Deckenleisten anbringen: Richtig auf Gehrung schneiden und verkleben
Das Projekt
Das Projekt ist schnell umrissen: Nach der Generalsanierung des Hauses sollen die alten mit Schilf verputzen Holzbalkendecken abgehängt werden. Statt einer Gipskartondecke soll es aber eine Paneeldecke sein, da diese, einmal montiert, äußerst pflegeleicht ist. Auch der Arbeitsaufwand ist in Summe gesehen gleich wie bei einer Gipskartondecke. Denn letztere muss nach dem Anbringen auch noch gespachtelt und gestrichen werden. Zudem entfällt bei einer Holz- bzw. Paneeldecke das regelmäßige Streichen.
Bei der Gipskartondecke hingegen nicht notwendig ist das Anbringen von Deckenleisten, das dieser zweite Teil der Anleitung zur Paneeldecke beschreibt. Dabei können die benötigten Gehrungsschnitte mitunter durchaus für Kopfschmerzen sorgen. Damit das aber nicht passiert, gehen wir in dieser Anleitung ganz besonders darauf ein!
Werkzeug und Material
Besonders viel Werkzeug und Material wird beim Deckenleisten-Anbringen nicht benötigt. So reichen neben dem obligatorischen Maßband, eine Gehrungslade, eine Feinsäge und ein Montagekleber samt Kartuschenpresse völlig aus. Bei sehr buckeligen Wänden ist es allerdings ratsam, auch einige Sockelleistenstifte, einen Hammer und einen Durchschläger parat zu haben.
Deckenleisten auf Gehrung schneiden
Dann kann es auch schon losgehen und der erste Gehrungsschnitt erstellt werden. Dafür ist zu empfehlen, das eine Ende der Leiste an der Decke anzuhalten und die grundlegende Richtung des Gehrungsschnittes zu markieren. Die lange Kante liegt bei den Deckenleisten unten, die kurze Kante nahe der Decke. Ist das geschafft, wird die Leiste in die Gehrungslade eingelegt und zugeschnitten. Dabei ist darauf zu achten, dass eine Innenkante erzeugt wird. Je nach dem, von welcher Seite die Deckenleiste in die Lade eingeschoben wird, müssen dafür entweder die am Rand liegenden oder die eher mittig gelegenen Schnittpositionen herangezogen werden. Werden die Leisten wie bei diesem Projekt in die Gehrungslade eingeschoben, kommen die am Rand gelegenen Positionen zum Einsatz.
Ist die erste Gehrung einmal erstellt, sollte die zweite Gehrung derselben Ecke zugeschnitten werden. Dafür wird die zweite Deckenleiste in die Gehrungslade eingelegt und an gegenüberliegenden Schnittposition abgeschnitten. Jetzt sollten die Leisten eine perfekte Innenecke ergeben.
Erste Deckenleiste auf das richtige Maß bringen
Ist die erste Ecke einmal zugeschnitten, kann die erste Leiste auf die benötigte Länge gebracht werden. Dafür wird die Breite des Raumes ausgemessen und die Länge auf die Deckenleiste übertragen. Gemessen wird von der langen Kante der Leiste aus. Danach folgt die zweite Gehrung an dieser Leiste. Die lange Kante dieses Gehrungsschnittes muss dabei auf derselben Seite liegen wie bei der bereits erstellten Gehrung – also Richtung Boden.
Dann kommt der Moment der Wahrheit! Das Anhalten der Deckenleiste verrät, ob die Gehrungen gelungen sind und ob die Deckenleiste auch passgenau zugeschnitten wurde. Ist sie doch zu kurz geraten, ist das ein klassischer Fall von dumm gelaufen. Denn verlängern lässt sich die Leiste jetzt nicht mehr. Aber auch das ist kein Grund zum Verzweifeln! Im Verlaufe des Projektes wird die Leiste bestimmt noch Verwendung finden können.
Erste Deckenleiste montieren
Wurde die Leiste dagegen richtig zugeschnitten, kann diese sogleich montiert werden. Dafür wird an beiden Auflageflächen der Leiste eine dünne Raupe Montagekleber aufgetragen. Besonders dick muss diese Raupe nicht ausfallen, denn der Untergrund ist, durch die Fliesen bedingt, sehr gerade und nicht besonders saugfähig.
Die Montage von kurzen Deckenleisten kann ohne weiteres auch allein bewerkstelligt werden. Dazu wird die Leiste einfach in Position gebracht und angedrückt. Allfällig auslaufender Kleber wird dabei sofort mit einem weichen Tuch bzw. etwas Küchenpapier weggewischt.
Zweite Deckenleiste auf Gehrung schneiden und montieren
Danach folgt die zweite Deckenleiste. Auf Seite der Ecke wurde die Gehrung bereits erstellt. Da der Raum aber länger ist als die vorhandene Deckenleiste, muss diese am anderen Ende gestückelt werden. Dazu ist es ratsam, auch das zweite Ende der Deckenleiste mit einer Gehrung zu versehen. Das hat den Vorteil, dass sich die gestückelten Leisten nicht nur besser verkleben lassen, sondern auch die Schnittkante wesentlich unauffälliger ist, als wenn die zweite Seite der Deckenleisten unbehandelt in einem 90°-Winkel vorläge.
Die Gehrung kann dabei entweder aus einer Kombination von Außen- und Innenecke bestehen oder die Leiste wird ganz einfach auf die Kante gestellt und mit einer Gehrung versehen. In diesem Projekt kommt letzteres zum Einsatz. Dabei wird allerdings darauf geachtet, dass die Schnittkante der Gehrung der zuerst verlegten Deckenleiste nach außen zeigt. Denn zeigt die Schnittkante zur Wand, müsste die nachfolgende Deckenleiste unter die bereits verlegte geschoben werden. Und das verkompliziert die Montage nur auf unnötige Weise!
Ist die zweite Gehrung einmal erstellt, wird auch die zweite Deckenleiste ganz analog zur ersten angebracht. Nachdem zwei dünne Raupen Montagekleber aufgetragen wurden, wird auch in die Ecke etwas Montagekleber eingebracht. Danach wird die Deckenrandleiste an der Decke angehalten und angedrückt.
Tipps und Tricks beim Deckenleisten-Anbringen
Alle weiteren Deckenleisten werden ganz analog dazu montiert. Beim Ablängen ist es wichtig, immer zuerst eine Seite auf Gehrung zu schneiden, dann das Raummaß zu übertragen und erst dann die zweite Gehrung zu schneiden. Natürlich kann auch das Naturmaß dabei helfen, die Deckenrandleisten auf die richtige Länge zu bringen. Aber auch hier gilt, dass die erste Seite zuvor schon auf Gehrung geschnitten werden sollte.
Ein sparsamer Umgang mit dem Montagekleber verschont einen vom Entfernen allfällig austretenden Klebers. Ist die Wand dann doch einmal zu unregelmäßig, kann es notwendig sein, die Leiste mit Sockelleistenstiften zu fixieren. Diese werden einfach bis auf 2 mm eingeschlagen und dann mit einem Durchschläger versenkt.
Werden Leisten verlängert, zahlt sich ein Gehrungsschnitt aus. Das sorgt dafür, dass die angrenzenden Leisten miteinander verklebt werden können und die Stückelung nahezu unsichtbar bleibt.
Weitere Deckenleisten anbringen und das Ergebnis
Werden diese wenigen Tipps beherzigt, steht dem Verlegen der Deckenleisten eigentlich nichts im Wege. Und schon bald wird die ganze Paneeldecke von Deckenrandleisten umschlossen sein. Zugegeben, auch diese Arbeit dauert ihre Zeit und ist oftmals mit wesentlich mehr Ärger verbunden als das Verlegen der Deckenpaneele selbst. Aber ohne diesen Schritt ist die abgehängte Decke weder vollständig noch besonders schön anzusehen.
Also, alle Geduld zusammennehmen und für diesen letzten Schritt genügend Zeit einplanen, um das Projekt "Paneeldecke abhängen" auch wirklich sauber abzuschließen. Es zahlt sich aus!
Eine abgehängte Decke aus Holzpaneelen kann einen schönen Kontrast bieten zu dem sonst üblichen Einerlei aus Gipskartondecken. Und wie unsere Video-Anleitung Nut-Feder-Deckenpaneele verlegen gezeigt hat, ist der Einbau einer solchen auch gar nicht so schwer zu bewerkstelligen. Doch kurz vor Abschluss des Projekts stehen wir vor einem Problem, denn die erforderlichen Abstände der Holzpaneele zur Wand müssen noch überbrückt werden.
Damit die Decke am Ende wirklich gut aussieht, müssen wir an den Rändern also Deckenleisten anbringen. Die größte Herausforderung besteht hier darin, die unbearbeiteten Leisten so abzulängen und auf Gehrung zu schneiden, dass sie sich wirklich nahtlos ineinander fügen. Nur so wird die Decke am Ende überzeugend wirken. Deshalb machen wir in dieser zweiten Video-Anleitung einmal Schritt für Schritt vor, wie sich Deckenleisten anbringen lassen. Der Erfolg ist damit garantiert!
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Wer es edel mag, wird an seiner abgehängten Decke Nut-Feder-Deckenpaneele verlegen. Unsere Anleitung zeigt, wie solch eine Holzdecke gelingt!
Kommentare
Gute Anleitung, die einem das arbeiten erleichtern kann!
Super Anleitung im Video. Der Text ist nicht ganz so aufschlussreich, was die Gehrungen angeht. Aber dank Video hat es geklappt. Danke, Gerald.
Hallo Mel, es freut mich dass es am Ende geklappt hat. Für die Gehrungen haben wir mittlerweile ein neues Video. https://diybook.at/video/sockelleisten-gehrung-schneiden Viele Grüße
Gute Anleitung!
Wann braucht man für eine Paneeldecke eine Dampfsperre? Ich würd gerne eine Decke in der Küche machen.
Hallo,
nun die Dampfsperre hat im Grunde nichts mit der Art der Decke zu tun. In Nassräumen oder der Küche ist allerdings eine hinterlüftete abgehängte Decke von Vorteil. Die Dampfsperre wird dann errichtet wenn der darüberliegende Raum kalt bzw. nicht beheizt ist.
Viele Grüße
Vielen Dank für die Antwort. Ich habe einen Altbau mit Holzbalkendecke. Darüber ist der Dachboden mit einer dünnen Schicht Beton. Ich habe zwei Schichten Styropor mit jeweils 5 cm verlegt um ein wenig zu dämmen. Denke da der Dachboden also kalt ist brauche ich unten in der Küche eine Dampfsperre. Ist das korrekt? Mfg
Hallo Ernst,
ja genau in so einem Fall ist eine Dampfsperre angebracht, da sonst die darüberliegende Dämmung in Mitleidenschaft gezogen wird.
Viele Grüße
Hallo,
tolle Anleitung. Allerdings verstehe ich nicht, wie eine Deckenzierlesite exakt in der Lade liegen muss, um die Winkel jedesmal gleich zu sägen. Anders füormuliert: Die Leiste soll ja an Decke und Wand kleben. Halte ich die Leiste an, ergeben sich diverse Möglichkeiten (mal mehr Wand oder mal mehr Decke). Wie simuliere ich den immer gleichen Schnittwinkel in der Lade?
Danke vorab und Gruß aus Essen
Die Leiste muss immer so eingelegt werden, wie sie auch an der Wand / Decke montiert wird. Da gibt es ja eine Fläche auf der die Leiste liegen soll. Und dann ist das Ergebnis entsprechend auch immer gleich. Viele Grüße
Das ging ja fix. Vielen Dank. Verstehe, also muss ich vorher messen: Fläche an Decke oder Fläche an Wand und diesen Abstand auf der Gehrungslade anzeichnen.
Bin wieder optimistisch. ;O)
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