Zurückgelassen: Hausräumung mit Andenken

Vermieter haben ihre so ganz eigene Last damit zu tragen, wenn ehemalige Mieter ihr Inventar massenweise zurücklassen. Da liegt der Gedanke nahe, den Mieter wegen einer Teilräumung zu belangen und ihn weiter Mietzins zahlen zu lassen. Doch lässt sich das in jedem Fall gerichtlich durchsetzen? Liegt eine nicht wirksame Räumung auch dann vor, wenn sich die Hinterlassenschaften gesammelt im Keller wiederfinden? Und können Mieter überhaupt zur Verantwortung gezogen werden? Ein Berliner Gericht hatte darüber zu befinden.

Berlin (ots) - So stellt man sich gemeinhin die Räumung einer Immobilie nicht vor. Die Mieterin einer Gaststätte, der fristlos gekündigt worden war, ließ in den Kellerräumen einiges an Sperrmüll zurück. Im Anschluss stellte sich, rein rechtlich, die Frage, ob überhaupt eine korrekte Räumung der Immobilie vorlag oder nicht. Der Eigentümer ging von einer unzulässigen Teilräumung aus, was für die Mieterin eine fortgesetzte Zahlung des Mietzinses bedeutet hätte. Letztlich musste ein Gericht entscheiden. Nach Information des Infodienstes Recht und Steuern der LBS lag im konkreten Fall eine wirksame Räumung vor. Zwar könne prinzipiell eine Teilräumung in Frage kommen, wenn ein Mieter eine erhebliche Menge an Gegenständen zurücklasse. Doch hier handle es sich nur um Sperrmüll im Keller, weswegen man im Grundsatz noch von einer wirksamen Räumung ausgehen müsse. Die Mieterin könne allerdings für das Entfernen ihrer Hinterlassenschaften schadenersatzpflichtig gemacht werden. (Kammergericht Berlin, Aktenzeichen 8 U 212/14)

 

Bildquelle: obs/Bundesgeschaeftsstelle LBS

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