Bäume in Gefahr – Frostrisse verhindern!

Während der kalten Jahreszeit leider keine Seltenheit: Gerade nach besonders schönen Wintertagen, auf die ein starker Frost folgt, zeigen sich plötzlich Risse in der Rinde von jungen Obstbäumen. Und das verheißt nichts Gutes für die kommende Saison. Denn wenn die Bäume solche Falten ziehen, wirkt sich das auch auf ihren Stoffwechsel aus. Doch wie entstehen diese Risse? Und können sie vielleicht irgendwie verhindert werden? Wir stellen zwei Methoden vor, wie sich die Jungbäume sicher über den Winter bringen lassen!

Das Problem

Für einen Menschen ist das zwar irgendwie nur schwer vorstellbar, aber die Rinde von Bäumen ist im Winter tatsächlich starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Und das kann bei den Gehölzen auf Dauer zu schweren Strapazen führen – umso mehr, wenn sie noch keine schützende Borke entwickelt haben. Die Folge sind sogenannte Frostrisse, die zunächst vielleicht unscheinbar wirken, sich aber teilweise zu langen, vertikalen Stammrissen ausbilden. Dadurch aber wird der Wasserhaushalt des Baums empfindlich gestört. Zudem sind die ungeschützten Stellen besonders empfänglich für Krankheitserreger. Keine guten Aussichten für die kommende Saison!

Ursachenforschung

Gerade, wenn die Sonne im Winter besonders prächtig scheint, sind die Bäume im Verlaufe des Tages einseitig einer besonders starken Strahlung ausgesetzt. Dadurch wird die Baumrinde auf südwestlicher Seite trotz mäßiger Außentemperaturen allmählich immer stärker erwärmt. Der Effekt ist vergleichbar mit der Wirkweise einer Infrarotheizung. Nach Sonnenuntergang jedoch kühlt die Luft  schlagartig deutlich ab und sinkt häufig unter die Frostgrenze. Das führt zwischen den noch warmen Bereichen der Baumrinde und den kühleren Partien zu starken Oberflächenspannungen, die sich im schlimmsten Fall in Rissen äußern. Verstärkt wird dieser Effekt durch einen im Winter oftmals vorherrschenden Wassermangel in den Gehölzen, der die Rinde zusätzlich spröde macht, sowie durch das Fehlen einer resistenten Borke.

2 Tipps gegen Frostrisse

  • Baumrinde mit Holzbrett vor Frostrissen schützen
    © diybook* | Abgesehen vom Weißanstrich hat es sich auch bewährt, den Baum mit einem schlichten Brett vor der Sonnenstrahlung zu schützen.
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Um das Auftreten von Frostrissen zu vermeiden, muss das Problem sozusagen an seiner Wurzel bekämpft werden. Das heißt, die einseitige Erwärmung der Baumrinde ist zu verhindern oder doch wenistens abzudämpfen. Dabei haben sich zwei wunderbar einfache Methoden bewährt: Als Hausmittel bekannt ist etwa das Streichen der Bäume mit Kalkmilch. Die weiße Oberfläche reflektiert das Sonnenlicht und verhindert damit ein übermäßiges Aufwärmen der Rinde. Kalk wird aber nicht von allen Experten als empfehlenswert angesehen. Daher genügen hier auch entsprechend neutrale Baumanstriche aus dem Handel. Entscheidend ist die reflekktierende Eigenschaft. Daher spricht man auch allgemeiner von einem Weißanstrich.

Die andere Methode, um Frostrisse zu vermeiden, ist noch schlichter. Denn bei dieser geht es einfach nur darum, den Baum zu schattieren und damit den Weg der Sonneneinstrahlung zu blockieren. Das lässt sich bereits mit einem Holzbrett realisieren. Das Brett wird so aufgestellt, dass es den Stamm in südwestlicher Richtung schattiert. Es sollte lang genug sein, um den Stamm bis zum Ansatz der Krone zu schützen. Auch hier wird dann ein allzu starker Temperaturunterschied innerhalb der Baumrinde verhindert und der Baum bleibt ganz. So kann der Frühling dann doch noch kommen!

 

Bildquelle: diybook*

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