Regenwasser für den Garten – Das muss jeder wissen!

Regenwasser war jahrhundertelang kostenlos, bis kommunale Verwaltungen vor einigen Jahren die gesplittete Abwassergebühr einführten, die das direkte Abführen von Regenwasser in die Kanalisation teuer macht. Es liegt also nichts näher, als dieses Wasser aus der Natur nicht nur zielgerichtet zu sammeln, sondern auch als Brauchwasser, alternativ zum immer teurer werdenden Trinkwasser, sinnvoll zu nutzen. Mit relativ wenig Aufwand lässt sich Regenwasser durchaus in der Waschmaschine oder für die WC-Spülung verwenden. Am beliebtesten ist der Einsatz zur Gartenbewässerung, da hierfür meist nur geringe Investitionen an Zeit und Geld erforderlich sind.

Im Gegensatz zu einer relativ teuren Regenwassernutzungsanlage, die Brauchwasser zur gesundheitlich unbedenklichen Verwendung im Haushalt aufbereitet, benötigen Gartenbesitzer lediglich einen geeigneten Auffangbehälter oder bestenfalls eine im Erdreich eingesetzte Zisterne. Das Fassungsvermögen des Behälters sollte auf die Maße der Dachoberfläche und die Größe des Gartens abgestimmt sein, aber mindestens 800 bis 1.000 Liter betragen.

  • Selbstgemachte Regenwassersammelanlage
    © Fred Lübke | Marke Eigenbau: Diese selbstgemachte Regenwasser-Sammelanlage im Garten kann knapp 900 Liter Regenwasser aufnehmen.
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Wassertanks, auf Paletten stehend und von einem stabilisierenden Gitterkorb umgeben, verfügen über diverse Ablasshähne und sind in kleinen Größen bereits für ca. 60,- € erhältlich. Zusätzlich wird ein Regensammler, idealerweise mit Filtereinsatz und Überlaufstoppfunktion benötigt, der fachmännisch in das Fallrohr über dem Sammelbehälter eingebaut wird. Um das Regenwasser in die Gießkanne bzw. per Gartenschlauch auf die Beete zu bekommen, bietet sich eine elektrische Fasspumpe an, deren Förderleistung der Länge des verwendeten Gartenschlauchs angepasst sein sollte. Besonders langlebig und robust sind Schmutzwasserpumpen mit integrierter Flachabsaugung und Schutz gegen Trockenlauf, wie sie aus dem Baugewerbe bekannt sind.

Ein Beispiel aus der Praxis

  • Zulauf zum Sammelbehälter
    © Fred Lübke | Aufgrund der Dimensionen des Wassercontainers musste der Zulauf zum Regenwasser-Fallrohr provisorisch verlängert werden.
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Bei der Antwort auf die Frage, wie sich Regenwasser sammeln lässt, kann man durchaus kreative Wege gehen. Das Fassungsvermögen der hier abgebildeten Regensammelanlage, die in Eigenregie montiert wurde, beträgt z.B. knapp 900 Liter. Sie wird bei mäßigem Regenfall innerhalb von vier bis fünf Stunden über die 50 qm große Dachfläche gefüllt. Der Inhalt ist ausreichend, um einen ca. 400 qm großen Nutzgarten – je nach Trockenheit – zwei bis drei Mal gründlich zu wässern.

Beispiele für die effiziente und ökologisch vernünftige Regenwassernutzung im Bereich Haus & Garten gibt es noch viele. Hygienisch völlig bedenkenlos lässt sich Regenwasser aus einer Zisterne für die verschiedensten Putz- und Reinigungsarbeiten im Haus und aufgrund seiner sehr geringen Härte auch als „Trinkwasserersatz“ in der Waschmaschine nutzen. Hierfür werden allerdings Anlagen mit höherem Fassungsvermögen benötigt. Welche Vorschriften bei der Planung, dem Bau sowie im Betrieb solcher Regenwassernutzungsanlagen zu berücksichtigen sind und welche öffentlichen Fördermittel Bauherren dafür in Anspruch nehmen können, beschreibt die von benz24 angebotene Broschüre Regenwasser – Nutzung und Bewirtschaftung, die für alle Interessenten kostenlos zum Download angeboten wird.

 

Bildquelle: © schulzie - Fotolia.com/ © Fred Lübke

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