Streifenfundament betonieren
Werkzeug und Material
Wenn Du ein Streifenfundament betonieren möchtest, solltest Du eine Reihe von Werkzeugen bereit halten, die für diese Arbeit kaum verzichtbar sind. Dazu zählen Messinstrumente wie Wasserwaage, Zollstock und Maßband, aber auch Standardausrüstung wie Schaufel, Spaten oder Maurerkellen. Ebenso wenig fehlen darf die Scheibtruhe. Am besten stehen gleich mehrere Exemplare bereit. Cutter und Richtscheit machen das Werken einfacher. Säge, Elektrosäge oder auch Astschere helfen, wenn Wurzelwerk das Graben des Fundaments erschwert. Der eigentliche Star auf der Baustelle ist aber die Mischmaschine. Ohne sie geht bei diesem Projekt rein gar nichts!
Das Material gibt sich dagegen anfangs überschaubar. Um Beton anzumischen, werden schließlich nur drei Bestandteile gebraucht: Zement, Wasser und Zuschlagstoffe wie Sand oder Kies. Allerdings können hier erhebliche Mengen anfallen. Das hängt vom konkreten Projekt ab. Später verraten wir, wie sich der Materialbedarf ganz leicht ermitteln lässt. Doch um diese Liste noch abzuschließen seien auch die Betoneisen erwähnt, die für die Anschlussbewehrung gebraucht werden.
Fundament ausheben
Der erste Schritt beim Betonieren eines Streifenfundaments ist nicht weiter kompliziert, erfordert aber viel Muskelkraft. Denn zu Beginn muss erst einmal der Fundamentgraben ausgehoben werden. Bei diesem Projekt soll später eine kleine Schalsteinmauer entstehen. Dazu reicht ein relativ schmales Fundament, das noch mit Schaufel und Spaten ausgehoben werden kann.
Das ist zwar günstiger als ein Bagger, kostet aber einiges an Anstrengung und dauert mehrere Stunden. Der Aushub wird regelmäßig mit der Scheibtruhe fortgeschafft. Gelegentlich macht ausgreifendes Wurzelwerk im Boden das Fortkommen schwierig. Astschere und Säge helfen jedoch schnell weiter. So ist der Fundamentgraben schließlich fertig angelegt.
Hinweis: Das Streifenfundament sollte unterhalb der Frostgrenze reichen, damit die Mauer später nicht durch Frosthub geschädigt wird. Diese Grenze liegt in gemäßigten Breiten in ca. 80 cm Tiefe.
Fundament einmessen
Sobald der Graben angelegt ist, erfolgt der Griff zu Zollstock und Maßband. Denn es muss überprüft werden, ob sich das Fundament in Ausrichtung und Verlauf korrekt orientiert. Am einfachsten funktioniert das, wenn eine Mauerschnur entlang des Fundamentgrabens aufgespannt wird. An ihr lässt sich direkt ablesen, ob der Graben dem geplanten Verlauf folgt.
Auch sollte jetzt noch einmal die Höhe der geplanten Mauer überprüft werden. In diesem Fall soll die neue Mauer an ein bereits bestehendes Mauerwerk anschließen. Je genauer jetzt bereits alles auf seine Richtigkeit überprüft wird, desto weniger tauchen später irgendwelche bösen Überraschungen auf.
Letzte Vorbereitungen
Wir hatten oben versprochen, noch zu klären, wie sich für das jeweils eigene Projekt der korrekte Materialbedarf ermitteln lässt. Eine gute Hilfe gerade für Einsteiger bietet hier die App Richtig betonieren von Lafarge. Wird in dieser App das Projekt definiert und mit seinen Maßen eingetragen, erhalten Nutzer eine genau Übersicht zum erwarteten Materialaufwand. Zudem hält die App wertvolle Hinweise zur Auswahl der geeigneten Zementsorte bereit und erklärt das passende Mischverhältnis.
Dank der App sollte das Betonieren des Streifenfundaments mit Bravour gelingen. Doch vorher wird die Scheibtruhe gründlich gesäubert und von Erdresten befreit. Das Anfeuchten der Innenseiten der Scheibtruhe verhindert, dass sich Betonreste festsetzen.
Beton mischen
Dank der App von Lafarge ist schnell klar, wie das Mischverhältnis des Betons für das vorliegende Projekt aussehen muss. Zunächst werden 10 Liter Wasser in der Mischmaschine vorgelegt. Das Gerät wird in Gang gesetzt und drei bis vier Schaufeln Sand hinzugegeben. Dann folgt der Zement. Die Mischung ist so konzipiert, dass jeweils ganze Säcke zum Einsatz kommen.
Die Maschine wird kurz angehalten, um den Zement hinzuzufügen. Am leichtesten ist es, den Sack am Rand der Trommel aufzulegen, ihn mit dem Cutter aufzuschneiden und dann auszuleeren. Danach wird der Mischer wieder aktiviert. Sobald die Masse klumpenfrei ist, folgen die nächsten Schritte.
Noch ist der Beton nicht fertig. Denn nun müssen noch einige Schaufeln Sand hinzugefügt werden, bis die Konsistenz der Masse stimmt. Der Beton darf letztlich nicht zu feucht sein, aber auch nicht zu trocken.
Vorsicht: Zu trocken geratenen Beton niemals nur mit Wasser strecken! Stattdessen muss mit dem Wasser auch weiterer Zement ergänzt werden. Sonst passt das Mischverhältnis nicht mehr!
Zum Abschluss wird die Trommel noch drei Minuten in der Horizontalen gedreht. Dann ist die erste Ladung Beton fertig und kann in die Scheibtruhe geschüttet werden.
Streifenfundament betonieren
Das Betonieren des Streifenfundaments besteht jetzt im Wesentlichen aus den immer gleichen Arbeitsschritten: Beton mischen, Beton in den Graben schütten, und wieder Beton mischen. Am Anfang wirkt das Ergebnis noch etwas kläglich, da eine einzelne Ladung Beton in dem Graben schnell verloren geht. Doch schon nach einigen Mischungen füllt sich das Fundament langsam auf. Zwischendurch wird der Beton mit dem Spaten immer wieder gleichmäßig verteilt und dabei auch verdichtet.
Wichtig: Nach jedem Mischvorgang muss in der Mischmaschine sofort wieder das Wasser für die nächste Ladung Beton vorgelegt werden. So lässt sich vermeiden, dass es zu Anpackungen kommt.
Nach zwei Stunden ist bereits ein erheblicher Arbeitsfortschritt zu verzeichnen. Trotzdem kann es insgesamt dauern, bis sich ohne Laster ein vollständiges Streifenfundament betonieren lässt. Bei diesem Projekt sind am Ende 30 Ladungen Beton erforderlich, bis das Fundament gut aufgefüllt ist. Der Moment ist gekommen, um den letzten Feinschliff vorzunehmen!
Tipp: Wenn Du noch mehr darüber erfahren möchtest, wie man Beton richtig mischen kann und verarbeiten muss, wirf auch einen Blick in unseren Überblicksartikel Richtig betonieren!
Beton einrichten
Nachdem das Fundament verfüllt ist, wird noch einmal mit Spaten oder Schaufel in der Masse gestochert, um sie zu verdichten und von möglichen Lufteinschlüssen zu befreien. Danach erfolgt eine weitere Kontrollmessung, bei der u.a. die Höhe im Vergleich zum bereits stehenden Mauerstück überprüft wird.
Liegt das Fundament richtig, wird es Zeit für den ordentlichen Abschluss. Zunächst wird die Oberfläche mit dem Richtscheit abgezogen. Überschüssiger Beton wird dabei abgetragen. Es folgt die Kontrolle mit der Wasserwaage: Liegt das Fundament eben? Hat auch hier alles seine Richtigkeit, wird die Oberfläche mit der Maurerkelle final geglättet.
Anschlussbewehrung setzen
Ein letzter Schritt fehlt noch, bevor das neue Streifenfundament in Ruhe durchtrocknen darf. Denn die geplante Schalsteinmauer ist auf eine Anschlussbewehrung angewiesen. Also werden in regelmäßigen Abständen 8 mm starke Betoneisen mittig in das Fundament gesteckt. Zwischen den einzelnen Betoneisen besteht dabei ein Abstand von etwa 25 cm.
Danach ist es aber geschafft und die Arbeiten für das Streifenfundament sind abgeschlossen. Aus der Rückschau betrachtet, war es gar nicht so schwer, das Streifenfundament zu betonieren. Gefragt sind hier vor allem Zeit und auch etwas Muskelkraft. Doch beides sollte niemanden davon abhalten, das Streifenfundament selber zu betonieren, oder?
Ob für die Gartenmauer, den Geräteschuppen oder die Garage – es gibt viele Gründe, ein Streifenfundament zu betonieren. Allerdings stellt sich da zunächst eine gravierende Frage: Wie funktioniert das eigentlich? Graben ausheben und Beton rein? Interessanterweise ist das gar nicht mal so falsch. Aber natürlich kommt es, wie immer, auf die Details an.
Deshalb holen wir in unserer Video-Anleitung etwas weiter aus und erklären am konkreten Beispiel Schritt für Schritt, wie sich ein Streifenfundament betonieren lässt. Vom Aushub, über das korrekte Einmessen bis hin zum Ausbringen des Betons erklären wir alles kurz und anschaulich. Außerdem verraten wir selbstverständlich, wie der Beton für diese Anwendung richtig abgemischt wird. Also gleich reinschauen!
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