Streichen ohne passendes Werkzeug klappt ebenso gut wie Streichen ohne Farbe - nämlich gar nicht! Als wäre es nicht schon schwer genug, sich im Baumarkt für die richtige Farbe zu entscheiden, müssen gleich auch noch jede Menge neuer Maler-Werkzeuge gekauft werden. Aber ist der Einsatz jedes dieser Hilfsmittel wirklich zu empfehlen? Welches Werkzeug darf beim Streichen keinesfalls fehlen? Zeit für eine Antwort! In diesem Artikel werden die wichtigsten und unverzichtbarsten Werkzeuge, die vor dem Streichen auf jeden Fall organisiert werden müssen, vorgestellt. Das spart Zeit bei der Auswahl, und die Gedanken können wieder in Ruhe um die Wahl der schönsten Farbe kreisen.

Vor dem Streichen: Werkzeug und Material für die Vorarbeiten

Kaum jemand wird mal eben zwischendurch gleich neben der guten Couch neue Farbe an die Anbauwand bringen wollen. Steht der Raum also nicht komplett leer oder ist schon Fußbodenbelag vorhanden, muss immer gut abgedeckt und abgeklebt werden – getreu dem Motto: „Vor dem Streichen ist nach dem Streichen!“ Einfache, dünne Abdeckplanen schützen Möbel & Co. effektiv vor Farbspritzern. Sie sind daher unverzichtbar.

Um nicht zu viel Zeit mit vorsichtigem und langsamem Streichen an Kanten, Steckdosen, Fenstern & Co. zu vergeuden, sollte hier schon im Vorfeld alles abgeklebt werden, was eventuell mit Pinsel oder Farbrolle unbeabsichtigt angestrichen werden könnte. Einfaches Malerkrepp reicht dazu vollkommen aus. Es lässt sich nicht nur leicht anbringen, sondern genauso leicht auch wieder entfernen. Eine ausführliche Beschreibung über die Vorbereitungen beim Streichen liefert der Artikel Eine Wand streichen: 5 Tipps zur Vorbereitung.

Zur Hand sollten also ausreichend Abdeckplanen und/ oder Abdeckpapier und Folien sowie Malerkrepp sein.

© Baris Simsek | Steckdosen, Schalter und Türen sind abgeklebt, der Boden ist abgedeckt, die Wand tragfähig. Bald kann gestrichen werden!
© diybook | Abdeckpapier schützt den Boden perfekt vor Farbe und bleibt aufgrund des relativ hohen Gewichts auch an seinem Platz.
© diybook | Abdeckplanen schützen Boden wie Kästen, Schränke und andere Möbelstücke. Sie können zudem mehrmals verwendet werden.
© diybook | Kein Streichen ohne Malerkrepp! Sockelleisten, Schalter, Steckdosen, Tür und Fensterrahmen werden damit vor Farbe geschützt.

Farben anmischen: Mit Werkzeug oder Kochutensil?

Nicht nur beim Kochen, sondern auch beim Streichen findet der Kochlöffel schon mal Verwendung. Warum?

Fertig gekaufte Farben (Wand- oder Dispersionsfarben) sind meist zu dick für den direkten Einsatz. Daher empfehlen viele Hersteller, die Farbe gerade beim Erstanstrich leicht mit Wasser zu verdünnen. 

Doch es ist nicht so einfach, in einem Zehn-Liter-Eimer effektiv Wasser unterzumischen. Hierfür braucht es ein wenig Zeit und Geduld. Mit einem großen Kochlöffel oder einem einfachen Stab aus Holz lässt sich das Wasser nach und nach langsam unterrühren. Wer allerdings einen Rührstab für die Bohrmaschine oder gar ein Rührwerk sein Eigen nennt, spart eine Menge Kraft und Zeit.

© diybook | Der Rührstab als Aufsatz für die Bohrmaschine –ideal zum Durchmischen von Farbe und zum Untermischen von Abtönpaste.

Das Streichwerkzeug: Farbrolle oder Pinsel?

Die Frage, ob mit Pinsel oder Farbrolle gestrichen werden soll, ist schnell beantwortet: Beides darf nicht fehlen! Eine Wand mit einem Pinsel streichen zu wollen, verliert spätestens nach drei Quadratmetern jeglichen Reiz. Andererseits ist es schier unmöglich, mit einer Farbrolle in Ecken und Kanten zu gelangen.

Für schwer zugängliche Stellen wie Ecken, Kanten, Steckdosen und Lichtschalter wird also ein mittelgroßer Ringpinsel (um die zwei Fingerbreit) benötigt. Denn auf das Vorstreichen kann hier nicht verzichtet werden!

Der Flächenauftrag der Farbe erfolgt dagegen mit der Farbrolle. Das funktioniert einfach und schnell. Durch die hohe Farbaufnahme einer guten Farbrolle lassen sich in einem Arbeitsgang bis zu 50 cm Wandbreite (bei normaler Deckenhöhe) in wenigen Minuten streichen. Ein Einsatz von Farbrolle ohne Pinsel oder Pinsel ohne Farbrolle geht also nicht!

© diybook | Mit einem langstieligen Flachpinsel kann man auch ohne Leiter die Ecken bis an die Decke ausmalen.
© diybook | Mit der Farbrolle, oft auch Farbwalze genannt, lassen sich bis zu 50 cm Wand in einem Durchgang streichen.

Weiteres Werkzeug: Das sollte nicht fehlen

Neben Abdeckmaterial, Farbwalze, Pinsel und Farbe gibt es noch den ein oder anderen weiteren Helfer, den man zur Hand haben sollte.

So ist ein zusätzlicher Eimer zum Anmischen von Farbe mit Abtönpaste unumgänglich. Ebenso erforderlich ist ein Abstreifgitter für die Farbaufnahme bzw. -abgabe von überschüssiger Farbe. Und wer auf die ständigen Klettereinlagen auf der Leiter verzichten möchte, wird die Farbrolle an einem Teleskopstiel befestigen. So kann die Decke bequem am Boden stehend gestrichen und abgerollt werden.

Fazit: Um Wände und Decken zu streichen, werden eigentlich nicht sonderlich viele Werkzeuge und Helfer benötigt. Die wenigen wirklich wichtigen Werkzeuge und Materialien sollten aber auf jeden Fall griffbereit liegen. Denn die richtige Vorbereitung ist das Um und Auf für ein perfektes Ergebnis!

© diybook | Das Abstreifgitter ist wie die Farbrolle selbst ein beim Streichen unverzichtbares Werkzeug.
© diybook | Eine Leiter wird bei vielen Arbeiten im und am Haus benötigt. Beim Streichen von hohen Räumen ohne Teleskopstange ein Muss!

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