel aus. Und das bei kleinster Lasttiefe! Offenbar ist der Formschluss des Dübels nicht ausreichend erfolgt.
3. Der klassische Metall-Hohlraumdübel
Nach der ernüchternden Leistung des Rigipsdübels wenden wir uns jetzt dem Spezialisten zu, dem Fischer Hohlraum-Metalldübel. In die neue Rigipsplatte werden zwei Löcher gebohrt, die Dübel eingesteckt und dann mit einer Montagezange festgezogen. Dann können wir die TV-Halterung montieren.
Bei Lasttiefen von 20 und 30 cm verhalten sich die Metalldübel vorbildlich. Selbst bei 44 kg Gewicht rührt sich hier nichts. Anders sieht es bei 40 cm Wandabstand aus. Nach einer Gesamtbelastung von 39 kg bricht die Halterung aus. Die Leistung ist also vergleichbar mit den Allzweckdübeln.
4. Der neue Nylon-Kippdübel
Zuletzt hat der neue Fischer Nylon-Kippdübel seinen Auftritt. Doch erst wird eine neue Rigipsplatte angebracht, um die Bohrlöcher zu setzen. Der Kippdübel wird dann eingeklappt und in die Wand geschoben. Die Hülse klappt hinter der Wand wieder auf. Der Dübel wird angezogen, das Mundstück eingefädelt und die Reißleine entfernt.
Bei Lasttiefen von 20 und 30 cm sieht alles gut aus. Also wartet die Entscheidung wieder bei 40 cm. Hier können wir tatsächlich die maximale Belastung von 44 kg auffahren. Doch dann bricht die halbe Rigipsplatte weg. Mehr gibt das Wandmaterial offenbar nicht her, selbst wenn der Dübel halten würde.
Testurteil
Unser Testurteil fällt überraschend eindeutig aus. Der Nylon-Kippdübel hat sich als die Variante erwiesen, die sich am meisten belasten lässt. Eher gibt die Wand nach als der Dübel. Knapp dahinter folgen der Hohlraum-Metalldübel und unerwartet der Allzweckdübel.
Der große Verlierer in unserem Härtetest ist der Gipskartondübel. Er hat sich als wenig belastbar erwiesen und ist damit nur für leichte Befestigungen geeignet. Trotz des Vorteils, den das mitgelieferte Setzwerkzeug bietet, fällt es schwer, ihm den Vorzug zu geben. Unser Härtetest hat hier ein klares Bild geliefert.
Es gibt verschiedene Dübel, die in Hohlraumwänden verwendet werden. Doch halten solche Dübel auch das, was sie versprechen? Und wie sieht es überhaupt mit den "echten" Hohlraumdübeln aus?
Eines steht jetzt schon fest: Dübel ist nicht gleich Dübel! Und das zeigen wir euch anhand dieses sehr praxisnahen Tests. Wir montieren eine Fernsehhalterung an einer einfach beplankten Gipskartonwand und beschweren diese mit bis zu 35kg. Das ist ein Gewicht, das große TV-Geräte durchaus auf die Waage bringen.
Zugegeben, in diesem Test befestigen wir die Halterung nur mit zwei Schrauben. Aber sonst würde sich auch nicht viel über die Dübel aussagen lassen. Am Ende zählt: Welcher hält? Und welcher nicht? Sei gespannt!
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