Sektionaltor einbauen

Sektionaltore haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Boom entwickelt. Nach oben vertikal öffnend, nimmt das Garagentor wenig Platz bei der Montage und beim Bedienen in Anspruch. Im Gegensatz zu Schwingtoren muss beim Sektionaltor kein Schwenkbereich beachtet werden. Vor und hinter der Toröffnung muss also kein Bewegungsfreiraum bestehen. Um es besser zu verdeutlichen: Das Auto könnte theoretisch dicht vor dem Tor geparkt werden, ohne beim Öffnen oder beim Schließvorgang mit dem Torblatt in Berührung zu kommen.

Auch bei der Montage bleibt das Sektionaltor flexibel. Ob eine runde, gerade oder kreativ geschnittene Öffnung verschlossen werden soll, ist irrelevant. Denn: Das Tor wird hinter der Öffnung und somit im Anschlag montiert. Aus diesem Grunde eignet sich ein Sektionaltor von anderen Torarten am besten für eine Garagenrenovierung bzw. -modernisierung. In vielen Fällen wird bei der Umrüstung ein altes Schwingtor durch ein neues Sektionaltor ersetzt.

Selbstverständlich ist auch bei dieser Torart darauf zu achten, dass das Tor in der Höhe und Breite für die Öffnung geeignet ist. Es sollte die Öffnung schließlich vollständig verschließen und einbruchsicher machen.

Woher der Name Sektionaltor?

Im Gegensatz zu einem Schwing- oder Kipptor ist das Torblatt eines Sektionaltores nicht etwa starr und einteilig, sondern flexibel und mehrteilig. Das Blatt ist in Sektionen geteilt, die wiederum aus Lamellen bestehen. Die einzelnen Sektionen werden untereinander über Scharniere verbunden. Bei der Torfahrt sind es die Übergänge an den Scharnieren, die die Flexibilität des Tores ausmachen. Ähnlich einem Rolltor wird das Sektionaltor vertikal nach oben gezogen. Statt jedoch in einem Rollokasten zu verschwinden, legt es sich gut sichtbar und waagerecht unter die Garagendecke.

Eine leichte Torfahrt ermöglichen die Laufrollen, die an die Seitenscharniere angebracht werden. Diese führen das Tor in den seitlich montierten Laufschienen. Die beiden Führungsbögen sorgen in der Endlage für den dichten Abschluss der obersten Sektion.

Sektionaltor einbauen

Dem ersten Schritt, dem Ausmessen der Garagenöffnung kommt eine wichtige Bedeutung zu, haben wir allerdings nicht genauer erklärt.

Bei Lieferung stehen die einzelnen Sektionen auf einer Holzplatte. Die Außenseite ist dabei nach innen ausgerichtet. Um daraus das Torblatt zusammenzusetzen, benötigen Sie die Scharniere und entsprechendes Montagezubehör. Doch dazu später mehr.

Torrahmen an die Garagenwand montieren

Ihr erster Blick sollte auf die Torzarge gerichtet sein. Diese ist das erste Bauelement, das Sie mit Ihrer Garagenwand verbinden. Für einen ruhigen und leichtgängigen Torlauf ist die korrekte vertikale und horizontale Ausrichtung entscheidend. Prüfen Sie also lieber mehrmals mit einer präzisen Wasserwaage. Die Befestigung erfolgt im Mauerwerk mit den beigelegten Montagewinkeln, Schrauben, Dübeln und Unterlegscheiben.

Laufschienen für Deckenmontage vorbereiten

Es folgt das Anbringen und Ausrichten der für die Garagendecke vorgesehenen Laufschienen, also dem Bausystem, das das Torblatt aus der vertikalen Position sicher in die horizontale führt. Den Übergang und somit die Verbindung von Zarge und Decken-Laufschienen bilden der Führungsbogen und der Laufschienenbogen.

Ein Sektionaltor fährt übrigens zweigleisig. Der Führungsbogen stellt die Weiche für die Laufrollen der obersten Sektion und führt diese auf die obere Laufschiene. Die Laufrollen der folgenden Sektionen folgen über einen Laufschienenbogen in der unteren Laufschiene. Die Laufschienenkonstruktion besteht somit aus zwei Laufschienen bzw. einer Doppel-Laufschiene.

Sind Torrahmen und Laufschienen perfekt ausgerichtet, kann der Aufbau des Torblattes beginnen, angefangen mit der Bodensektion. In die untere Seite wird die Bodendichtung eingezogen, die für die untere Abdichtung und den Ausgleich kleinerer Unebenheiten sorgt. Nun werden die Scharniere montiert. Das Mittelscharnier dient dem Zusammenhalten der Sektionen und gibt Stabilität. Die Seiten-Scharniere, genauer: Rollböcke, stabilisieren ebenfalls das Torblatt und dienen der Aufnahme des Rollenhalters und der Laufrollen.

Sektion für Sektion wird das Torblatt aufgebaut und mit Scharnieren, Rollenböcken und Laufrollen versehen. Die oberen Laufrollen der obersten Sektion werden in die beiden Führungsbögen links und rechts eingeführt.

Um das Tor hoch- und herunterfahren zu können, wird ein System für den Gewichtsausgleich benötigt. Hier gibt es verschiedene Beschlagsarten wie Zugfedertechnik oder Torsionsfedertechnik. Die Montage erfolgt je nach gewählter Beschlagsart. Schauen Sie genau in die Anleitung, wann welcher Schritt spätestens erfolgen sollte. Beim Z-Beschlag (Zugfederbeschlag) sollten Sie beispielsweise bis zum Einbau der Bodensektion bereits die Seilumlenkrolle, die Seilhalterung und das Spannblech montiert haben. Die Zugfederpakete hängen Sie nach dem Fertigstellen des Torblattes ein.

Im Grunde besteht der Aufbau eines Sektionaltores somit aus folgenden Abschnitten:

  • Torzarge ausrichten und anbringen
  • Laufschiene für Decken-Montage montieren
  • Torblatt aufbauen
  • Gewichtsausgleich über Spannung der Zug- bzw. Torsionsfedern herstellen

Beachten Sie die Montageanleitung des Herstellers, um eine gefahrlose Torbedienung sicherzustellen. Vergessen Sie nicht, die Bauteile für das Zugsystem zum vorgesehenen Zeitpunkt anzubringen.

Abweichungen oder Ungenauigkeiten beim Einbau des Sektionaltores können zu Funktionsverlust, Beschädigungen oder gar zu Verletzungen führen. Gehen Sie daher gewissenhaft und verantwortungsvoll bei der Montage vor.

Nach Einbau und Testlauf können Sie Ihr Auto durch das neue Sektionaltor in die Garage fahren.

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