Deutschlands feuchte Keller: Sanieren mit Zuschüssen

Während die Dach- und Fassadendämmung als Hauptschwerpunkt bei der energetischen Sanierung in den letzten Jahren eine breite Akzeptanz sowohl in den einschlägigen Fach- und Verbraucher-Publikationen als auch bei den Immobilienbesitzern erfahren hat, sieht es in Deutschlands Kellern bautechnisch ziemlich traurig aus. Ein Meinungsforschungsinstitut aus Köln hatte im Rahmen einer Umfrage herausbekommen, dass ein Drittel dieser Gebäudeflächen so stark von Feuchtigkeit befallen ist, dass sie nicht mal mehr als Lagerräume genutzt werden können. Es geht konkret um 5 Millionen Bestandsbauten, bei denen die Kellerfußböden bis in die 1960er-Jahre aus Ziegelsteinen errichtet wurden bzw. aus dünnem Magerbeton, der verständlicherweise gut 50 Jahre später zur Porosität neigt.

Die Kosten

Dass eine Sanierung, bei der im Normalfall nicht nur eine neue Stahlbetonplatte eingesetzt werden muss, sondern auch eine beachtliche Menge an Bauschutt anfällt, nicht gerade billig ist, schreckt sicherlich viele Immobilienbesitzer von einer Sanierung ab. Ein Wärmeleck dieser Größe führt allerdings zu Energieverlusten von durchschnittlich 10 Prozent und begünstigt darüber hinaus, dass sich die Schimmelbildung bis in die darüberliegenden Stockwerke ausbreitet.

Aber mit welchen Kosten müsste gerechnet werden, wenn Kellerdecke, Wände und Boden komplett erneuert sowie gedämmt werden? Und wie sieht die aktuelle Situation hinsichtlich einer möglichen staatlichen Subventionierung aus? Bezogen auf eine Kellergröße von 60 m² wäre mit folgenden Investitionen zu rechnen:

  • Dämmung der Kellerdecke von unten: 15-25 Euro/m² (gesamt: zwischen 900 und 1.500 Euro)
  • Dämmung der Kellerdecke von oben: 70-160 Euro/m² (gesamt: zwischen 4.200 und 9.600 Euro)
  • Kellerwände außen dämmen: 40-60 Euro/m² (gesamt: 2.400 bis 3.600 Euro ohne Erdarbeiten)
  • Kellerwände innen dämmen: ca. 80 Euro/m² (gesamt: 4.800 Euro)
  • Kellerboden dämmen: 70-160 Euro/m² (gesamt: 4.200 bis 9.600 Euro)

Die Zuschüsse

Ein wenig sorgenfreier baut es sich mit den Zuschüssen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Bei dieser können aktuell folgende Fördermittel vor Baubeginn beantragt werden:

  • KfW-152 Kredit: maximal 50.000 Euro zu 0,75 Prozent Zinsen bei einem Tilgungszuschuss über 7,5 Prozent
  • KfW-430 Zuschuss: 10 Prozent der anfallenden Baukosten bei einer Maximalsumme von 5.000,- Euro

Somit lässt sich feststellen, dass finanzielle Einsparungen bei einer komplexen Kellerdämmung erst nach einigen Jahren auf dem Konto sichtbar werden. Eine schnellere Rentabilität wird in jedem Fall in Neubauten erreicht, da bei alter Bausubstanz vorher nie genau eingeschätzt werden kann, wie hoch der Sanierungsaufwand bei den oft erst später sichtbaren Problemen am Ende tatsächlich ausfallen wird.

 

Bildquelle: © john_vlahidis - Fotolia.com

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