Baustoffe: Langzeitanalyse deckt die Geheimnisse guten Wohnens auf

Die Arten unterschiedlicher Baustoffe haben zusammen mit der Bauweise einen bedeutenden Einfluss auf Wohngesundheit und dem Befinden ihrer Bewohner. Zu diesem Schluss kommt nun eine lang angelegte, interdisziplinäre Baustoff-Analyse, die auf dem Gelände des Viva Forschungsparks von Baumit erfolgte. Während die Annahme nicht gänzlich neu ist, beruhen die Ergebnisse nun aber erstmals auf einer Vielzahl konkreter Analyse-Ergebnisse, wie es sie vorher in dieser Qualität noch nicht gab. Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben Experten der Bereiche Bauphysik und -chemie in Kooperation mit Medizinern an verschiedenen Testhäusern im Viva Forschungspark aus über fünf Millionen Daten ermittelt, wie ein gesundes Haus in bestmöglicher Wohnqualität gebaut sein muss.

Ohne Dämmung geht nichts

Quintessenz der Analyse im Viva Forschungspark: Das Thema Dämmen bleibt die Nr. 1 auf dem Bau und gewinnt eher noch mehr an Bedeutung. Wärmegedämmte Immobilien sind nicht nur unter bauphysikalischen Aspekten vorteilhafter. Die Behaglichkeit beim Wohnen ist einfach wesentlich höher, und der um 250 Prozent höhere Energieaufwand in ungedämmten Bauten passt einfach nicht mehr in unsere Zeit.

Ein besonders interessanter Aspekt, von dem selbst die an der Studie beteiligten Forscher überrascht waren: Innenputz in einer Dicke von nur 15 bis 20 mm aufgetragen, erzeugt bereits einen wesentlichen und spürbaren Unterschied, was die Feuchtepufferfähigkeit innerhalb von Wohnbauten anbelangt. Ein sehr wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Raumklimas und der Wohngesundheit, den rund 200 Besucher der Forschungshäuser live und mit eigener Nase wahrnehmen konnten.

Überraschende Erkenntnisse

Weitere wichtige Erkenntnisse lieferten die sehr praxisnahen Geruchstests, die in ihrem Resultat identisch mit den wissenschaftlich gewonnenen Analysewerten sind: Jedes Haus riecht (unterschiedlich lange) anders! Als besonders auffallend erwiesen sich hier Häuser in Leichtbauweise. Sie gaben auch nach zwei Jahren trotz regelmäßigen Lüftens noch einen markanten Geruch ab.

Bei aller Verschiedenheit von individuellen Wünschen und Erwartungen haben sich in Bezug auf Bauweise, Innenputz und Dämmung von Wohngebäuden folgende Konstellationen als besonders günstig herausgestellt:

  • Ziegel und Putz: beste Regulierung des Innenraumklimas
  • Beton und Putz: guter Schutz vor Elektrosmog und hohe Schallabsorption
  • Massivholz: gute Werte bei der Raumklimaregelung im Gebäude sowie angenehme Raumakustik

Blick in die Zukunft

Besonders wichtig als Resümee dieser sehr aufwendigen Langzeitanalyse: Baumit wird die gewonnenen Erkenntnisse zusammen mit seinen Partnerunternehmen in die Weiterentwicklung der eigenen Produktreihen einfließen lassen, von denen letzten Endes nicht nur die Bewohner gesunder Häuser, sondern auch die Umwelt angemessen profitiert. "Viele Ergebnisse des Viva Forschungsparks werden jetzt in unsere Produktentwicklungen und Produktadaptionen einfließen – einige davon werden vielleicht auch das Denken von Architekten und Baumeistern verändern", meint Mag. Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen GmbH.

Bleibt zu hoffen, dass diese neuen Erkenntnisse möglichst schnell ihren Weg in die Praxis finden und vor allem auch in voller Breite umgesetzt werden. Letztlich wären entsprechende Maßnahmen nicht nur bei privaten Bauvorhaben gefragt, sondern auch bei den kommunalen Entscheidungsträgern sowie im Rahmen komplexer Sanierungsvorhaben durch Kommunen. Wir blicken gespannt in die Zukunft!

 

Bildquelle: © bildergala - Fotolia.com

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