Eine der wohl alltäglichsten Arbeiten für Heimwerker ist das Bohren. Trotzdem kann man sich hier das Leben durchaus schwer machen. Das gilt insbesondere für solche Fälle, in denen nicht alles so läuft, wie der ursprüngliche Plan es vorgesehen hat. Doch das muss motivierte Selbermacher nicht aufhalten. Damit aus der einfachen Aufgabe am Ende keine böse Tortur wird, halten wir im folgenden Artikel einige wertvolle Tricks bereit. Wir verraten 5 Tipps rund ums Bohrloch!

1. In harten Untergründen bohren

Mal schnell für die neue Lampe über dem Badspiegel ein Loch zu bohren, ist meist leichter gesagt, als getan. Gerade bei extrem hartem Feinsteinzeug oder bei Ofenkacheln gelingt das nicht ohne Geduld; und mit einem normalen Stein- oder Betonbohrer schon gar nicht! Ein solch klassischer Härtefall ist ein Job für den Diamantbohrer. Er sorgt auch für saubere Kanten rings um das Bohrloch, wenn der Heimwerker einige wichtige Regeln beachtet:

  • Schlagbohrwerk ausschalten und mit niedriger Drehzahl (maximal 1000 /U/min) arbeiten
  • keinen übermäßigen Druck beim Bohren ausüben (langsamer Vorschub!)
  • Bohrerspitze unbedingt kühlen (außer Bohrer mit integriertem Kühlwachs)

Wie genau das dann in der Praxis aussieht, veranschaulicht unsere Anleitung Diamantbohrer im Einsatz Schritt für Schritt und anhand zahlreicher Bilder.

© diybook | Bei harter Arbeit ist der Diamantbohrer unbedingt zu kühlen. Eine effektive Kühlung lässt sich zum Glück bereits mit einer…

2. Bohrloch nachbohren

Zu viele Bücher im Hängeregal? Oder die geliebte Katze macht gerne Kletterübungen an der Küchengardine? Da reißt schnell mal ein Bohrloch aus, und der Dübel macht sich selbstständig. In solchen Fällen lässt sich das Bohrloch nachbohren, damit der Dübel wieder ordentlichen Halt findet. Ein Stück Isolierband am Bohrer hilft, die richtige Bohrtiefe einzuhalten. Spachtelmasse verdeckt schließlich die Schäden am Bohrloch.

Wenn Nachbohren nicht weiterhilft, kann ein Stück Reparaturvlies, das in Spezialmörtel getaucht und ins Bohrloch gesteckt wird, wieder für eine solide Haftung des neuen (eventuell etwas größeren) Dübels sorgen. Derselbe Effekt, nur ein wenig einfacher, wird erreicht, wenn bei solchen Reparaturen mit Flüssigdübel gearbeitet wird. Er härtet sehr schnell aus und haftet bereits nach wenigen Minuten in nahezu jedem Baustoff im Haus.

© diybook | Reißt der Dübel aus dem Bohrloch ist guter Rat gar nicht teuer. Die einfachste Rettung: Das Bohrloch wird noch etwas tiefer…
© diybook | Wem das Nachbohren zu mühsam ist, kann das Bohrloch auch mit Flüssigdübel auffüllen. Danach hält die Schraube wieder fest, und…

3. Bohrloch reparieren

Typisch beim Bohren in Altbauten: Eine neue Lampe soll an die Decke. Nur das Loch wird beim Bohren im größer, und selbst der allerstärkste Dübel findet weder stabilen, geschweige denn dauerhaften Halt. Mit einer Portion Dübelmasse, die in nicht zu flüssiger Konsistenz angerührt wird, kommt man dennoch recht schnell ans Ziel.

Besonders wichtig: Die bereits vorhandene Bohrung ist gründlich von Putz- und Betonresten zu befreien und vor dem Einbringen der Dübelmasse mit einer alten Sprühflasche innen gut zu nässen. Nach dem Ausfüllen des Bohrlochs muss dann nur noch ein passender Dübel eingeführt und die dabei austretende Masse vorsichtig glatt gestrichen werden. Den ganzen Vorgang im Detail zeigt unsere Anleitung Bohrlöcher reparieren mit Dübelmasse.

© diybook | Ausgebrochene Bohrlöcher sehen schlimm aus, lassen sich aber rechtschnell reparieren. Das Loch wird einfach mit Dübelmasse…

4. Gerissene Schrauben entfernen

Schraubverbindungen halten in der Regel zuverlässig und über viele Jahre lang – manchmal jedoch leider so fest, dass sie sich nicht mehr lösen lassen. Gerne wird in solchen Situationen der Kopf mit dem Ringschlüssel abgedreht oder im Extremfall gänzlich abgerissen. Mit hochwertigen Schraubenausdrehern und einem Windeisen lassen sich solche Probleme dennoch lösen, selbst wenn der Rostlöser aus der Sprayflasche vorher versagt hat. Hier die einzelnen Arbeitsschritte, wie sich eine Schraube ausbohren lässt, in Kurzform:

  • Schraubenkopf mit einer Flachfeile ebnen
  • Bohrloch in der Mitte ankörnen
  • Schraube wenigstens bis zur Hälfte ihrer Länge ausbohren (Bohrerdurchmesser maximal so groß wie der Radius der Schraube)
  • Ausdreher vorsichtig ansetzen und in entgegengesetzter Uhrzeigerrichtung eindrehen, bis die Schraube beginnt, sich aus dem Bohrloch zu bewegen
© diybook | Wird das Bohrloch durch eine gerissene Schraube blockiert, ist etwas Feingefühl gefragt. Dann lässt sich die Schraube mit…

5. Bohrloch wieder verschließen

Wenigstens die gröbsten Bohrlöcher in Wänden und Decken der alten Räumlichkeiten gehören beim bevorstehenden Wohnungswechsel ordentlich beseitigt. Sonst droht Ärger mit dem Vermieter! Durchgangsbohrungen durch Wände lassen sich relativ einfach innen vollständig mit Bauschaum ausfüllen. Die Löcher sind nach dem Säubern jedoch gut zu nässen.

Um alte Bohrlöcher vollständig unsichtbar werden zu lassen, muss hinterher nur noch mithilfe einer Dickbeschichtung (beispielsweise mit Klebemörtel) und Spachtel für eine möglichst glatte Oberfläche gesorgt werden. Überhaupt werden einfache Bohrlöcher in der Wand nur mit Spachtelmasse bearbeitet. Wichtig ist hier, zwei Durchgänge auszuführen, damit der Schwund der Masse beim Trocknen nicht sichtbar bleibt. Detaillierte Tipps gibt unsere Anleitung Bohrlöcher schließen.

© diybook | Wird das Bohrloch letzten Endes doch nicht mehr gebraucht, lässt es sich mit Spachtelmasse wieder verschließen. Allerdings…

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