Mähroboter: Unterwegs mit den fleißigen Gartenhelfern
Kleine Geschichte der Mähroboter
Schon über 20 Jahre ist es her, seit im Jahre 1995 der erste Mähroboter der schwedischen Firma Husqvarna seinen Betrieb aufnahm. Und seitdem ist viel geschehen – sollte man glauben. Tatsächlich aber geben sich die kleinen Gartenhelfer aus technischer Sicht eher konservativ. Schon wenige Jahre nach dem Start in die Ära der Mähroboter wurden Verfahrensweisen entwickelt, mittels derer die Geräte selbsttätig eine Ladestation ansteuern können, wenn ihnen die Energie ausgeht. Doch darüber hinaus sind nur wenige technologische Innovationen zu verzeichnen.
Das mag auch mit dem Preis zusammenhängen. Denn erst im Verlauf der letzten Jahre haben sich Mährobotor in Preisklassen eingerichtet, die sie auch für einfache Hobby-Gärtner interessant machen. Das Spektrum fächert sich allerdings stark. Denn noch heute können Spitzenmodelle bis zu 4000 Euro kosten. In preislichen Regionen, die die Marke von 2000 Euro überschreiten, finden sich dann auch die gewünschten technischen Innovationen. Doch das nützt nur den wenigsten. Was also können die günstigeren, sozusagen die Alltagsmodelle der Mähroboter genauso gut leisten wie ihre teuren Verwandten?
Funktionsweise
Vorab muss gesagt werden: Wenn von günstigen Mährobotern die Rede ist, sind damit Modelle gemeint, die zwischen 800 und 1200 Euro kosten. Ein wirkliches Schnäppchen sind die kleinen Rasenroboter also nicht. Was aber können Mähroboter leisten, das eine solche Investition rechtfertigt? Da fallen auf Anhieb zwei Argumente ein: Zum einen stecken Mähroboter voller Technik, die ihnen einen gänzlich autonomen Betrieb erlaubt. Zum anderen sind sie einfach furchtbar praktisch! Im Zusammenhang mit Mährobotern könnte das Motto lauten: Füße hochlegen und einfach mal machen lassen! Anederseits ließe sich die eingesparte Zeit aber auch für andere Aufgaben verwenden. Und das hat ja heutzutage seinen ganz eigenen Wert.
Mähroboter lassen sich so programmieren, dass sie zu bestimmten Tageszeiten ihre Basis-Station, die sogenannte Docking Station, verlassen und selbsttätig damit beginnen, den Rasen zu mähen. Dazu verfügen sie an der Unterseite über schmale Klingen, die eher an Rasiermesser erinnern als an ein traditionelles Mähwerk. Das Gras wird also geschnitten und nicht abgeschlagen. Je nach Modell werden die Messer erst im laufenden Betrieb vollständig ausgefahren, so dass das Gerät im Ruhemodus keine ernste Gefahr darstellt. Der Mähroboter arbeitet sich entweder per Zufallsprinzip oder in geometrischen Bahnen über den Rasen. Eine systematische Kartierung der Rasenfläche führen bislang erst wenige, mit GPS ausgestattete Modelle durch.
Grenzkontrolle
Damit der Mähroboter seine Arbeit nicht irgendwann auf Nachbars Grundstück fortsetzt, im Gartenteich versinkt oder die Blumenrabatten rasiert, müssen ihm klare Grenzen gesetzt werden. Das geschieht mit Hilfe eines Begrenzungsdrahts, auch Induktionsschleife genannt. Der Draht muss vor dem Erstbetrieb von der Docking Station aus durch den Garten verlegt werden, und zwar so, dass er alle Hindernisse ausgrenzt, die der Roboter nicht befahren soll. Der Draht wird also entlang der Außengrenzen verlegt, muss aber auch Beete und andere Hindernisse einfassen. Der Draht endet schließlich wieder in der Dockingstation. Im laufenden Betrieb laufen Strom-Impulse durch den Draht, die dem Mäher sagen, wo er umkehren muss.
Befestigen lässt sich der Draht direkt an der Oberfläche mit Rasennägeln. Um das Gartenbild harmonischer zu gestalten, lässt er sich aber auch unterirdisch verlegen – in Tiefen zwischen 1 und 10 cm. Es muss aber nicht jedes Hindernis eingefasst werden. Gegenstände wie Mauersockeln oder Wände, die über das Gerät hinausragen, erfasst der Mähroboter automatisch und kehrt auf der Stelle um. Doch Vorsicht! Die meisten Modelle verfügen bis heute nur über Stoßsensoren, d.h. Hindernisse werden durch Anfahren erfasst. Da dies von Modell zu Modell mal mehr, mal weniger herzhaft geschieht, sollten aufragende Gegenstände nicht stoßempfindlich sein.
Einstellungssache
Aufgrund ihrer Klingenkonstellation sind Mähroboter selten in der Lage, höherstehendes Gras zu schneiden. Theoretisch ist das ohnehin nicht zu empfehlen, da ein unregelmäßiges, radikales Abmähen die Graspflanzen bedeutend schwächt. Der Mähroboter geht also anders vor, indem er mehrmals pro Woche, bisweilen auch täglich seiner Arbeit nachgeht und dabei jeweils immer nur wenige Millimeter abträgt. Das hat außerdem den Vorteil, dass die Mahd nicht gesammelt werden muss, sondern gleich weiter zerkleinert und wieder auf dem Rasen verteilt wird, wo sie dann relativ schnell vergeht. Die darin gespeicherten Nährstoffe bleiben dem Rasen erhalten. Mähroboter gehören somit der Klasse der Mulchmäher an.
Die genaue Schnitthöhe lässt sich in der Regel um einige Zentimeter variieren und somit den eigenen Wünschen anpassen. Einige Modelle verfügen dazu über einen Stellknopf auf der Oberseite, der eine bequeme Handhabung erlaubt. Die weniger komfortable Alternative sieht vor, dass die Schnitthöhe direkt an den Klingen mit einem Schraubenschlüssel eingestellt wird. Für den Fall, dass der Mähroboter Gegenstände überfährt oder seinen Arbeitsbereich verlässt, gibt es auch einen Not-Aus-Schalter, der im besten Falle groß und gut erreichbar an der Oberseite sitzt.
Leistungsmerkmale
Die Leistung eines Mähroboters lässt sich daran bemessen, wie schnell und gründlich er seiner Arbeit nachkommt. Dazu gibt es zwei Orientierungsmerkmale. Das eine Kriterium ist die Rasenfläche, die mit einer Akkuladung befahren werden kann. Denn dieser Wert besagt im Grunde, wie lange das Gerät ohne Unterbrechung arbeiten kann. Warum dieser Faktor nicht zu unterschätzen ist, wird schnell deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass ein Aufladezyklus je nach verwendeter Akku-Technologie mehrere Stunden bis zu einem halben Tag und mehr dauern kann. Einige exklusive Geräte verfügen daher zusätzlich über Solarzellen, die die Aufladezeit wesentlich verkürzen können.
Das andere Leistungskriterium besteht in der Schnittbreite. Die meisten Rasenroboter arbeiten mir nur einer Klingenspur und liegen damit meist bei knapp über 20 cm. Teurere Einheiten arbeiten dagegen auch mit zwei parallelen Spuren und erreichen so eine Schnittbreite von über 50 cm. Das ist schon deswegen vorteilhaft, weil auf diese Weise mit nur einem Durchgang wesentlich mehr Rasenfläche erfasst wird. Außerdem sollte auch die Motorleistung nicht ganz außer Acht gelassen werden. Denn längst nicht jeder Mähroboter kommt mit Steigungen zurecht. Gute Modelle überwinden auch Hanglagen. Drehen können hier allerdings die wenigsten.
Fazit
Gerne möchte man abschließend schreiben, dass Mähroboter für wenig Geld außerordentlich viel leisten. Doch wirklich günstig sind die kleinen Gartenhelfer leider noch nicht. Leisten können sie natürlich trotzdem eine ganze Menge. In höheren Preisklassen finden sich dann auch so wünschenswerte Extras wie GPS und Ultraschall- statt Stoßsensoren. Glücklicherweise ist eine App-Unterstützung, über die eine sinnvolle Einbindung des Geräts in die hauseigene Smart-Home-Anlage erlaubt wird, mittlerweile schon weit verbreitet. So lässt sich die Programmierung feiner einstellen und zu jeder Zeit an jedem Ort ändern.
Doch selbst in der Vielfalt der alltagstauglichen Mähroboter-Modelle finden sich schon teils erhebliche Unterschiede in Sachen Komfort, Schnittbreite, Leistung oder Sicherheit. Auch die Lautstärke stellt hier ein wichtiges Kriterium dar, wenn bedacht wird, dass viele Geräte die meiste Zeit des Tages den Garten durchkreuzen. Worauf genau hier zu achten ist und welche Modelle sich dabei besonders hervortun, klären wir in unserem Mähroboter-Vergleich.
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