Planung der Terrasse: So werden Außenareale zur individuellen Wohlfühloase

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Aktualisiert am 26.06.2023
Die Ausgestaltung der eigenen Terrasse ist für viele Eigentümer nicht minder wichtig als die Immobilie selbst. Wenig überraschend, schließlich sind es Terrasse und Grundstück, die einen dekorativen Rahmen um das Haus ziehen. Möglichkeiten, die eigene Terrasse zu verschönern, gibt es viele - auf einige Punkte ist dabei aber zu achten.

Das Rechtliche zuerst

Obgleich es sich bei der Terrasse und dem Haus um das persönliche Eigentum handelt, sind dennoch die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Eigentümer sollten sich daher zunächst einmal den Bebauungsplan des Grundstücks beschaffen, sofern er nicht schon vorliegt. Danach ist festzustellen, welche Vorschriften die jeweilige Gemeinde, das Bundesland und der Bund zur strikten Einhaltung vorgeben. Diese können sich zwischen den Gemeinden und Ländern durchaus gravierend unterscheiden. Einige Maßnahmen zur Terrassengestaltung sind an eine zuvor eingeholte Baugenehmigung gekoppelt. Damit das Vorhaben später nicht stockt, sollten sich Eigentümer rechtzeitig einen Überblick verschaffen und die notwendigen Anträge stellen - deren Bearbeitung kann, je nach Auslastung der Behörde, nämlich durchaus einige Monate Zeit beanspruchen.

Tipp: Sofern die Terrasse im Grenzbereich zum Nachbarsgrundstück liegt, ist es empfehlenswert mit dem Nachbarn eine schriftliche Vereinbarung über den Bau zu treffen. So werden spätere Streitigkeiten bereits präventiv unterbunden und beide Parteien profitieren von maximaler Transparenz.
 

Für eine Terrasse mit individuellem Charme und persönlicher Note

Stile gibt es natürlich ebenfalls in ganz verschiedener Ausprägung - vom Landhausstil mit weißen Textilien, Rattan und Naturmaterialien, über asiatische Terrassen mit leichten, tropischen Hölzern und Bambus sowie dekorativen Elementen, bis hin zu modernen Terrassen im dunklen Terrassenbelag und mit vielen transparenten Elementen. Zusätzlich dazu kann man Terrassenbeleuchtung einbauen, um eine persönliche Note zu verleihen.

 

Die Grundlagen zur Terrassenplanung

Bevor es an die weiteren Details geht, sollten sich Eigentümer über die Grundlagen Klarheit verschaffen. Die nachfolgenden Fragen helfen dabei:

  • Wie groß soll die Terrasse sein und welche Form soll sie haben?
  • Soll sie in Richtung Osten, Süden, Norden oder Westen ausgerichtet sein? (Tipp: Nördlich ausgerichtet liegt die Terrasse eher im Schatten als südlich ausgerichtet)
  • Sind ein Sicht- und/oder Sonnenschutz notwendig? Hier spielen auch die Lage zu den Nachbarn und die Einsehbarkeit der Terrasse eine Rolle.
  • Welcher Belag wird präferiert? Optionen hierfür sind beispielsweise Fliesen, Steine oder Dielen, die jeweils eine ganz unterschiedliche Farbgebung und Struktur sowie Größe haben können.

Wichtiges zur Form und Größe

  • Höhergelegte Holzterrasse
    Point3D Commercial Imaging Ltd. | Eine multifunktionale Terasse mit Grillplatz, Essbereich und integriertem Hochbeet.
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Die Form (quadratisch, L-Form oder rechteckig) könnte auch durch die Immobilie sowie die Beschaffenheit des Grundstücks bestimmt werden. Außerdem spielen persönliche Präferenzen da verstärkt hinein. Hinsichtlich der anvisierten Größe ist die Entscheidung weitaus weniger subjektiv und vorbestimmt. Wie groß die Terrasse sein soll, ist vor allem davon abhängig, wie viele Personen sie später regelmäßig beherbergen soll.

Dazu eine grobe Orientierung: Eine Person benötigt rund 6 Quadratmeter Fläche. Mit steigender Personenzahl reduzieren sich die Quadratmeter pro Person. Vier Personen können sich, ohne sich beengt zu fühlen, auf einer rund 22 Quadratmeter großen Terrasse die Zeit vertreiben, für regelmäßigen Besuch und bis zu 6 Personen sind schon rund 36 Quadratmeter empfehlenswert.

Abhängig ist die Größe auch von der geplanten Gestaltung der Terrasse und dem Outdoor-Mobiliar. Ein großer Grill nimmt beispielsweise rund drei Quadratmeter in Anspruch, ein Tisch mit sechs Sesseln etwa 15 Quadratmeter. Wer dann noch Sonnenliegen und Co. unterbringen möchte, muss entsprechend mehr Platz einplanen.

Tipps zur Ausrichtung

Damit die Terrasse später nicht steht und erst dann bemerkt wird, dass die Ausrichtung nicht optimal ist, lohnt ein Blick auf den nachfolgenden Vergleich.

  • nach Norden gerichtet erhält die Terrasse im Sommer mehr Schatten und ist folglich kühler
  • ist sie gen Osten gerichtet, genießen Bewohner vor der Arbeit genüsslich einen Sonnenaufgang und können wunderbar auf der Terrasse frühstücken
  • bei einer Ausrichtung nach Süden wird die Terrasse recht warm, da sie stärker der Sonne ausgesetzt ist, was wiederum ideal für alle ist, die sich gern ausgiebig sonnen
  • mit einer Ausrichtung nach Westen können die Bewohner bei einem kühlen Getränk den Sonnenuntergang genießen

Welcher Sonnen- und Sichtschutz soll sich auf der Terrasse befinden?

Ganz ohne Sonnenschutz wird es kaum gehen. Ob ein Sichtschutz erforderlich ist, hängt vor allem von der Beschaffenheit und Größe des Grundstücks ab. Ist dieses so weitläufig, dass sowieso niemand von der Straße oder dem Nachbarsgrundstück aus einem Blick auf die Terrasse erhaschen könnte, muss man sich über den Sichtschutz gar keine Gedanken machen - anderenfalls schon.

Die Sonnenschutzklassiker sind Sonnensegel und Sonnenschirme. Beide sind günstig und lassen sich mit etwas Krafteinsatz später auch noch von A nach B rücken. Markisen kommen nur in Frage für Terrassen, die unmittelbar an die Hauswand grenzen. Überdachungen sind eine gute Möglichkeit, um die Terrasse im Herbst und Winter nutzbar zu machen - sind aber aufgrund des baulichen Aufwands weitaus kostspieliger als ein "einfaches" Sonnensegel.

Mehr zu Bodenbelägen bei einer Terrasse

Ganz wichtig: Sofern sich die Terrasse direkt am Haus befindet, muss bereits bei der Unterkonstruktion ein Gefälle eingebaut werden. Anderenfalls staut sich Regenwasser da und könnte in das Haus fließen.

Welche Unterkonstruktion das Mittel der Wahl darstellt, ist vor allem vom späteren Terrassenbelag abhängig. Steinterrassen sind wenig überraschend sehr schwer, folglich benötigt es eine robuste Unterkonstruktion. Kies- und Sandschichten, in der Summe mindestens 30 cm dick, sind hier das Mittel der Wahl. Alternativ könnte ein Beton-Fundament eingelegt werden, auch hier wird aber zunächst eine dicke Kiesschicht untergebracht.

Bei Holzterrassen muss die Unterkonstruktion weniger Gewicht tragen, daher kommen hier normalerweise dicke Lattungen oder Stützpfeiler zum Einsatz. Pflastersteine sind ebenfalls eine Option.

Bei der Wahl des eigentlichen Terrassenbelags ist dann hierauf zu achten:

  • Der Belag sollte witterungsbeständig sein, anderenfalls gehört er gegebenenfalls aufgrund von Frost- und Wasserschäden bereits nach wenigen Jahren ausgetauscht.
  • Wie hoch darf der Pflegeaufwand sein? Holzoberflächen gehören in regelmäßigen Abständen nachbehandelt, Beläge aus Stein sind hingegen pflegeleichter.
  • Harmoniert der Terrassenbelag mit der Immobilie? Harte Kontraste sehen, vor allem wenn die Terrasse direkt ans Haus grenzt, meist nicht gut aus.
  • Wie hoch ist das eigene Budget? Naturstein sieht zwar schön aus, ist in den meisten Fällen aber sehr teuer, dasselbe gilt für einige Holzsorten wie Teak oder tropische Hölzer. Mit kleinem Budget sind Betonplatten eine kostengünstige Lösung.

 

Bildquellen:
Foto von Point3D Commercial Imaging Ltd. auf Unsplash
Foto von Arcwind auf Unsplash

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