Zeit für einen Tapetenwechsel: Wohnräume einfach umgestalten
1. Eine Bestandsaufnahme machen
Ein Tapetenwechsel muss nicht bedeuten, sich von allem Dagewesenen zu verabschieden. Für gebrauchte Möbel lässt sich schließlich kaum noch Geld verlangen und an vielen Dekorations- oder anderen Elementen hängen auch Erinnerungen. Wenn der Sinn nach einer Veränderung steht, ist es daher sinnvoll, erst einmal den Status quo zu analysieren: Was kann trotz Neugestaltung behalten oder selbst umgestaltet werden? Vielleicht reicht schon ein farbiger Anstrich der Kommode oder ein anderer Bezug auf dem Sofa aus, um perfekt ins neue Wohnkonzept zu passen. Auch lassen sich viele neutrale Gegenstände problemlos in verschiedenste Einrichtungsstile integrieren.
Es lohnt sich somit, sich einen Stift und ein Blatt Papier zu nehmen, um aufzulisten, was beibehalten werden soll, was in welcher Form umgestaltet werden kann und was hingegen aussortiert wird. Letztere Dinge sollten dann, wenn möglich, nicht auf dem Müll landen. Stattdessen lassen sich Möbel, Dekoration & Co manchmal noch für ein bisschen Geld verkaufen, an jemanden verschenken oder für einen guten Zweck spenden.
2. Einen Einrichtungsstil auswählen
Im nächsten Schritt stellt sich die Frage, in welchem Stil das Zimmer fortan eingerichtet wird. Es ist nicht zwingend notwendig, dass alle Wohnräume einen einheitlichen Einrichtungsstil umfassen. Zumindest aber innerhalb eines Raums muss das Gesamtbild stimmig sein, um eine Wohlfühlatmosphäre zu erzielen. Die Auswahl an Stilen ist hierbei so groß, dass für jeden Geschmack eine passende Wahl dabei ist.
Beliebt ist derzeit zum Beispiel der Industrial Style für große und offen gestaltete Räume oder ein Loft. Hierbei werden Rohre, Gemäuer und andere Gebäudeelemente bewusst in Szene gesetzt. Voll im Trend liegt außerdem der Retro-Look, der bei einzelnen Möbelstücken oder im Gesamten kreiert werden kann. Er wird auch als Vintage Einrichtungsstil bezeichnet und setzt auf alte Möbel – oder neue Modelle im sogenannten Used Look –, zumeist in freundlichen Farben sowie mit großem Gemütlichkeitsfaktor. Eine weitere moderne Alternative ist der skandinavische Einrichtungsstil, kurz Skandi Look, bei dem das Motto „keep it simple“ im Vordergrund steht. Er setzt auf helle sowie natürliche Materialien und minimalistische Dekoration. Damit ist die Liste an Wohnstilen aber noch lange nicht zu Ende. Eine individuelle Recherche und Auswahl ist daher wichtig, damit der Tapetenwechsel gelingt.
3. Ein Konzept erstellen
Nun, da die wichtigsten Grundpfeiler wie die bereits vorhandenen Elemente und der gewünschte Einrichtungsstil stehen, kann ein Konzept entworfen werden. Hierbei wird auf Papier oder digital der neue Raum entworfen. Das hilft einerseits dabei, die Maße der einzelnen Elemente richtig einzuschätzen beziehungsweise auszuwählen. Andererseits kann so noch einmal geprüft werden, ob tatsächlich ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Wer Lust und das Know-how hat, kann in diesem Schritt sogar eine 3D-Simulation auf dem Computer erstellen, um den neuen Raum realistisch zu betrachten und zu optimieren, bis das Ergebnis perfekt ist und nur noch in die Tat umgesetzt werden muss. Dank moderner Software geht das heutzutage sogar ohne große Vorkenntnisse schnell und einfach.
4. Das Zimmer ausräumen
Bevor es an die konkrete Umsetzung geht, muss jetzt erst einmal das Zimmer ausgeräumt werden. Bei größeren Veränderungen ist es meist notwendig, dieses vollständig auszuräumen. Dabei gilt es selbstverständlich die Frage zu klären, wo das Mobiliar & Co zwischengelagert werden kann – und wie es am besten dorthin transportiert wird. Es lohnt sich demnach, zwei bis drei Helfer zu organisieren und zum Beispiel ein Nebenzimmer zeitweise als „Lager“ zu bestimmen. Sind hingegen keine größeren Veränderungen an den Böden oder Wänden geplant, reicht es oftmals aus, die Möbel direkt an die (neue) gewünschte Stelle zu verschieben und nur das auszuräumen, was aussortiert oder umgestaltet werden soll.
5. Die Gelegenheit ergreifen
Falls aber ohnehin größere Renovierungen geplant sind, ist dies die perfekte Gelegenheit. Das gilt nicht nur für eine neue Wandfarbe oder das Abschleifen der Böden. Sobald der Raum leergeräumt ist, ist theoretisch alles möglich. Das Herausreißen von Wänden, das Vergrößern der Fenster, eine Modernisierung – je nachdem, was notwendig und gewollt ist, kann ein Tapetenwechsel mit solchen Maßnahmen kombiniert werden. Was in einer Mietwohnung erlaubt ist, muss jedoch im Einzelfall geklärt werden. Wer sich für eine umfassende Renovierung entscheidet, sollte auch hierfür ein Konzept erstellen, um die einzelnen Schritte in der richtigen Reihenfolge durchzuführen und das vorhandene Budget einzuhalten.
6. Die Wände umgestalten
Ein Tapetenwechsel umfasst häufig im wahrsten Sinne des Wortes eine optische Veränderung der Wände. Vielleicht brauchen sie nur einen neuen Anstrich, vielleicht sollen sie eine andere Farbe erhalten oder durch Hingucker wie eine gemusterte Tapete in Szene gesetzt werden. Hierbei ist es wichtig, erst einmal die richtige Grundlage zu schaffen, zum Beispiel Löcher auszubessern oder eine bunte Wand weiß zu überstreichen. Ebenso gilt es, alle umliegenden Objekte zu schützen, zum Beispiel Steckdosen oder Sockelleisten abzukleben. Und zuletzt müssen frische Farben sowie Tapeten ausreichend lange trocknen, bevor das Mobiliar zurück ins Zimmer getragen wird.
7. Das Mobiliar richtig auswählen – und positionieren
Nun, da der Raum bereit ist, um ihn wieder zu befüllen, wird am besten mit den größten Möbeln begonnen. Falls diese ganz oder teilweise neu gekauft werden, empfiehlt es sich, bei größeren Gegenständen eher neutrale Farben sowie Materialien zu wählen. Denn sie auszutauschen, ist schwieriger und teurer als bei kleineren Elementen. Was sich hingegen einfacher austauschen lässt, wie Dekoration oder ein Couchtisch, kann etwas extravaganter gewählt werden – passend zum gewünschten Einrichtungsstil. So wird es in Zukunft umso leichter, einen erneuten Tapetenwechsel vorzunehmen, ohne jedes Mal einen großen Aufwand zu betreiben.
Bleibt nur noch die Frage offen, wie das Mobiliar positioniert wird? Hierbei sind der eigenen Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Hauptsache, das Ergebnis ist optisch ansprechend und zugleich praktikabel. Gewisse Grenzen sind oft bereits durch den Raum selbst vorgegeben, zum Beispiel durch die Position von Türen und Heizkörpern. Ansonsten ist lediglich ausschlaggebend, was zum gewählten Einrichtungsstil und zum eigenen Geschmack passt. Bestenfalls wurde bereits eingangs im Konzept geplant, was wo positioniert wird. Ansonsten lautet die Devise: ausprobieren und arrangieren, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist.
8. Mit sinnvollen Deko-Elementen arbeiten
Den letzten Schliff erhält der Raum schließlich durch die Dekoration. Bei neutral gehaltenen Möbeln ist sie es, die in erster Linie über den Einrichtungsstil entscheidet und dem Zimmer seinen individuellen Look verleiht. Dekorationsartikel bringen außerdem den Vorteil mit sich, dass sie häufig mit wenig Aufwand umgestellt, verändert oder ausgetauscht werden können. Hier lohnt es sich daher, kreativ zu werden und sich an bewegliche Elemente zu halten, um bei der Raumgestaltung flexibel zu bleiben. Das erleichtert zukünftige Veränderungen am Raum, wenn wieder einmal der Sinn nach einem Tapetenwechsel steht.
Fazit
Dass hin und wieder ein Tapetenwechsel gewünscht ist, ist vollkommen normal und er stellt eine perfekte Gelegenheit dar, um auch größere Maßnahmen in dem jeweiligen Raum zu ergreifen. Es lohnt sich deshalb, systematisch vorzugehen, dann lassen sich nämlich auch zukünftige Veränderungen schneller sowie günstiger umsetzen. Manchmal reicht es hingegen schon aus, das Mobiliar umzustellen oder das Farbschema im Raum zu ändern, um den gewünschten Effekt zu erzielen. So oder so müssen dabei nicht sämtliche Einrichtungsgegenstände entsorgt werden, sondern mit etwas Kreativität sowie handwerklichem Geschick lassen sich diese manchmal (selbst) umgestalten, um den Tapetenwechsel auch noch nachhaltig anzugehen.
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