Die 5 wichtigsten Schritte bei der Dachmodernisierung
1. Die Planung - was soll genau verändert werden?
Dachmodernisierungen und Sanierungen sind immer ein baulichen Großprojekt. Anders als das Tapezieren oder Verlegen eines neuen Fußbodens, die auch etwas kurzfristiger in Angriff genommen werden können, ist beim Dach im Regelfall die Mitarbeit von Profis gefragt. Sobald das Dach neu einzudecken ist, muss nicht nur das Gerüst gestellt werden. Die alte Eindeckung ist zu entfernen und die neuen Dachziegel müssen – fachgerecht – verlegt werden. Fehler, die sich Heimwerken in diesen Bereichen leisten, werden mehr als teuer.
Sitzen Fachbetriebe mit im Boot, müssen die Auftraggeber deren Terminkalender berücksichtigen. Und es tauchen Fragen auf, was an zusätzlichen Arbeiten zu erledigen ist. Der erste Schritt einer Dachmodernisierung sind deshalb immer die Planungsarbeiten. Hier geht es darum, eine „Roadmap“ zu entwickeln. An dieser kann später auch abgeschätzt werden, welche Arbeiten sich dann doch von Heimwerkern übernehmen lassen. Ein Beispiel dafür wäre das Einbringen der Zwischensparrendämmung. Welche Gedanken sollte sich der Eigentümer im Vorfeld außerdem machen?
Für diesen Fall muss natürlich anders an die Modernisierung herangegangen werden als beim Kaltdach. Ist ein Ausbau vorgesehen, muss eine Dämmung ins Dach eingezogen werden. Und auch der Abschluss zwischen Innenraum und Dach muss anders ausgeführt werden.
Solarstrom ist immer noch eine der Alternativen zur Energie, die aus fossilen Energieträgern oder der Kernkraft kommt. Sofern eine Installation gewünscht wird, müssen die Voraussetzungen bezüglich der Haustechnik geschaffen werden. Parallel ist eine Energieberatung sinnvoll – um herauszufinden, ob sich das Ganze lohnt. Sollte sich bereits eine Anlage auf dem Dach befinden, ist ein umfassender Check sinnvoll. Durch eine Säuberung und die Beseitigung von Beschädigungen lässt sich die Leistung nach der Modernisierung des Daches wieder deutlich anheben.
Der Handel bietet heute verschiedene Baustoffe als Dacheindeckung an – neben dem klassischen Dachziegel aus keramischen Werkstoffen. Und jeder Werkstoff hat Vor- wie Nachteile. Eine fachmännische Beratung hilft hier weiter.
Eine Modernisierung des Dachs geht meist mit einer energetischen Verbesserung, sprich besseren Dämmung einher. In der Praxis sind verschiedene Maßnahmen und auch Materialien realisierbar. Was sich für die Immobilie am besten eignet, kann ein Experte beantworten. |
Zu guter Letzt geht es in der Planung natürlich auch um die Frage, wie viel Modernisierung sich Eigentümer leisten können. Der komplette Aufbau einer Solaranlage mit neuer Eindeckung und Dämmung schlägt sich schnell in einem Kostenbereich zwischen 20.000 Euro bis 30.000 Euro nieder.
2. Die Finanzierung - wie lässt sich die Modernisierung bezahlen?
Jede Modernisierung der eigenen vier Wände kostet Geld. Einige Maßnahmen lassen sich mit wenigen tausend Euro stemmen – und sind damit vielleicht für die Haushaltskasse noch tragbar. Spätestens aber, wenn es um das Dach oder die Heizung geht, ist das Budget schnell erschöpft. Eigentümer müssen sich sehr intensiv über ihre Optionen bei der Finanzierung Gedanken machen. In Frage kommen generell:
- Bankdarlehen
- Förderkredite
- Zuschüsse.
Kredite von Banken sind angesichts der aktuellen EZB-Politik relativ günstig zu haben. Laut der Zinsstatistik der Deutschen Bundesbank kostete ein Wohnungsbaukredit im Dezember 2018 (bei den neu verhandelten Darlehen) im Mittel 1,89 Prozent im Jahr. Ein sehr attraktives Zinsniveau. Zumal Eigentümer mit bestehender Immobilie bei der Kreditaufnahme unter Umständen Vorteile in die Waagschale werfen können.
Hintergrund: Baugeld bei Neubauten wird grundpfandrechtlich besichert. Mit jeder Rate wandelt sich ein Teil der Grundschuld in eine Eigentümergrundschuld. Ist der Kredit voll getilgt, kann diese Last ruhen bleiben und als Sicherheit für das neue Darlehen herhalten. Bis zu einer gewissen Kredithöhe verzichten Banken komplett auf Grundpfandrechte in der Modernisierung.
Förderungen sollten in jedem Fall geprüft werden. Gerade im Zusammenhang mit energetischen Modernisierungen bieten in Deutschland unter anderem KfW-Förderungen Potenzial. Aber auch andere Stellen – wie das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz BAFA) – fördern Maßnahmen etwa im Rahmen der Solarthermie.
3. Eigenarbeit festlegen und Handwerker suchen
Nach Planung und Finanzierung geht es darum, die Einzelmaßnahmen vorzubereiten. Hier steht unter anderem die Frage im Raum, was Heimwerker selbst erledigen und wo lieber Profis übernehmen sollten. Generell muss Handwerkern überall dort der Vortritt gelassen werden, wo:
- Verarbeitungsfehler sehr teuer werden,
- Mängel die Bausubstanz gefährden,
- Gewährleistungsansprüche berührt werden.
Alte Dachziegel zu entfernen, ist für Heimwerker sicher machbar. Das Dach neu zu decken, bleibt dagegen zumeist den Profis vorbehalten. Gleiches gilt für die Installation der Solaranlage. Was in Eigenleistung durchgeführt werden kann, wäre zum Beispiel das Einbringen einer Zwischensparrendämmung und der anschließende Abschluss mit Rigips- oder MDF-Platten. Die Dämmung wird verarbeitet nach dem Muster:
- Dämmplatten zuschneiden
- Zuschnitt in die Sparren klemmen
- Dichtband aufkleben
- Dampfbremsfolie anbringen
Achtung: Bei den Eigenleistungen kann es passieren, dass sich Heimwerker zu viel zutrauen. Hier in den persönlichen Einschätzungen besser immer realistisch bleiben!
4. Die Umsetzung begleiten
Sobald Heimwerker mit Fachbetrieben zusammenarbeiten, kann eine gewisse Kontrolle nicht schaden. Natürlich wird sich nicht jeder einzelne Handgriff beurteilen lassen. Eine gewisse Aufmerksamkeit bewahrt jedoch vor Überraschungen. Viele Arbeitsschritte verschwinden unter der neuen Dacheindeckung und der Dämmung. Generell sollte – damit es mit den Handwerksbetrieben keinen Ärger gibt – die Kontrolle im Vorfeld abgeklärt werden.
Wer als Eigentümer das Dach umfassend modernisiert, trägt letztlich aber auch Verantwortung dafür, dass sich aus der Bautätigkeit keine Gefahren für Dritte ergeben. Was ist an diesem Punkt zu beachten?
Rein grundsätzlich sind alle Regeln der Verkehrssicherung einzuhalten. Die Baustelle sollte nicht ohne Weiteres für Dritte zu betreten sein. Zu prüfen ist, ob
- Haftpflichtversicherung und
- Wohngebäudeversicherung
ausreichend sind. Gegebenenfalls sind die Versicherungssummen anzupassen. Ebenfalls fragen müssen sich Eigentümer, ob es sich empfiehlt, für die Zeit der Modernisierung weitere Policen abzuschließen – etwa um die Immobilie gegen Feuerschäden zu versichern.
5. Die Abnahme
Wer Fachbetreibe beauftragt, nimmt deren Leistung nach Fertigstellung ab. Dieser Aspekt trifft sowohl auf den Neubau wie auch die Modernisierung zu. Generell ist in diesem Zusammenhang zu prüfen, ob alle Arbeiten ordnungsgemäß und wie vereinbart erledigt worden sind. Ist in der Leistungsbeschreibung die Eindeckung mit schiefergrauen Dachziegeln vereinbart, kann das Dach nicht plötzlich in Hellrot erstrahlen.
Grundvoraussetzung für die Abnahme ist immer die Begehung mit dem verantwortlichen Verarbeiter. Offensichtlich zu erkennenden Mängel sind nicht nur anzusprechen, sie werden im Protokoll auch schriftlich festgehalten. Wer sich als Eigentümer in diesem Zusammenhang unsicher ist, sollte sich bei der Begehung von einem Sachverständigen begleiten lassen.
Wichtig ist auch die Prüfung der Rechnung: Werden tatsächlich nur die vereinbarten und erbrachten Leistungen abgerechnet? Oder wird versucht, einen bislang unerwähnten Mehraufwand in Rechnung zu stellen? Letzteres ist in jedem Fall ein Grund, die Abnahme zu beanstanden.
Fazit: Dachmodernisierungen gut planen
Ein Dach hält Jahrzehnte. Irgendwann ist es aber immer an der Zeit, die Konstruktion zu modernisieren. Eigentümer verbinden die Neueindeckung nicht selten mit einer besseren Dämmung oder der Installation einer Solaranlage. Hierbei muss aber auch das Budget im Auge behalten werden.
Leidenschaftliche Heimwerker sehen hier automatisch viele Gelegenheiten, sich aktiv einzubringen. Viele Maßnahmen sollten jedoch dem Fachmann überlassen werden. Andernfalls wird es doppelt teuer. Und damit bei der Modernisierung garantiert nichts schiefgehen kann, ist eines besonders wichtig: die richtige Planung!
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