6 günstige DIY-Hacks für den Garten
DIY-Tropfschlauch durch Recycling
Pflanzen haben eine Menge Durst. Und wenn mal wieder eine Dürreperiode herrscht, führt nichts daran vorbei, selbst zu wässern. Wer jedoch keine Gießkannen schleppen oder ewig lange mit der Handbrause hantieren möchte, hat nur eine Option in Form von Tropfschläuchen. Die jedoch können für größere Beete ziemlich ins Geld gehen.
Die Alternative: Alter Schlauch. Gerne sogar etwas mitgenommen, löchrig oder vom Sperrmüll. So geht’s:
- Den Schlauch auf Lecks überprüfen und diese gegebenenfalls durch Herausschneiden und Einsatz von Schlauchverbindern beheben.
- Schlauch auslegen und mit einer Spannschnur als Lineal eine gerade Linie aufmalen.
- Am Beet messen, in welchem Abstand die Pflanzen sitzen. Diese Abstände auf den Schlauch übertragen.
- Mit einem Nagel oder einem 3mm-Bohrer an den Punkten den Schlauch durchbohren.
- Das Schlauchende durch einen Anschluss mit Wasserstopp verschließen oder umbiegen und mittels Schlauchschelle fest zusammendrücken.
Derart präpariert wird der Schlauch ins Beet gelegt. Wird der normale Wasseranschluss oder eine Regenwasserpumpe genutzt, muss auf geringen Druck geachtet werden – es soll schließlich nur tröpfeln. Alternativ kann ein normales Wasserfass unter Ausnutzung der Schwerkraft genügen.
Extrem günstige Rankhilfen
Von Kletterrosen bis Tomaten benötigen zahlreiche Gartengewächse etwas, an dem sie sich festkrallen können, um sauber wachsen zu können. Dedizierte Rankhilfen können jedoch richtig ins Geld gehen und oft schon nach einem Sommer voller UV-Strahlung leiden.
Die Alternative findet sich ebenfalls im Baumarkt, aber in einer ganz anderen Abteilung: Baustahlmatten zur Betonbewehrung. Pro Quadratmeter kosten sie nur einstellige Euro-Beträge. Mit Winkelschleifer oder Eisensäge ist passgenauer Zuschnitt möglich und die Haltbarkeit bemisst sich in Jahrzehnten.
Da solche Baustahlmatten jedoch rasch Flugrost ansetzen, sollten sie für den Einsatz im Garten lackiert werden. Wer mag, setzt dabei auf Oliv- und Brauntöne und erzielt dadurch eine Tarnwirkung, wodurch die „eisenharte“ Rankhilfe optisch dezent in den Hintergrund rückt.
Schwenkgrill aus der Beton-Abteilung
Grill-Bauformen gibt es viele. Nach wie vor stellt jedoch der Schwenkgrill einen echten Liebling dar. Allerdings hat die Herangehensweise mit einem Dreibein über einer Feuerschale einen Nachteil: Die oft aus dünnem Blech bestehende Feuerschale rostet durch die Hitzeeinwirkung der Kohle ziemlich rasch – besonders, wenn sie nach dem Grillen einen nächtlichen Schauer abbekommt. Häufig überlebt ein Schwenker-Dreibein deshalb mehrere Feuerschalen, bis es ebenfalls zerfressen wird.
Die Lösung findet sich abermals in der Baumaterialien-Abteilung: Dort werden flache Brunnen-Betonringe gekauft. Die Höhe sollte zirka 30 bis 40 Zentimeter betragen; der Innendurchmesser etwa demjenigen des Grillrosts entsprechen.
Diese Ringe werden an entsprechender Stelle bis zur Oberkante eingegraben, der Raum dazwischen ausgehoben. Anschließend wird der Boden mit einer Schicht Gartenbau-Beton bedeckt, eventuell ergänzt um ein eingelassenes Stück Eisen- oder Kupfer-Wasserrohr, damit sich kein Regenwasser sammelt. Der nette Nebeneffekt: Wird der Grillrost weit genug abgesenkt, wird keine Hitze nach den Seiten verschwendet.
Wer übrigens schon so weit ist, kann gleich noch seinen Anzündkamin nutzen, um ihn zu einem Oberhitzegrill umzuwidmen – dafür ist nicht einmal Werkzeug erforderlich. Und von Steak bis Burger-Patties kann alles mit einer knusprig-aromatischen Kruste versehen werden.
Brennholzabdeckung vom Sperrmüll
Damit Brennholz im Ofen verfeuert werden kann, darf es nur höchstens 25 Prozent Restfeuchte aufweisen. Um jedoch nach dem Fällen auf diesen Wert zu kommen, muss das Holz einige Monate lang an einem luftigen Ort aufgestapelt gelagert werden.
Das jedoch kollidiert mit Regen. Das Brennholz braucht zwar den stetigen Luftstrom im Freien, sollte jedoch möglichst gar nicht mit Regen in Kontakt kommen. Zwar gibt es verschiedene Dächer, Brennholzhütten und ähnliche Lösungen. Diese kosten jedoch typischerweise mindestens einige hundert Euro, wenn nicht mehr – und günstige Kunststoffplanen leiden stark unter UV-Einstrahlung.
Dabei kann die DIY-Lösung sogar kostenlos sein, wenn man etwas Glück an Sperrmülltagen hat. Benötigt wird Wellblech von alten (Terrassen-)Dächern. Alternativ tut es ebenso gewellter Kunststoff. Im Prinzip kann jedes vollflächige, idealerweise gewellte Dacheindeckungsmaterial genommen werden.
Dann geht es für Selbermacher folgendermaßen weiter:
- Breite und Tiefe des üblichen Brennholzstapels werden gemessen. Dabei gerne allseitig einige Zentimeter hinzugeben.
- Diese Werte werden mit Permanentmarker, Maßband und einer Metall-Leiste auf das flach ausgelegte Eindeckungsmaterial übertragen. Vor allem in der Tiefe sollte das Material das Brennholz vorn und hinten um mindestens 20 Zentimeter als Dachvorsprung überragen. Wichtig: Die Wellen müssen parallel zur Lage der Holzscheite verlaufen.
- Mit Hilfe eines Winkelschleifers wird ausgeschnitten und besonders bei Blech anschließend sorgfältig entgratet.
Dann muss das Brennholzdach nur noch auf den Holzstapel gelegt werden. Eine quer daruntergelegte Dachlatte sorgt für etwas Schräge und dadurch einen besseren Wasserablauf. Zum Schutz gegen Wind werden obendrauf einige Steine, Gehwegplatten oder schwere Holzstücke aufgelegt.
Plus: Im Gegensatz zu festen Brennholzdächern ist diese Variante nicht nur ausnehmend günstig, sondern im Höchstmaß flexibel. Egal wie hoch der Stapel wird, solange seine Breite gleichbleibt, kann das Dach immer wieder genutzt werden. Selbst, wenn sich dabei etwas ändert, kann mit weiteren Elementen „zugestückelt“ werden.
Ökologische und formschöne Astschnittverwertung
Zwischen Haselnuss und Forsythie benötigen verschiedene Sträucher immer wieder einige Schnitte mit der Astschere, sollen sie nicht völlig ausufernd wuchern. Daraus entsteht jedoch eine gleich dreifache Problemstellung:
- Auf dem Kompost benötigen solche Zweige und Ästchen sehr lange, bis sie verrottet sind.
- Soll das Material regelmäßig zu öffentlichen Sammelstellen gebracht werden, ist selbst bei kleinen Gärten rasch ein Anhänger notwendig.
- Ist schnelleres Verrotten oder einfacherer Transport gewünscht, wird ein recht kostspieliger und im Betrieb ziemlich lauter Häcksler benötigt.
Wer jedoch im Garten nur etwas Platz hat, kommt erneut mitunter sogar gänzlich kostenlos um diese Herausforderungen herum – und tut obendrein der lokalen Natur etwas Gutes.
Ziel ist eine sogenannte Benjes- oder Totholzhecke. Die Herangehensweise ist wirklich einfach:
- Im Abstand von zirka einem Meter werden zwei parallele Reihen von Pfählen in die Erde geschlagen. Das können dedizierte Zaunpfähle sein, ebenso jedoch dickere Knüppel vom eigenen Astschnitt. In einer Reihe sollten die Pfähle zirka 50 Zentimeter Abstand haben.
- Dazwischen kann der Boden oberflächlich etwas aufgelockert werden.
- Zwischen den beiden Reihen wird nun Astschnitt und ähnliches Material locker quer aufgeschichtet. Gerne natürlich sukzessive über die Monate und Jahre hinweg.
Diese Hecke bietet bereits vom ersten Tag an einen wertvollen Lebensraum. Jedoch bleibt sie nicht immer nur eine Mauer aus trockenen Ästen: Mit der Zeit werden Wind und Vögel Samen in das verrottende Material einbringen. Kommt dann noch etwas Regen hinzu, sprießt es irgendwann überall. Die tote Hecke wird wieder zu einem sichtbar lebendigen Lebensraum – und ist nebenbei hervorragend als Sichtschutz im Garten geeignet.
Saatbänder ganz fix selbst gemacht
Wer Samen einzeln in die Erde bringen will, muss immer eine Schnur spannen und außerdem stets auf passende Abstände der Samenkörner achten, damit die später daraus sprießenden Pflanzen sich nicht gegenseitig den Platz wegnehmen.
Schon vor Jahren hat die Saatgutindustrie deshalb eine sehr praktische Lösung ersonnen: Saatbänder. Schmale Streifen aus leicht verrottendem Papier, in das die Samenkörner in festen Abständen eingebracht sind. Die Bänder müssen nur noch ins Beet gelegt und dünn mit Erde bedeckt werden.
Klingt gut, geht jedoch in der Praxis ziemlich ins Geld. Und wer mit sortenreinen Pflanzen arbeitet und dadurch sein eigenes Saatgut zieht, hat diese Option gar nicht – zumindest nicht im Geschäft. In Selbermachermanier geht es jedoch mit etwas, das wirklich jeder zuhause hat:
- Eine Rolle naturbelassenes, unbedrucktes Toilettenpapier wird ausgerollt. Am besten auf einem Tisch im Innenraum, wo der Wind nicht bläst.
- Dieses Papier wird längs in zwei bis drei Finger breite Streifen zerschnitten.
- Jeder Streifen wird aus einer Sprühflasche mit Wasser benetzt. Auf eine gedachte Mittellinie werden dann die einzelnen Samen in passenden Abständen aufgelegt.
- Anschließend werden die Steifen nochmal benetzt und dann wie ein Brief gedrittelt zusammengefaltet und kurz angedrückt.
Trocknet das Papier, entsteht eine gewisse Haftkraft. Ausreichend, um die Streifen und Samenkörner zusammenzuhalten, bis sie im Garten gebraucht werden.
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