Parkett in Küche und Bad – Geht das überhaupt?

Moderne Architektur setzt auf großzügig geschnittene und offene Räume, die einen Blick in die Weite von Haus oder Wohnung ermöglichen. Zu einem solchen Raumkonzept gehören natürlich eine offene Küche und ein halboffenes Badezimmer dazu. Allerdings – wer möchte direkt vom Wohn- oder Essbereich aus auf steril wirkende Fliesen blicken? Ein geschmackvoller Holzfußboden in Küche und Bad kann den edlen Gesamteindruck da schon viel eher abrunden. Aber Echtholzparkett in Küche und Bad? Wie passt das zusammen?

Holzboden im Bad – Geht das?

Grundsätzlich bilden Holz und Wasser nicht unbedingt einen Widerspruch. Schon der Rumpf von Segelschiffen wurde ja genau wie die Schifssaufbauten aus Holz gefertigt. Und genau wie im Schiffsbau ist die Eignung von Hölzern auch in Nassräumen einfach nur eine Frage des Materials und der Verarbeitung. Im Allgemeinen ist es angebracht, Holz möglichst wenig Feuchtigkeit auszusetzen. Wer kleinere Kinder zu Hause hat, die gerne beim Baden eine Wasserschlacht veranstalten, sollte auf einen Holzboden im Badezimmer also besser verzichten. Alle anderen können aber durchaus mit dem Gedanken spielen.

Sofern möglich, beginnt der Holzschutz bereits mit der Konstruktion. Die Planung des Raumes sollte so gestaltet sein, dass die Bodenflächen möglichst wenig Wasser ausgesetzt sind. Bei der Wahl des Materials für den Bodenbelag stehen viele geeignete Holzarten zur Auswahl. Eiche und Robinie sind von Natur aus sehr widerstandsfähig gegenüber Wasser. Weitere für das Badezimmer zu empfehlende Holzarten sind kanadischer Ahorn, kanadische oder finnische Birke, Douglasie, Erle, Esche, Kirsche, Walnuss, Pitch Pine, Ulme und Teak.

Holzboden in der Küche – Ein Pflegefall?

Eine Küche wird täglich und intensiver als das Bad von allen Hausbewohnern genutzt. Und es liegt in der Natur der Dinge, dass im Alltag auch mal etwas herunterfällt. Deshalb sollte Parkett für die Küche ausreichend dick sein. Je dicker die Holzschicht ist, desto öfter lässt sich der Boden abschleifen und neu versiegeln bzw. ölen. Bei der Verlegung sollte sich der Heimwerker aber besser Unterstützung vom Profi holen, damit auch alles wirklich “dicht” ist. Die Kanten des Bodens müssen etwa mit einem elastischen Dichtstoff fachgerecht abgedichtet sein. So lassen sich auch die Fugen zwischen den Parkettstäben verschließen.

Ist der Boden verlegt, muss eine Erstpflege erfolgen. Je nach Material und Art des Parketts wird hier vom Profi Öl mit entsprechendem Werkzeug eingearbeitet. So kann Wasser nicht durch feinste Risse des Materials eindringen. Eigentümer und Bauherren, die sich für ein Parkett im Bad entscheiden, sollten auch daran denken, dass der Boden hier häufiger eine Unterhaltspflege benötigt, damit der Bereich der Fugen und Kanten seine Widerstandskraft behält.

 

Bildquelle: © tukacszoli - Fotolia.com

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