Werkzeug und Material zum Tür einbauen
Beim Tür Einbauen wird aber so einiges an Werkzeug und Material gebraucht. So sind zum Beispiel Maßband, Hammer und Schraubenzieher obligatorisch. Außerdem ist noch ein Gummihammer, ein Innensechskant-Schlüsselset, Schraubzwingen, Zargenspreizen, eine Wasserwaage, Leim, PU-Schaum, Keile und diverse Holzreste für das Zwingen notwendig. Für das Einbringen des PU-Schaum, empfiehlt sich die Verwendung einer Bauschaumpistole.
Den Arbeitstisch bauen wir aus zwei Arbeitsböcken und einer großen Spanplatte zusammen.
Die Vorbereitungen
Vor dem Kauf von Türblatt und Türzarge muss penibel auf die Abmessungen der Türöffnung geachtet werden. Denn neben Breite und Höhe müssen auch die Tiefe der Tür und die Anschlagsseite bestimmt werden.
Tipp: Eine Tür ist immer auf der Seite angeschlagen, an der Sie die Türbänder im geschlossenen Zustand der Türe sehen. (siehe auch den Artikel Türanschlag links oder Türanschlag rechts)
Alle notwendigen Vorarbeiten, um die Tür samt Türzarge einzubauen, wurden bereits abgeschlossen. Die Wände sind verputzt, gespachtelt und gestrichen - und auch der Boden ist verlegt. Dem Tür Einbauen steht also nichts mehr im Wege. Der Türrahmen, auch Türzarge genannt, wird daher vorsichtig ausgepackt und auf einer ebenen Fläche aufgelegt.
Tipp: Auf Baustellen lohnt sich der Einsatz mobiler Arbeitsplatten. Werden zwei Holz- oder Arbeitsböcke mit einer großen Spanplatte verbunden erhält man eine Kreuz schonende und saubere Arbeitsunterlage.
Türrahmen zusammenbauen
Ist der Türrahmen ausgepackt und liegt am planebenen Arbeitstisch bereit, kann mit der Vormontage der Türzarge begonnen werden. Dazu werden die beiliegenden Lamellendübel in die Schlitze der Türzarge eingesetzt und mäßig viel Leim auf die Gehrungsschnitte aufgetragen. Tipp: „Mehr hält besser“ gilt beim Leimen nicht. Sorgen Sie beim Leimen immer für einen ordentlichen Anpressdruck oder verwenden Sie einen entsprechenden Leim.
Sind die Lamellendübel eingesetzt und ist der Leim aufgetragen, werden die Stahlklammern an der Innenblende der Türzarge angebracht. Diese werden mit einem Hammer eingeschlagen und erzeugen dabei so viel Anpressdruck, dass keine Zwingen notwendig sind, um eine stabile Verleimung zu erhalten.
Bei Bedarf wird nach Montage der Stahlklammern die Vorderseite der Türzarge mit einem Gummihammer plan geklopft.
Ist der sichtbare Teil der Türzarge plan, folgt die Montage der letzten Klammer. Diese hat eine normale Seite und eine Seite mit Exzenter. Durch das Drehen des Exzenters mit einem Schraubendreher wird auch der tragende Türrahmen zusammengespannt.
Dieses Prozedere wird auch für die gegenüberliegende Seite wiederholt. Die ersten Schritte des Projektes "Tür einbauen" sind nun abgeschlossen und es geht weiter mit dem tatsächlichen Einbauen der eben zusammengebauten Türzarge.
Türzarge einbauen und Bänderseite fixieren
Nachdem die Türzarge zusammengebaut wurde, wird diese in den Mauerdurchbruch gestellt.
Tipp: Ist der Durchbruch zu klein, schlagen Sie die überstehende Mauer mit einem Maurerhammer ab. Seien Sie dabei nicht zimperlich, denn 1 - 2 cm Luft sollten in jedem Fall zu allen Seiten hin Platz sein.
Um die Türzarge präzise ausrichten zu können, wird diese nun an der oberen Ecke der Bänderseite mit einer Schraubzwinge leicht fixiert.
Tipp: Zwingen sollten niemals direkt auf der Türzarge aufliegen. Vergrößern Sie daher die Anpressfläche immer mit einem dazwischen liegenden Holzrest.
Die Bänderseite der Türzarge wird nun als erstes ins Lot gebracht. Dazu wird die Türzarge mit Hilfe einer Wasserwaage ausgerichtet und auch unten mit einer Schraubzwinge fixiert. Der fixe Spannarm wird dabei möglichst weit außen am Türrahmen montiert, um einer Verwindung der Türzarge vorzubeugen.
Türzarge fixieren und einspreizen
Der nächste Schritt beim Tür Einbauen ist die Kontrolle der waagerechten Ausrichtung der Türzarge und gegebenenfalls auch die Korrektur derselben. Um die waagerechte Ausrichtung einer Türzarge zu verändern, können Holzkeile zwischen Boden und Türrahmen geschoben werden. Danach folgt das Abmessen der oberen Lichte - dem Abstand von Rahmen zu Rahmen.
Die oben gemessene Innenlichte wird auch am unteren Ende der Türzarge kontrolliert und eine Schraubzwinge vorerst nur leicht angezogen. Die untere Innenlichte wird nun durch sanfte Schläge mit der Handinnenseite auf das gemessene Maß der Oberlichte gebracht und das Lot mit einer Wasserwaage überprüft.
Ist der Türrahmen waagerecht sowie senkrecht ausgerichtet, wird der Türrahmen mit weiteren Zwingen fixiert. Alle montierten Zwingen werden dazu moderat festgezogen.
In der Mitte und in Bodennähe werden jetzt noch zwei Türspreizen eingesetzt. Diese verhindern beim folgenden Ausschäumen der Tür, dass der Schaum den Rahmen nach innen drücken kann.
Türzarge ausschäumen
Mit einem Einkomponentenkleber wird nun die Türzarge fachgerecht ausgeschäumt. Dazu werden einzelne Stege mit einer Bauschaumpistole gezogen. Sie wird dazu bis zum Anschlag in die Türzarge gesteckt und schnell, unter gleichzeitigem Ausschäumen wieder herausgezogen.
Auf keinen Fall darf der gesamte Zwischenraum zwischen Wand und Türrahmen ausgeschäumt werden. Einkomponentenkleber härtet durch die in der Luft gebundene Feuchtigkeit aus. Wird die komplette Türzarge ausgeschäumt, ist ein Trocknen nur schwer möglich. Das Quellen des Montageschaums wäre daher auch nach 24h noch nicht abgeschlossen und der Rahmen würde sich unweigerlich verziehen. Das Einbauen der Tür wäre umsonst gewesen.
Austretender Schaum wird, auch wenn er den Türrahmen verschmutzt, erst entfernt, nachdem dieser vollständig ausgehärtet ist. Ein sofortiges Wegwischen ist nicht zielführend.
Zargenblende vorbereiten
Nachdem die Türzarge eingeschäumt ist, ist der nächste Schritt beim Tür Einbauen das Zusammenbauen der Zargenblende. Diese wird dazu, wie zuvor der Türrahmen auch, ausgepackt und auf den Arbeitstisch gelegt.
Auch wenn es nicht in der Anleitung der Türzarge vermerkt ist, ist es sinnvoll, etwas Leim auf die Gehrungsflächen der Zargenblende aufzutragen. Wie auch schon beim Türrahmen wird die Blende mit einer Stahlklammer, in diesem Fall aber nur eine mit einem Exzenter, zusammengespannt.
Um unschöne Kanten zu vermeiden, muss auch hier besondere Acht auf einen planen Rahmen gelegt werden.
Ausspreizen, überschüssigen Schaum entfernen und Bänder montieren
Vierundzwanzig Stunden nach dem Ausschäumen werden die Zwingen und Türspreizen wieder entfernt. Der Türrahmen ist fest, jetzt fehlen nur mehr einige wenige Handgriffe, um das Einbauen der Türe abzuschließen.
Ausgetretener Montageschaum wird nun sorgfältig mit einem scharfen Messer entfernt. Achtung: Finger weg von Lösungsmitteln! Meist wird dabei nur der Untergrund (in diesem Fall der neue Türrahmen) in Mitleidenschaft gezogen.
Bevor die neue Tür eingesetzt werden kann, müssen aber noch die Türbänder montiert werden. Dazu werden die Bänder in die dazu vorgesehenen Bohrungen der Zarge gesteckt und mit einem Sechskant üblicherweise der Größe 5 festgezogen.
Tür einbauen abschließen: Tür einhängen und die Rahmenblende montieren
Anschließend wird die neue Tür in die Türbänder gehoben und die Tür zum ersten Mal geschlossen. Geht diese zu, kann so gut wie nichts mehr passieren und das Tür Einbauen ist fast geschafft.
Als letztes wird die Rahmenblende montiert. Diese wird dazu am Türrahmen angesetzt und vorsichtig eingeklopft. Leim oder andere Klebstoffe sind dafür nicht notwendig. Gegebenenfalls auftretender Widerstand wird dabei mit sanften Schlägen der flachen Hand oder mit dem Gummihammer überwunden.
Die neue Tür ist eingebaut und liegt bündig am Türrahmen an. Das Ergebnis stimmt. Wer hätte gedacht, dass das Einbauen einer Tür so einfach sein kann!