Das Projekt - Eckzargeneinbau
Die Arten von Türzargen sind vielfältig. Neben der Unterscheidung von Holz- und Stahlzargen werden die Zargen in ihrer Art unterschieden. So gibt es U-Zargen (Standardzarge), Leibungszargen, Rahmenzargen und Eckzargen.
Ebenso vielfältig wie die Zargenarten gestaltet sich deren Montage. Werden Holzzargen im Innenbereich einfach eingeschäumt, reicht das bei Stahlzargen in der Regel nicht aus. Sie müssen üblicherweise eingemauert oder mittels Dübelmontage fixiert werden.
Diese Anleitung beschreibt das letztgenannte Verfahren: das Einbauen einer Eckzarge mittels Dübelmontage unter Verwendung fester Eckzargenspreizanker (Maueranker).
Werkzeug und Material
Für das Einbauen einer Stahlzarge mittels Dübelmontage ist die Liste an Werkzeugen überschaubar. Abhängig vom Untergrund wird ein Schlag- oder Bohrhammer benötigt. Des Weiteren werden ein Maurerhammer, ein Akkuschrauber und eine Bauschaumpistole gebraucht. Das Wichtigste aber ist die Wasserwaage, denn ohne ihren Einsatz wird das Resultat nicht überzeugen.
Die Liste an Materialien ist noch überschaubarer, denn neben den geeigneten Dübeln und den mitgelieferten Schrauben ist nur noch die Zargenhinterfüllung notwendig. Je nach dem, welchem Einsatzzweck die Tür dient, ist das entweder Mauermörtel, Bauschaum oder Brandschutzschaum.
Vorbereitungen
Ist das notwendige Werkzeug vorhanden, kann mit den Vorbereitungen für den Stahlzargeneinbau begonnen werden. Je nach Tür bzw. Zarge kann es sein, dass das Türblatt bereits am Türrahmen vormontiert ist. Wenn dem so ist, lohnt ein Blick in die Montageanleitung, denn nicht selten darf das Türblatt für die Montage nicht entfernt werden.
Zunächst aber wird der Rahmen in die Türöffnung gebracht und alle vorhandenen Eckzargenspreizanker (Maueranker) werden um 90° aufgebogen. Diese befinden sich seitlich am Rahmen, an drei, manchmal auch vier Positionen.
Sind die Anker aufgebogen, wird die Stahlzarge eingerichtet. Einrichten bedeutet, dass die Zarge gerade und in richtiger Höhe in die Maueröffnung gesetzt werden muss. Für die Höhenanpassung gibt es verschiedene Markierungen an der Zarge. OFF (Oberfläche fertiger Fußboden) bezeichnet das Niveau des fertigen Fußbodens. Die zweite wichtige Markierung zur Höheneinrichtung ist die Meterrissmarkierung ab OFF.
Zum Einrichten wird die Stahlzarge unterfüttert, es werden also Holzlatten eingebracht oder Holzkeile eingeschlagen, so dass die Meterrissmarkierung mit dem Meterriss des Raumes übereinstimmt. Ganz besonders wichtig ist auch die waagerechte Ausrichtung, denn schiefe Rahmen schließen nicht.
Ist der Rahmen waagerecht ausgerichtet, folgt die lotrechte Ausrichtung der Zarge.
Hinweis: Die zulässige Höhentoleranz beträgt +/- 1 mm. Aber auch die Abweichung vom Lot darf nicht mehr 1 mm/ Meter betragen.
Tipp: Ohne ein zweites Paar Hände wird das Einrichten ein schwieriges Unterfangen. Zudem macht die Arbeit zu zweit so oder so mehr Spaß.
Ersten Maueranker dübeln
Nun kann mit der Dübelmontage begonnen werden, indem die ersten Dübellöcher gebohrt werden. Dabei ist es wichtig, eine festgelegte Reihenfolge einzuhalten. Begonnen wird mit den oberen Ankern an der Seite der Scharniere.
Mit einer Schlagbohrmaschine bzw. einem Bohrhammer wird das erste Loch gebohrt, ein zugelassender Marken-Dübel eingesetzt und mit Schraube und Beilagscheibe festgezogen. Ist das geschafft, wird der Rahmen auf seine Ausrichtung hin überprüft. Schlägt das fehl - und das wird es -, wird die Stahlzarge wieder ins Lot gebracht. Dazu wird der Maueranker zurechtgebogen bzw. ein Holzkeil bzw. Distanzplättchen zwischen Mauer und Zarge eingeschlagen.
Dübelmontage weiterer Maueranker
Der zweite Dübel ist ebenfalls auf Seite der Scharniere. Diesmal allerdings wird der Maueranker in Bodennähe gedübelt. Nach dem Bohren und Festschrauben ist die Ausrichtung erneut zu kontrollieren bzw. anzupassen.
Es folgt die dritte Position. Diese liegt nun nicht mehr auf der Seite der Schaniere. Wahlweise können jetzt die oberen oder unteren Maueranker mit Dübeln versehen werden. Meistens werden allerdings die oberen Anker verschraubt.
Sind die Dübel gesetzt, ist bereits viel geschafft und die Ausrichtung der Türe sollte sich nun nicht mehr allzu sehr ändern. Trotzdem wird die Ausrichtung nach jedem Dübel kontrolliert und die Stahlzarge ggf. neu eingerichtet. Es folgen nun die restlichen Maueranker auf Seite der Scharniere.
Dübelmontage fertigstellen
Das Projekt "Stahlzarge einbauen" geht voran und die Scharnierseite der Eckzarge ist bereits komplett gedübelt. Aber auch die gegenüberliegende Seite ist bereits an einem Punkt fixiert. Um das Einbauen der Stahlzarge abzuschließen, werden nun auch die restlichen Maueranker verdübelt.
Leider ist die Türöffnung seitlich etwas zu groß geraten. Aber zum Glück finden die Maueranker noch ausreichend Halt.
Sind alle Dübel erfolgreich gesetzt, ist die Dübelmontage gelungen. Was jetzt noch fehlt ist die Hinterfüllung des Türrahmens. Je nach Anforderung und Norm ist die Zarge mit Mauermörtel oder 2k-Bauschaum (bzw. Brandschutzschaum) zu hinterfüllen. Gipsmörtel oder 1-k Montageschaum sind hingegen nicht geeignet!
Achtung: Bei Verwendung von Montageschaum sind die Bandtaschen und Schlosskästen vor dem Ausschäumen abzudichten.
Ergebnis
Ist die Hinterfüllung einmal abgebunden, können allfällige Transport- und Distanzwinkel entfernt werden.
Geschafft! Das Einbauen der Stahlzarge ist gelungen und die Eckzarge ist montiert. Ein Kinderspiel ist das zwar nicht unbedingt, aber das Ergebnis spricht für sich. Die Tür sitzt und schließt genau so, wie sie auch schließen soll!