F90 Brandschutzdecke herstellen

F90 Brandschutzdecke herstellen - Montieren einer Gipskartonplatte an der Decke
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Aktualisiert am 13.01.2016
Brandschutz ist sehr wichtig, aber in der Regel kein klassisches Heimwerkerthema. Ist ein F30-gerechter Brandschutz sehr einfach zu erreichen, braucht es für eine F90-Brandschutzdecke schon etwas mehr; zumindest mehr an Material. Aber werden die Grundregeln des Trockenbaus, insbesondere die speziellen Anforderungen im Anschlussbereich, beachtet, lässt sich auch eine Brandschutzdecke der Klasse F90 selbst herstellen.
Lange Romane sind nicht dein Ding? Dann schau Dir doch unser Video an!

Von Brandschutzdecken und den Projektgrundlagen

Gleich vorneweg: F90 ist die Normbezeichnung einer Brandschutzklasse für bauliche Konstruktionen. Sie besagt, dass das Bauteil einem Feuer für 90 Minuten widerstehen muss, ohne dabei seine Funktion zu verlieren. Eine Klassifizierung mit F30 ist enstprechend weniger widerstandsfähig, F180 dagegen höchst feuerbeständig.

Dieses Projekt zeigt die Herstellung einer F90-normgerechten Brandschutzdecke für einen Pelletlagerraum in Österreich. Das Projekt ist unter Anweisung von fachkundigem Personal durchgeführt worden. Hergestellt wurde eine F90-Brandschutzdecke, ausgelegt für die Brandlast von unten, abgehängt unter einer Holzbalkendecke ohne brandschutztechnische Dämmschicht im Zwischendeckenbereich. Montiert wurden zwei Lagen Trockenbauplatten mit einer Dicke von 20 mm. Die Traglatten (50 x 80 mm) wurden mit einem Abstand von 400 mm eingerichtet, um eine ebenso große Spannweite der Platten zu ermöglichen.

Achtung: Es sind immer die im eigenen Land gültigen Vorschriften und Normen, insbesondere die Vorschriften bezogen auf den Brandschutz sowie den einschlägigen Bestimmungen der Bauordnung zu beachten. Bei einem jeden Projekt liegen unterschiedliche Bedingungen vor, die andere Bauweisen und Materialien rechtfertigen bzw. erforderlich machen.

TIpp: Bei einem solchen Projekt sollte auf das Wissen von Experten zurückgegriffen werden. Denn es geht nicht nur um die eigene, sondern auch um die Sicherheit Anderer. Das bedeutet aber nicht, dass die Errichtung selbst nicht trotzdem in Eigenregie erfolgen kann. Also ran an die Arbeit!

Unterkonstruktion herstellen

  • Vorhandene Unterkonstruktion
    zur Bildreihe
    © diybook | Die Ausgangslage ist wie folgt: An der Decke befinden sich bereits eingemauerte Tragebalken (in dunkelbraun), die…
  • Traglatten ablängen
    © diybook | Bei den neuen Traglatten handelt es sich wie beim Altbestand auch um 50 x 80 mm dicke Konstruktionshölzer. Diese werden…
  • Sackloch für die Schraube herstellen
    © diybook | Mit einem Forstnerbohrer wird auf Höhe der Trägerbalken ein kleines Sackloch hergestellt. Dieses dient dazu, die…
  • Schraubloch vorbohren
    © diybook | Damit die Befestigungschraube das Konstruktionsholz nicht sprengt, wird mit einem 6-mm-Bohrer vorgebohrt.
  • Traglattenspannweite einhalten
    © diybook | Jetzt wird die Spannweite der Traglatten hier 400 mm auf die Tragebalken angezeichnet. Die Spannweite (400 mm) ist im Falle der…
  • Traglatten montieren
    © diybook | Sind alle Vorarbeiten abgeschlossen, können die Traglatten montiert werden. Sechskant-Holzschrauben dienen zum Befestigen der…
  • Fertig montierte längsseitige Traglatten
    © diybook | Sind die längsseitigen Traglatten einmal montiert, muss anschließend für einen korrekten stirnseitigen Wandanschluss gesorgt…
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Der erste Schritt beim Decke abhängen ist die Herstellung einer geeigneten Unterkonstruktion. Diese kann dabei wahlweise aus Metallprofilen oder Holzlatten hergestellt werden. Bei Brandschutzdecken liegt es nahe, auf Metallprofile zurückzugreifen - selbst dann, wenn das grundsätzlich nicht erforderlich ist.

Trotzdem wird in diesem Projekt die Deckenunterkonstruktion nicht neu erstellt, sondern auf eine bestehende Holzkonstuktion aufgebaut. Die Spannweite der zwei bestehenden Traglatten ist dabei leider zu groß und auch die Dicke der Lattung ist dünner als die neuen Latten. Im folgenden wird daher eine neue Lattung mit einer Spannweite von 400 mm errichtet. 

Dazu werden die Traglatten mit einem Querschnitt von 50 x 80 auf die Länge des Raumes abgelängt, ein Loch zum Versenken der Verschraubung gefräst und die Latten mit einem 6 mm starken Bohrer vorgebohrt. Anschließend werden die Konstruktionshölzer im Abstand von 400 mm zueinander mit den bestehenden Tragebalken verschraubt.

  • Stirnseitige Traglatten vorbereiten
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    © diybook | Um die stirnseitigen Traglatten zu montieren, müssen die längsseitigen Traglatten zunächst etwas eingekürzt werden. Natürlich…
  • Stirnseitige Traglatten vorbohren
    © diybook | Sind die stirnseitigen Traglatten einmal abgelängt, werden diese auf korrekter Höhe zunächst provisorisch montiert und die…
  • Löcher in der Wand herstellen
    © diybook | Sind die Löcher in den Traglatten vorgebohrt, können auch die Löcher in der Wand hergestellt werden. Anschließend werden die…
  • Traglatten verschrauben
    © diybook | Nun können dir Traglatten verschraubt werden. 8x100-mm-Schrauben sorgen für den nötigen Halt.
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An den Stirnseiten des Raumes werden ebenfalls Traglatten angebracht. Diese werden allerdings mit der Wand verschraubt. Auf diese Weise wird ein formschlüssiger Wandanschluss geschaffen.

Die gerade angebrachten raumlangen Traglatten müssen dazu allerdings etwas eingekürzt werden. Mit der Stichsäge ist das aber schnell geschehen. Danach werden die stirnseitigen Traglatten abgelängt und mit Nägeln auf der richtigen Höhe zunächst nur provisorisch befestigt. 

Es folgt das Vorbohren der Latten. Durch das Vorbohren wird gleichzeitig auch die dahinterliegende Wand markiert. Tipp: Um die Holzbohrer zu schonen, kann die Wand aber auch sehr einfach mit einem Nagel vorgekörnt werden. Nun können mit der Bohrmaschine Löcher in die Wand gebohrt und Dübel eingesetzt werden. Abschließend dienen 8 x 100 mm Schrauben dazu, die Traglatten der Stirnseite mit der Wand zu verschrauben. Für eine solide Unterkronstruktion ist somit gesorgt!

Erste Lage der F90-Brandschutzdecke herstellen

  • Schrauben der ersten Lage anzeichnen
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    © diybook | Ist die Unterkonstruktion einmal fertig, kann mit der Montage der F90-Brandschutzdecke, also den Gipskartonplatten (zwei Lagen…
  • Gipskartonplatte ausmessen
    © diybook | Danach werden die benötigten Maße der ersten Gipskartonplatte ausgemessen...
  • Maße auf die Gipskartonplatte übertragen
    © diybook | ... und auf dieselbe übertragen.
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Bevor damit begonnen wird, die erste Lage der neuen F90-Brandschutzdecke herzustellen, lohnt es sich, den Abstand der Schnellbauschrauben auf der Wand anzuzeichnen. Die erste Lage erfordert nämlich einen Schraubenabstand von 30 cm. Mehr Schrauben sind nicht nötig, da durch die zweite Lage die erste Lage mit vielen weitere Schrauben fixiert wird.

Ist das geschehen, wird die benötigte Plattengröße ausgemessen und auf die Gipskartonplatten übertragen. Gerade bei Überkopfarbeiten ist es ratsam, gewissenhaft zu messen, da langes Anhalten über Kopf alles andere als erstrebenswert ist. Ist der Raum wie hier generell aus dem Winkel, so lohnt es sich, die Platten an beiden Seiten zu schneiden. Auf diese Weise kann die Platte von Anfang an sehr genau eingepasst werden.

  • Gipskartonplatten schneiden bzw. brechen
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    © diybook | Nun wird die Gipskartonplatte auf das benötigte Maß gebracht. Wie im Trockenbau üblich wird die Platte dazu mit dem Cutter auf…
  • Faulenzer spart Kraft
    © diybook | Danach wird die Platte mit Hilfe des Faulenzers an Ort und Stelle gehalten. Der Faulenzer ist aber kein Spezialwerkzeug,…
  • Verschrauben der Platte
    © diybook | Ist die Platte an Ort und Stelle, wird sie mit passenden Schnellbauschrauben verschraubt. Bei der ersten Lage kommen 35 mm…
  • Markieren der Traglattung
    © diybook | Ist die erste Gipskartonplatte einmal befestigt, wird die Traglattung mit Hilfe einer Wasserwaage auf die Gipskartonplatte…
  • Weitere Platten montieren
    © diybook | Ist die erste Platte einmal montiert, folgen alle weiteren. Die Maße werden dazu jedes Mal aufs Neue ausgemessen, auf die…
  • Dünne Stege mit der Stichsäge entfernen
    © diybook | Müssen nur sehr dünne Stege entfernt werden, hilft eine Stichsäge bei der Arbeit. Alternativ leistet aber auch ein…
  • Erste Lage ist fertig
    © diybook | Es dauert nicht sehr lange und die erste Lage ist fertig gestellt. Bevor aber die zweite Lage in Angriff genommen werden kann,…
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Die Platten werden - auch wenn sie nicht 12,5 mm, sondern 20 mm stark sind - genauso behandelt wie gewöhnliche Gipskartonplatten. Sie werden mit dem Cutter eingeschnitten und anschließend gebrochen. Danach wird der rückseitige Karton durchtrennt, und die Platte ist zugeschnitten. Allzu dünne Stege werden hingegen wie sonst auch entweder mit der Stichsäge geschnitten oder dem Gipskartonhobel behandelt.

Die Platten werden idealerweise mit einem Plattenlift bzw. mit einem selbst gebauten Faulenzer an Ort und Stelle an der Decke fixiert, bis die ersten zumindest 35 mm langen Schnellbauschrauben die Platte an der Decke halten. Hinweis: Bei Holzunterkonstruktionen werden Schnellbauschrauben mit einem groben, bei Metallprofilen mit einem feinen Gewinde verarbeitet.

Tipp: Das Übertragen der Traglattenpositionen auf die Gipskartonplatten sollte nicht vergessen werden, denn sonst wird das Verschrauben der Platten nur mit Hindernissen gelingen.

Auf diese Weise wird Platte für Platte an der Decke montiert. Das Maß ( 650 mm x 2000 mm) der Platten ist geradezu ideal für den Raum mit einer Breite von 1800 mm. Es fällt nur wenig Verschnitt an.

Erste Lage verspachteln und Wandanschlüsse beachten

  • Spachtelmasse anrühren
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    © diybook | Je nach Größe der Fläche wird in einem Baueimer entsprechend viel Spachelmasse angerührt. Dazu wird Wasser vorgelegt und die…
  • Spachteln und glätten
    © diybook | Alle Stöße und Kanten sowie Schraubenlöcher sind ordentlich zu verschließen. Spachtelmasse wird aufgetragen und mit dem…
  • Wandanschluss verspachteln
    © diybook | Wichtig bei der F90-Brandschutzdecke ist ein korrekter Wandanschluss. Daher muss dieser ebenfalls gut verspachtelt werden. Der…
  • Verspachtelte erste Lage
    © diybook | Die erste Lage der F90-Brandschutzdecke ist verspachtelt. Besonders glatt muss das Ergebnis dabei nicht sein, und einzelne…
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Ist die erste Lage der F90-Brandschutzdecke hergestellt, wird verspachtelt. Hierbei geht es weniger um ästhetische Aspekte als um Funktionalität und Materialschluss. Kleine Nasen und miminale Fehlstellen stören daher nicht. Auch reicht einmaliges Spachteln selbst bei den Stößen aus.

Wichtig ist lediglich, dass alle Fugen, Stöße und Schaubenlöcher verschlossen sind. Vor allem der Wandanschluss muss ordentlich verspachtelt und dicht sein. Fehlt die wandseitige Traglatte, muss ein alternativer Wandanschluss, wie z.B. über Plattenstreifen, hergestellt werden.

Achtung: Bei Wandanschlüssen zu Trockenbauwänden bzw. Anschlüssen zu Revisionsklappen, Bewegungsfugen oder Beleuchtungssystemen gibt es herstellerspezifische Anschluss-Vorschriften, die unbedingt zu beachten sind. Der Wandanschluss ist daher immer vor dem Verlegen der Platten zu planen und alle vor der Beplankung notwendigen Arbeiten sind zu berücksichtigen.

Herstellen der zweiten Lage der F90-Brandschutzdecke

  • Schraubenabstand der zweiten Lage
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    © diybook | Es folgt die Montage der zweiten Lage Gipskartonplatten. Der Schraubenabstand liegt hier bei 17 cm und auch dieser wird der…
  • 30 cm Überlappung der Gipskartonplatten
    © diybook | Ist der Schaubabstand angezeichnet, muss die Überlappung festgelegt werden. Für die korrekte Installation der F90…
  • Installation der zweiten Lage
    © diybook | Sind die Vorarbeiten der zweiten Lage Gipskartonplatten erledigt, kann diese endlich montiert werden.
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Ist die erste Lage der Brandschutzdecke gespachtelt, kann die zweite Lage in Angriff genommen werden. Wieder ist es ratsam, zuerst den Schraubenabstand auf die umlaufenden Wände zu übertragen. Der Schraubenabstand der zweiten Lage beträgt nun 17 cm. So ist sichergestellt, dass sowohl die zweite als auch die erste Lage ausreichend gut mit den Traglatten verschraubt ist. Die Verschraubung bzw. das Klammern der zweiten Lage nur in die erste Lage Gipskartonplatten ohne Kontakt zur Traglattung ist nicht zulässig. Die Schrauben müssen diesmal aber eine Länge von zumindest 55 mm aufweisen.

Ebenfalls wichtig ist die Überlappung der Gipskartonplatten. Diese müssen im Falle der F90-Brandschutzdecke zumindest 30 cm überlappen. Bei der Plattengröße und der Raumdimension ergibt sich das glücklicherweise von selbst, wenn mit dem Verlegen der Platten einfach am anderen Ende des Raumes begonnen wird.

  • Gipskartonplatten schneiden und brechen
    zur Bildreihe
    © diybook | Wieder werden die Platten mit dem Cutter eingeschnitten und gebrochen...
  • Gipskartonplatten verschrauben
    © diybook | ... mit dem Faulenzer an der Decke fixiert und mit der Traglattung verschraubt. Die Schrauben weisen daher auch ein grobes…
  • Letzte Gipskartonplatte ausmessen
    © diybook | Am Raumende angekommen, ist es Zeit, die letzte Gipskartonplatte einzupassen ...
  • Letzte Gipskartonplatte verschrauben
    © diybook | ... und auch diese zu verschrauben.
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Wieder werden die Gipskartonplatten eingemessen, abgelängt und zurechtgeschnitten. Die Maße des Raums sind mittlerweile verinnerlicht, da dieser gleichermaßen schiefwinkelig über die gesamte Länge verläuft. 

Die Platten sind somit relativ rasch verlegt. Am anderen Ende angekommen, wird auch noch die letzte Gipskartonplatte eingepasst und mit der Unterkonstruktion verschraubt. 

Ergebnis und Ausblick

  • Fertige F90-Branschutzdecke
    zur Bildreihe
    © diybook | Geschafft! Auch die zweite Lage der Gipskartonplatten ist montiert und die neue F90-Brandschutzdecke für den Pelletslagerraum…
  • Abschließender Schritt: Das Spachteln
    © diybook | Zu guter Letzt muss die Decke natürlich nochmals verspachtelt werden. Neben den obligatorischen Stößen ist hier auch der…
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Ist die zweite Lage erneut verspachtelt, ist es geschafft und die F90 Brandschutzdecke ist errichtet!

Wirklich schwer war die Herstellung eigentlich nicht. Es kommt lediglich auf das richtige Know-how an. So spielen Ständerwerk, Abstände der Traglatten und der korrekte Wandanschluss eine maßgebliche Rolle bei der Herstellung einer F90-Brandschutzdecke. Die Ausführung selbst ist nicht viel anders als beim gewöhnlichen Trockenbau und einer Mehrfachbeplankung.

In diesem Sinne wünschen wir gutes Gelingen!

Brandschutz ist sehr wichtig, aber in der Regel kein klassisches Heimwerkerthema. Ist ein F30-gerechter Brandschutz sehr einfach zu erreichen, braucht es für eine F90-Brandschutzdecke schon etwas mehr; zumindest mehr an Material. Aber werden die Grundregeln des Trockenbaus, insbesondere die speziellen Anforderungen im Anschlussbereich, beachtet, lässt sich auch eine Brandschutzdecke der Klasse F90 selbst herstellen.
  • Vorhandene Unterkonstruktion
    © diybook | Die Ausgangslage ist wie folgt: An der Decke befinden sich bereits eingemauerte Tragebalken (in dunkelbraun), die wiederverwendet werden. Die eventuell vorhandene Durchbiegung wird in Kauf genommen, da die Brandschutzdecke in einem Pellet-Lagerraum installiert wird, wo Funktionalität der Optik vorgeht. Die vorhandene Traglattung, bestehend aus zwei 5/8 er Staffeln (50 x 80 mm), wird an Ort und Stelle belassen, da die Staffeln geringfügig dünner sind als die neuen Traglatten.
  • Traglatten ablängen
    © diybook | Bei den neuen Traglatten handelt es sich wie beim Altbestand auch um 50 x 80 mm dicke Konstruktionshölzer. Diese werden zunächst auf die Länge des Raumes abgelängt.
  • Sackloch für die Schraube herstellen
    © diybook | Mit einem Forstnerbohrer wird auf Höhe der Trägerbalken ein kleines Sackloch hergestellt. Dieses dient dazu, die Befestigungsschraube aufzunehmen, so dass die Gipskartonplatten plan aufliegen können.
  • Schraubloch vorbohren
    © diybook | Damit die Befestigungschraube das Konstruktionsholz nicht sprengt, wird mit einem 6-mm-Bohrer vorgebohrt.
  • Traglattenspannweite einhalten
    © diybook | Jetzt wird die Spannweite der Traglatten hier 400 mm auf die Tragebalken angezeichnet. Die Spannweite (400 mm) ist im Falle der F90-Brandschutzdecke unabhängig vom Querschnitt des Konstruktionsholzes. Lediglich die Stützweite, die Befestigung der Traglattung selbst, nimmt mit steigendem Querschnitt zu, so dass 60 x 40 mm große Latten eine Stützweite von bis zu 850 mm zulassen.
  • Traglatten montieren
    © diybook | Sind alle Vorarbeiten abgeschlossen, können die Traglatten montiert werden. Sechskant-Holzschrauben dienen zum Befestigen der Traglatten.
  • Fertig montierte längsseitige Traglatten
    © diybook | Sind die längsseitigen Traglatten einmal montiert, muss anschließend für einen korrekten stirnseitigen Wandanschluss gesorgt werden. Das gelingt entweder mit Gipskartonplatten, Profillatten oder, wie in diesem Projekt, mit Hilfe von Traglatten.
  • Stirnseitige Traglatten vorbereiten
    © diybook | Um die stirnseitigen Traglatten zu montieren, müssen die längsseitigen Traglatten zunächst etwas eingekürzt werden. Natürlich hätte man das bereits beim Ablängen berücksichtigen können. Mit der Stichsäge sind die Latten aber schnell auf das richtige Maß gebracht.
  • Stirnseitige Traglatten vorbohren
    © diybook | Sind die stirnseitigen Traglatten einmal abgelängt, werden diese auf korrekter Höhe zunächst provisorisch montiert und die Löcher für die endgültige Befestigung werden vorgebohrt. Hinweis: Um das Bohrloch für die Bohrung in der Wand zu markieren, muss nicht der Holzbohrer in Mitleidenschaft gezogen werden. Vorkerben mit einem langen Nagel geht schnell und bringt den gewünschten Effekt.
  • Löcher in der Wand herstellen
    © diybook | Sind die Löcher in den Traglatten vorgebohrt, können auch die Löcher in der Wand hergestellt werden. Anschließend werden die Bohrlöcher mit Dübeln befüllt.
  • Traglatten verschrauben
    © diybook | Nun können dir Traglatten verschraubt werden. 8x100-mm-Schrauben sorgen für den nötigen Halt.
  • Schrauben der ersten Lage anzeichnen
    © diybook | Ist die Unterkonstruktion einmal fertig, kann mit der Montage der F90-Brandschutzdecke, also den Gipskartonplatten (zwei Lagen mit einer Stärke von je 20 mm) begonnen werden. Die erste Lage Gipskartonplatten wird dabei mit einem Schraubenabstand von 300 mm verschraubt. Ein engerer Schraubenabstand ist nicht notwendig, da durch das Verschrauben der zweite Lage die erste Lage mit jeder Menge Schrauben bedient wird. Der Orientierung halber wird dieser Abstand entlang der Wand angezeichnet.
  • Gipskartonplatte ausmessen
    © diybook | Danach werden die benötigten Maße der ersten Gipskartonplatte ausgemessen...
  • Maße auf die Gipskartonplatte übertragen
    © diybook | ... und auf dieselbe übertragen.
  • Gipskartonplatten schneiden bzw. brechen
    © diybook | Nun wird die Gipskartonplatte auf das benötigte Maß gebracht. Wie im Trockenbau üblich wird die Platte dazu mit dem Cutter auf einer Seite eingeschnitten, gebrochen und anschließend auch der rückseitige Karton durchtrennt.
  • Faulenzer spart Kraft
    © diybook | Danach wird die Platte mit Hilfe des Faulenzers an Ort und Stelle gehalten. Der Faulenzer ist aber kein Spezialwerkzeug, sondern ein einfach zusammengenageltes Brett und Konstruktionsholz. Das spart viel Kraft und schützt vor Unfällen. Zwei paar Hände sind aber trotzdem vonnöten.
  • Verschrauben der Platte
    © diybook | Ist die Platte an Ort und Stelle, wird sie mit passenden Schnellbauschrauben verschraubt. Bei der ersten Lage kommen 35 mm lange Schrauben mit grobem Gewinde zum Einsatz.
  • Markieren der Traglattung
    © diybook | Ist die erste Gipskartonplatte einmal befestigt, wird die Traglattung mit Hilfe einer Wasserwaage auf die Gipskartonplatte übertragen. Das schafft nicht nur Übersicht, sondern sorgt bei jeder Schraube für ausreichend Halt.
  • Weitere Platten montieren
    © diybook | Ist die erste Platte einmal montiert, folgen alle weiteren. Die Maße werden dazu jedes Mal aufs Neue ausgemessen, auf die Platte übertragen und diese danach abgelängt.
  • Dünne Stege mit der Stichsäge entfernen
    © diybook | Müssen nur sehr dünne Stege entfernt werden, hilft eine Stichsäge bei der Arbeit. Alternativ leistet aber auch ein Gipskartonhobel sehr gute Dienste.
  • Erste Lage ist fertig
    © diybook | Es dauert nicht sehr lange und die erste Lage ist fertig gestellt. Bevor aber die zweite Lage in Angriff genommen werden kann, gibt es noch eins zu tun: Verspachteln! Das ist keine Schikane, sondern absolut notwendig bei der Herstellung mehrfach beplankter Gipskarton-Wände bzw. -Decken, nicht nur F90-Brandschutzdecken.
  • Spachtelmasse anrühren
    © diybook | Je nach Größe der Fläche wird in einem Baueimer entsprechend viel Spachelmasse angerührt. Dazu wird Wasser vorgelegt und die Spachtelmasse bis knapp unter die Wasseroberfläche eingestreut. Danach darf die Masse 2 Minuten sumpfen, bis diese dann mit einem Rührstab aufgerührt wird.
  • Spachteln und glätten
    © diybook | Alle Stöße und Kanten sowie Schraubenlöcher sind ordentlich zu verschließen. Spachtelmasse wird aufgetragen und mit dem Breitspachtel abgezogen.
  • Wandanschluss verspachteln
    © diybook | Wichtig bei der F90-Brandschutzdecke ist ein korrekter Wandanschluss. Daher muss dieser ebenfalls gut verspachtelt werden. Der Zwischenraum zwischen Traglattung und Gipskartonoberfläche wird daher vollständig mit Spachtelmasse befüllt.
  • Verspachtelte erste Lage
    © diybook | Die erste Lage der F90-Brandschutzdecke ist verspachtelt. Besonders glatt muss das Ergebnis dabei nicht sein, und einzelne kleine Nasen dürfen vorhanden sein.
  • Schraubenabstand der zweiten Lage
    © diybook | Es folgt die Montage der zweiten Lage Gipskartonplatten. Der Schraubenabstand liegt hier bei 17 cm und auch dieser wird der Orientierung halber auf die Wand übertragen. So läuft man beim Verschrauben der zweiten Lage nicht Gefahr, genau auf eine Schraube der ersten Lage zu treffen.
  • 30 cm Überlappung der Gipskartonplatten
    © diybook | Ist der Schaubabstand angezeichnet, muss die Überlappung festgelegt werden. Für die korrekte Installation der F90-Brandschutzdecke müssen die Gipskartonplatten nämlich um mindestens 30 cm überlappen. Kreuzfugen dürfen, wie im Trockenbau üblich, auch keine vorhanden sein.
  • Installation der zweiten Lage
    © diybook | Sind die Vorarbeiten der zweiten Lage Gipskartonplatten erledigt, kann diese endlich montiert werden.
  • Gipskartonplatten schneiden und brechen
    © diybook | Wieder werden die Platten mit dem Cutter eingeschnitten und gebrochen...
  • Gipskartonplatten verschrauben
    © diybook | ... mit dem Faulenzer an der Decke fixiert und mit der Traglattung verschraubt. Die Schrauben weisen daher auch ein grobes Gewinde auf, sind aber im Gegensatz zu den Schrauben der ersten Lage 55 mm lang.
  • Letzte Gipskartonplatte ausmessen
    © diybook | Am Raumende angekommen, ist es Zeit, die letzte Gipskartonplatte einzupassen ...
  • Letzte Gipskartonplatte verschrauben
    © diybook | ... und auch diese zu verschrauben.
  • Fertige F90-Branschutzdecke
    © diybook | Geschafft! Auch die zweite Lage der Gipskartonplatten ist montiert und die neue F90-Brandschutzdecke für den Pelletslagerraum ist fast fertig! Sind die Grundlagen bekannt, ist die Ausführung nicht sonderlich schwer. Damit die Decke aber richtig gebaut wird und Bestand hat, sollte auf das Fachwissen von Experten zurückgegriffen werden. Und nicht vergessen: Erst der letzte Spachteldurchgang finalisiert das Projekt F90-Brandschutzdecke herstellen.
  • Abschließender Schritt: Das Spachteln
    © diybook | Zu guter Letzt muss die Decke natürlich nochmals verspachtelt werden. Neben den obligatorischen Stößen ist hier auch der Wandanschluss zu verspachteln!
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Brandschutz-Fragen gehen oftmals mit Trockenbaumaßnahmen einher. Durch Materialwahl und Bauweise lassen sich dabei unterschiedlich hohe Anforderungen an den Brandschutz erfüllen. Ein Bauelement mit der Klassifizierung F30 muss im Feuerfall seine Funktion für 30 Minuten bewahren, Trockenbaukonstruktionen der Klasse F90 sind entsprechend für 90 Minuten funktionsstabil. Normalerweise wagen sich Heimwerker aber nicht an solche Fragen heran.

Dabei können auch Selbermacher Trockenbau-Projekte nach gültigen Brandschutz-Bestimmungen umsetzen. Die Anleitung zeigt, wie sich eine zweilagige F90-Decke aus Gipsplatten selber herstellen lässt. Ganz ohne fremde Hilfe kommen Heimwerker hier allerdings nicht aus. So erfolgen auch unsere Arbeiten unter Aufsicht von fachkundigem Personal. Dennoch gibt es beim Bau einer F90-Decke durchaus Möglichkeiten für Entschlossene, sich tatkräftig einzubringen. Das wollen wir mit unserem Video demonstrieren.

Brandschutz ist sehr wichtig, aber in der Regel kein klassisches Heimwerkerthema. Ist ein F30-gerechter Brandschutz sehr einfach zu erreichen, braucht es für eine F90-Brandschutzdecke schon etwas mehr; zumindest mehr an Material. Aber werden die Grundregeln des Trockenbaus, insbesondere die speziellen Anforderungen im Anschlussbereich, beachtet, lässt sich auch eine Brandschutzdecke der Klasse F90 selbst herstellen.
Werkzeuge: 
Maßband
Maßband
Das Maßband, auch Messband oder Bandmaß genannt, ist die flexibel bewegliche Alternative zum Zollstock. Oftmals ist auch von einem Rollmeter die Rede, obwohl das Maßband durchaus nicht nur einen Meter, sondern auch 10 - 100 Meter lang sein kann.
Wasserwaage
Wasserwaage
Wasserwaagen kennt gewiss jeder Heimwerker, da ohne sie ein korrektes und ebenmäßiges Arbeiten kaum möglich wäre. Dies beginnt beim Aufhängen von Bildern und endet bei waagerechten Mauern.
Stichsäge
Stichsäge
Kaum ein anderes Elektrowerkzeug bietet so viele Einsatzmöglichkeiten wie die Stichsäge. Sie ist beim Sägen ein echter Alleskönner. Mit ihr lassen sich Schnitte machen, die mit anderen Sägen schier unmöglich sind.
Akkuschrauber
Akkuschrauber
Der Akkuschrauber, von manchen gemeinhin in der Funktion auch fälschlicherweise mit einer Bohrmaschine gleichgestellt, wird für kleinere und immer wiederkehrende Schraubarbeiten eingesetzt.
Forstnerbohrer
Forstnerbohrer
Wenn es um das Bohren von großen Löchern geht, dann ist ein Forstnerbohrer das Werkzeug der ersten Wahl.
Holzbohrer
Holzbohrer
Der Holzbohrer ist ein typisches Alltagswerkzeug, das in so gut wie jedem Haushalt zum Einsatz kommt. Seine Verwendung ist relativ unkompliziert. Dennoch sollte bei der Anschaffung manches berücksichtigt werden.
Steinbohrer
Steinbohrer
Steinbohrer gehören zum Standard-Inventar eines jeden Heimwerkers und schaffen in Kombination mit einer Schlagbohrmaschine auch in Stein und Mauerwerk Raum für jeden Dübel. Billig-Varianten können allerdings schnell ihren Zweck verfehlen.
Cuttermesser / Teppichmesser
Cuttermesser / Teppichmesser
Das Cuttermesser ist vielerorts fester Bestandteil des heimischen Werkzeugkoffers. Auch als Teppichmesser bezeichnet ist es vor allem wegen seiner Schärfe und der präzisen Handhabung bekannt.
Tiefenbegrenzer, Schraubvorsatz
Tiefenbegrenzer, Schraubvorsatz
Ist kein Schnellbauschrauber zur Hand dann ist es bei der Montage von Gipskartonplatten mit einem gewöhnlichen Akkuschrauber schnell passiert. Der Heimwerker von Welt meint es zu gut, und schon ist die Schraube irgendwo in der Rigipsplatte verschwunden.
Schlagbohrmaschine (Bohrmaschine)
Schlagbohrmaschine (Bohrmaschine)
Eine Schlagbohrmaschine gehört zur Grundausstattung aller Heimwerker, die gelegentlich in Mauerwerk oder anderen festen Materialien bohren wollen. Da sich das Schlagwerk abschalten lässt, kann die Schlagbohrmaschine universell für alle Bohrarbeiten eingesetzt werden.
Rührstab
Rührstab
Mit einem Rührstab ist nicht das Küchengerät für leckere Cremesuppen gemeint, sondern ein spezieller Aufsatz für die Bohrmaschine. Durch die hohe Umdrehung der Bohrmaschine und die Form des Rührstabes lassen sich Spachtelmasse und diverse Kleber schnell und einfach herstellen.
Spachtel
Spachtel
Ein Spachtel ist wohl der Klassiker in der Werkzeugkiste eines jeden Profi- und Hobby-Handwerkers. Mit einem Spachtel lassen sich nicht nur unterschiedlichste Spachtelarbeiten durchführen.
Kellenspachtel
Kellenspachtel
Kellenspachtel unterscheiden sich von einem normalen Spachtel in der Art der Aufmachung und im Anwendungsbereich. Sie haben die Form einer Kelle, welche dem Spachtel den Namen gab.
Materialien: 
Gipskartonplatten, Rigipsplatten
Gipskartonplatten, Rigipsplatten
Gipskartonplatten, nach einem bekannten Hersteller auch Rigipsplatten genannt, sind Bauplatten aus Gips, welche beidseitig mit einer dünnen Kartonageschicht überzogen sind.
Schnellbauschrauben, Rigips-Schrauben
Schnellbauschrauben, Rigips-Schrauben
Schnellbauschrauben, nach einem ihrer Haupteinsatzgebiete auch Rigips-Schrauben genannt, sind selbstschneidende Schrauben zur Verbindung unterschiedlicher Materialien. Im Gegensatz zu Spanplattenschrauben sind Rigips-Schrauben phosphatiert.
Spachtelmasse, Innenspachtelmasse
Spachtelmasse, Innenspachtelmasse
Da soll das Wohnzimmer schön renoviert werden und die ganze Familie hilft mit, die alten Tapeten zu entfernen. Und anschließend? Vor dem erneuten Tapezieren haben die Götter erst einmal die Arbeiten mit Innenspachtelmasse gesetzt.
Fugendeckstreifen, Gitterband
Fugendeckstreifen, Gitterband
Trockenbauwände arbeiten - Fugendeckstreifen halten dagegen. Das ist der Lauf der Dinge. Besonders Trockenbau in Holzständerbauweise neigt dazu, sich zu verziehen.
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