Wintergarten oder Terrasse - Vor- und Nachteile

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Garten und Terrasse gelten als individuelle Rückzugsräume und ermöglichen es im Freien, Energie zu tanken. Doch die Freiluftsaison beschränkt sich auf die Sommermonate. Sind die räumlichen Voraussetzungen gegeben, stellt sich in vielen Haushalten die Frage, ob ein Wintergarten der Terrasse vorzuziehen ist. Beides hat Vor- und Nachteile.

Wer gern Zeit im Garten verbringt, sehnt sich die Sommermonate vor allem im kalten Winter herbei. Während in den Juni- und Juliwochen im Garten oft neue Energie getankt werden kann, fehlt dieses Kleinod in der kalten Jahreszeit. Eine Lösung kann ein eigener Wintergarten sein. Ist bereits eine Terrasse vorhanden, lässt sich diese als Wintergarten umgestalten oder kann zumindest überdacht werden. Bereits die Terrassenüberdachung sorgt dafür, dass die Zeit im Freien länger genossen werden kann.

Beides hat Vor- und Nachteile, die sich nicht nur bei der Planung und den Kosten, sondern auch bei den Nutzungsmöglichkeiten zeigen.

Terrassendach bietet guten Witterungsschutz

Hausbesitzer, die bereits eine Terrasse haben, sind in vielen Fällen mit einer Terrassenüberdachung gut beraten. Ein individuell geplantes Terrassendach bietet mehr als nur Witterungsschutz. Gerade in eng bebauten Siedlungen ist es vorteilhaft, wenn eine Terrassenüberdachung auch die Funktion eines Sichtschutzes übernehmen kann. Ebenfalls können sie eine Sonnenschutzfunktion bieten.

Die Schutzfunktionen lassen sich bei einem Terrassendach durch weitere Ausstattungsmerkmale wie beispielsweise eine Unterbaumarkise verbessern. Diese lässt sich bei Bedarf ausfahren und garantiert in erster Linie einen guten Schutz vor fremden Blicken.

Während ein Terrassendach guten Schutz vor allem bietet, was die Terrasse quasi von oben beeinflusst, sieht es beim Wohnklima anders aus. Zwar gilt die Terrasse gemeinhin als Freiluftwohnzimmer, doch das Wohnklima unterliegt hier starken Schwankungen. So ist es auf der überdachten Terrasse genauso warm oder kalt wie im eigentlichen Garten. Hier können aber noch diverse Hilfsmittel wie zum Beispiel eine Terrassenheizung Abhilfe verschaffen. Immerhin bietet das Dach einen zuverlässigen Schutz bei einem plötzlich auftretenden Regenschauer.

Baugenehmigung in einzelnen Fällen erforderlich

Wer darüber nachdenkt, die Terrasse zu überdachen, muss bei der zuständigen Behörde nachfragen, ob eine Baugenehmigung dafür erforderlich ist. In Abhängigkeit vom Terrassenstandort kann es hier zwischen den Bundesländern zu Unterschieden kommen. Eine Rolle spielt auch, wie groß die Terrassenüberdachung ausfallen soll.

Für die Terrassenüberdachung kommen verschiedene Materialien infrage. Das Tragwerk auf Aluminium ist vor allem sehr pflegeleicht und langlebig. Hier ist zudem kein Witterungsschutz erforderlich. Alternativ bietet sich Holz an, das sich meist besser in die natürliche Umgebung des Gartens einfügt.

Die Dacheindeckung selbst besteht meist aus dem Werkstoff Glas oder Polycarbonat. Die Materialwahl ist vor allem für den Kostenaufwand des Terrassendachs entscheidend.

Wintergarten kann auch im Winter genutzt werden

Von der Terrassenüberdachung unterscheidet sich der Wintergarten vor allem durch seine Komplexität. So schließt dieser auch die Seiten ein. Es gibt unterschiedliche Wintergartentypen, die je nach Bedarf ausgesucht werden können. Neben dem kalten Wintergarten kommen mittelwarme und warme Ausführungen infrage. Dadurch kann das Wohnklima an die eigenen Wünsche angepasst werden.

Der kalte Wintergarten ist die einfachste Form. Er ist frostfrei, allerdings nicht beheizt. Deswegen wird er im Winter kaum zum Entspannen genutzt. Er bietet sich aber an, um beispielsweise Pflanzen zu überwintern.

Dagegen ist der warme Wintergarten vollständig beheizt und kann als Wohnraum ganzjährig genutzt werden. Durch die großen Fenster ist er lichtdurchflutet und bietet einen sehr hohen Wohnkomfort. Als Zwischenlösung gilt der mittelwarme Wintergarten. Er wird zwar beheizt, aber nicht so stark wie beispielsweise Wohn- und Esszimmer. Die Temperatur liegt hier in der Regel zwischen 12 und 19 Grad Celsius. Im Frühling und Herbst wird auch der mittelwarme Wintergarten noch gern als Wohnraum genutzt, im Winter sieht das anders aus.

Im Sommer hält der Wintergarten Hitze übrigens deutlich besser ab als eine einfache Terrassenüberdachung. Hier sind aber die baulichen Eigenschaften entscheidend.

Planung des Wintergartens ist aufwendiger

Im Vergleich zu einer Terrassenüberdachung ist die Planung des Wintergartens um einiges aufwendiger. Grund sind die erforderlichen Anschlüsse an die Haustechnik. Weiterhin spielen beim Wintergarten Beleuchtungssysteme eine wichtige Rolle. Bei der Planung muss ebenso an den Aspekt der Baugenehmigung gedacht werden. Auch hier gibt es erhebliche Unterschiede.

Während ein Kaltwintergarten, der überwiegend zur Überwinterung der Pflanzen genutzt wird, weitgehend genehmigungsfrei ist, wird für einen Warm- oder Wohnwintergarten generell eine Baugenehmigung gebraucht. Die Planung muss dann in der Regel auch durch einen Profi übernommen werden. Genehmigungspflichtig sind generell sämtliche Wintergärten, die beheizt und mit dem Wohnhaus verbunden sind. Gleiches gilt meistens auch, wenn sich der Wintergarten in unmittelbarer Nähe des Nachbargrundstücks befindet.

Kosten genau kalkulieren

Der Bau eines Wintergartens ist in der Regel deutlich teurer als der einer Terrassenüberdachung. Je nach Ausstattung und Größe ergeben sich bei den Wintergärten deutliche Preisunterschiede. Während einfache Kaltwintergärten im unteren Preissegment, also zwischen 5.000 und 10.000 Euro angesiedelt sind, müssen für einen Warm- oder Wohnwintergarten zwischen 20.000 und 100.000 Euro eingeplant werden. Auch hier gibt es aufgrund der unterschiedlichen Größen und Ausstattungsmöglichkeiten enorme Unterschiede.

Vor- und Nachteile genau abwägen

Vor der endgültigen Entscheidung für eine Terrassenüberdachung oder einen Wintergarten gilt es abzuwägen, wie der so zur Verfügung stehende Raum schließlich genutzt werden soll. Familien, die sich ganzjährig mehr Wohnraum wünschen, sind mit einem Wohnwintergarten gut beraten. Wer sich dagegen vor allem im Sommer einen Witterungsschutz für die Terrasse wünscht, trifft mit einer Terrassenüberdachung eine gute und meist auch günstigere Wahl.

 

 

Bildquellen:
Bild 1: stock.adobe.com © Magdalena Fischer (121208580)
Bild 2: stock.adobe.com © Roland Spiegler (32739472)

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