Ein Raum soll umgestaltet werden und die alte Tür muss weg. Und zwar komplett mit Türzarge! Keine so leichte Aufgabe? Im Gegenteil! Denn bei einer Holzzarge lässt sich mit einem Trick arbeiten. Diese Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie sich ganz schnell und ohne Probleme ein alter Türrahmen bzw. eine alte Türzarge ausbauen lässt. Das Erfolgsrezept: kleinteilig vorgehen!

Vorbereitung für das Ausbauen der Türzarge

Ein ehemaliger Stallraum in einem alten Wirtschaftsgebäude soll in ein Lager für Pellets umgebaut werden. Die Brandschutzbestimmungen machen dafür aber den Einbau einer Brandschutztür erforderlich. Nun bedarf es keiner genauen Vermessung, um sofort festzustellen, dass die neue Tür nicht in die bisherige Türöffnung passen wird. Also muss der Türsturz erhöht und die Lichte-Breite vergrößert werden. Doch bevor es soweit ist, gehört natürlich zuerst die alte Tür beseitigt. Aber wie soll man vorgehen, um möglichst unkompliziert die gesamte Türzarge ausbauen zu können?

Bevor das Problem angegangen werden kann, wird erst einmal das Türblatt entfernt. Handelt es sich beim Scharnier um ein einfaches Einbohrband oder eine ähnliche Konstruktion, lässt sich die Tür in einer simplen Aufwärtsbewegung aushängen.

Tipp: Beim Aushängen der Tür besser zu zweit arbeiten. Das ist einfacher und ein plötzliches Wegkippen der Tür wird vermieden.

© diybook | Ein alter Wirtschaftsraum soll umfunktionalisiert werden und eine Brandschutztür muss her. Diese ist allerdings etwas…
© diybook | Direkt ans Werk! Zunächst wird die alte Tür buchstäblich aus den Angeln gehoben. Da es sich um einfache Türscharniere alten…

Werkzeug und Material

Ein Vorteil bei diesem Projekt: Die alte Türzarge besteht aus Holz. Zudem wurde sie nicht verschraubt, sondern nur in der Laibung verklebt. Zum Ausbauen wird daher nicht viel Werkzeugt benötigt. Alles, was es dazu braucht, ist eine einfache Bügelsäge sowie ein Hammer mit einem Keil oder einem Meißel. Zusätzliches Werkzeug oder weiteres Material ist hierfür keines erforderlich. Das fällt erst im zweiten Teil dieses Projekts an.

Türzarge einschneiden

Will man sie nicht gleich mit der halben Wand herausschlagen, lassen sich Türzargen nur schlecht komplett am Stück entfernen. Also kommt ein simpler Trick zum Zuge: Die Türzarge wird vor dem Ausbauen an mehreren Stellen zerschnitten und so in kleinere Teilstücke zerlegt. Diese lassen sich dann wesentlich bequemer von der Wand lösen.

Der Türrahmen wird an beiden Vertikalen jeweils in einer unteren, einer mittleren und einer hohen Position eingeschnitten. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Holz der Zarge vollständig durchtrennt ist, denn sonst bleibt das Entfernen der Türzarge ein schwieriges Unterfangen. Erst wenn beim Sägen kein Wiederstand mehr zu spüren ist, und deutliche Kratzgeräusche vom Sägen im Schaum zu hören sind, ist die Zarge durchtrennt. Aber Vorsicht! Denn das Sägen eines Ziegels stumpft das Sägeblatt ab.

Begonnen wird mit der unteren Position etwas unterhalb der Knie. Der nächste Schnitt erfolgt etwa auf Hüfthöhe, und der dritte schließlich knapp unterhalb des Sturzes. Tipp: Wer hier keine anstrengenden Überkopfarbeiten leisten will, greift besser zu einer Leiter.

© diybook | Um leichter die Türzarge ausbauen zu können, wird der Rahmen in der Höhe an drei Positionen mit der Säge durchtrennt: einer…
© diybook | In der Mitte der Türzarge, etwa auf Hüfthöhe, wird der Vorgang wiederholt. Die Türzarge als Ganzes aus ihrer Verankerung…
© diybook | Schließlich wird auch die obere Position knapp unterhalb des Sturzes mit der Säge bearbeitet. Ohne Leiter kann das…

Türzarge ausbauen

Sind alle Schnitte absolviert, lässt sich nun auf verhältnismäßig bequeme Weise die Türzarge ausbauen. Begonnen wird mit dem mittleren Teilstück. Mit einem Hammer wird ein Keil oder Meißel seitlich zwischen Wand und Zarge getrieben und der Rahmen so aus seiner Verankerung gelöst. Da die Türzarge nur mit Bauschaum verklebt, aber nicht zusätzlich verschraubt wurde, geht das relativ problemlos. Auf den Putz an der Wand muss dabei keine Rücksicht genommen werden. Schließlich sollen ja später noch Umbauarbeiten an der Türöffnung erfolgen.

Danach geht es mit dem unteren Teilstück weiter. Auch dieses lässt sich einfach aus seiner Position herausstemmen. Beim oberen Teilstück zeigt sich dann aber ein kleines Problem: Die Schnitte waren nicht perfekt, und die oberen Seitenstücke der Türzarge bleiben am Kopfstück hängen. Wie sich zeigt, lässt sich die Zarge hier aber ausreichend lockern, um den oberen Rahmen gleich als Ganzes abzunehmen. Die Türzarge ließ sich schneller ausbauen als erwartet!

© diybook | Um die Türzarge zum Ausbauen von der Wand zu lösen, wird seitlich ein Keil zwischen Rahmen und Wand getrieben. So kann die…
© diybook | Im Anschluss wird auch das untere Teilstück auf dieselbe Weise aus der Verankerung gelöst. Die Türzarge wurde nicht verschraubt…
© diybook | Die oberen Sägearbeiten waren offenbar nicht restlos erfolgreich, denn die Teilstücke lösen sich nicht wie geplant ab.…

Ergebnis

Sobald alle Teilstücke der Türzarge entfernt sind, ist die Arbeit bereits abgeschlossen. Die Türöffnung steht ungewohnt nackt da, so ganz ohne die Türzarge. Aber jetzt kann es damit weitergehen, die Türöffnung an die neue Brandschutztür anzupassen. Wie das funktioniert, zeigt die nächste Folge dieser Serie.

Jetzt ist es erstmal Zeit für ein kühles Getränk. Denn eine Türzarge ausbauen ist trotz allem eine schweißtreibende Angelegenheit. Doch der erste Schritt auf dem Weg zum neuen Lagerraum ist geschafft!

© diybook | Die Arbeit ist bereits abgeschlossen, die Türöffnung präsentiert sich nun ganz ohne Türzarge. Jetzt kann es damit losgehen, den…

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