Der Gesundheitscheck für die Heizungsanlage

Dass die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage nicht nur schlechthin zu den gesetzlichen Pflichten der Hauseigentümer gehört, sondern aufgrund der energetischen Vorteile enorme Kosten spart, zeigt sich spätestens bei der Jahresabrechnung des Energieversorgers. Etwas umstritten ist dagegen, welche Arbeiten man mit gutem Gewissen selbst erledigen kann bzw. darf und wann es an der Zeit ist, sich an einen Heizungsfachmann zu wenden. Aufgrund der Verschiedenartigkeit der Heizungssysteme sind allgemeingültige Empfehlungen schwierig, zumal es nur einem erfahrenen Installateur möglich sein wird, die Anlage so einzurichten, dass sie mit optimalen Werten arbeitet.

Fachangelegenheiten

Und um es gleich an den Anfang zu stellen: Regelungs- und sicherungstechnische Einrichtungen zu überprüfen, Brenner, Kessel und Wärmetauscher zu justieren und den Austausch von Verschleißteilen vorzunehmen, ist Sache von Fachleuten, die über entsprechende Spezialwerkzeuge und Messgeräte verfügen.

Diese Profis werden im Rahmen der jährlichen Inspektion auch eine ordentliche Abgasmessung durchführen und Empfehlungen für eine eventuell erforderliche Modernisierung der Heizungsanlage geben. Laienhaft durchgeführte Reparaturversuche an diesen hochsensiblen Anlagen verursachen oft mehr Schäden, als dass sie nutzen.

Raum für Eigeninitiative

Für ambitionierte Heimwerker bleiben dennoch eine Reihe von wichtigen Kontrollen und Wartungsarbeiten, die für einen energieeffizienten Betrieb der Heizung notwendig sind. Hier die wichtigsten Tätigkeiten im Schnelldurchlauf:

  • regelmäßiges Überprüfen des gesamten Leitungssystems sowie der Heizungsanlage im Keller auf eventuellen Undichtheiten
  • bei verdächtigen Geräuschen (Pfeifen oder Gluckern) in Rohren und Heizkörpern die Heizung entlüften
  • Justierung der Außentemperaturfühler während der Heizperiode turnusmäßig kontrollieren
  • ältere Thermostatventile mit manueller Einstellung lieber gegen elektronisch gesteuerte Regler austauschen; die Investitionskosten für diese Umrüstung haben sich oft bereits nach zwei Heizperioden vollständig amortisiert
  • Heizungsanlage im Keller wöchentlich auf eventuelle Druckabfälle, möglichst zu verschiedenen Tageszeiten, überprüfen und im Bedarfsfall der Sanitärfirma melden. Der normale Betriebsdruck im Warmwasser-Heizungssystem liegt zwischen 1,2 und 1,8 bar.
  • Überprüfung der richtigen Kesselwasser- und Vorlauftemperaturen unter Berücksichtigung des persönlichen Wärmebedarfs sowie deren regelmäßige Anpassung

Mehr Energie sparen

Unsere beiden letzten Anregungen haben zwar generell nur entfernt mit Wartungsarbeiten an der Heizung zu tun, wären aber im Sinne eines sparsamen Energieverbrauchs überlegenswert:

  • Umwälzpumpen gelten als extreme Stromfresser. Besonders die älteren Exemplare haben teilweise extrem hohe Werte bei der Leistungsaufnahme, die zwischen 85 und 100 Watt betragen kann. Moderne Stromsparpumpen sollten mit ca. 0,5 Watt pro Quadratmeter Wohnfläche auskommen.
  • Eine zielgerichtete Rohrisolierung der Heizungsrohre mit einer Ummantelungsstärke von nur 30 Millimetern bewirkt eine Senkung der Wärmeverluste um ca. 200 kWh/m im Jahr. Berücksichtigt werden sollten dabei auch die Leitungen, die freiliegend in den Zimmern verlaufen und das gesamte Umfeld mitheizen.

 

Bildquelle: © Kzenon - Fotolia.com

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