Windenergie für daheim: Private Windenergieanlagen nutzen
Fokus: Eigenverbrauch
Trotz aller Hürden – die jedoch allesamt nicht unüberwindbar sind – erfreuen sich kleine Windenergieanlagen bei privaten Grundstücksbesitzern einer steigenden Beliebtheit. Da müssen auch nicht immer ausschließlich wirtschaftliche Interessen im Mittelpunkt stehen. Es gibt eine Vielzahl von privaten Betreibern, die durch die Nutzung von Windenergie ihr Bewusstsein zur Umwelt manifestieren oder das private Kraftwerk aus purem Spaß an der Technik betreiben. Bei alledem liegt der Fokus aber stets auf dem Eigenverbrauch.
Dennoch bleibt ein Wermutstropfen: Eine Reststromeinspeisung ist für Windmüller nicht nur wegen der knappen Ertragsmargen von etwas unter 9 Cent/ kWh ein Problem, sondern bereits bei der Finanzierung ihrer umweltfreundlichen Anlage. Denn zum Kreditnehmer können laut deutschem KfW-Programm „Erneuerbare Energien“ (270) nur private Stromerzeuger werden, die wenigstens 10 Prozent der erzeugten Ökoenergie in das allgemeine Verbundnetz abführen; gewissermaßen ein Zwang zur Unrentabilität.
Augen auf beim Windradkauf
Eine solide Planung ist das A und O bei Windenergieanlagen. Und besonders hier gilt, dass es bezüglich der Qualität der einzelnen Komponenten, von denen es allein in Deutschland mehr als 200 verschiedene Ausführungen im Leistungsbereich unter 100 kW gibt, einer besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Erschwerend kommt hinzu, dass es, anders als in den USA oder Großbritannien, keine verbindlichen Standards oder Qualitätslabel für Windgeneratoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt.
Für die Errichtung einer Anlage sollten daher immer Anbieter ausgesucht werden, deren Qualität durch unabhängige Prüfinstitute mehrfach bestätigt wurde, die ihren Kunden eine fachlich versierte Vorortberatung bieten und das gesamte Projekt von der Baugenehmigung bis zu dessen Fertigstellung begleiten. Im deutschsprachigen Raum sind das u. a. Braun Windturbinen, Aerokraft Gödecke, Easywind oder PSW Energiesysteme, die auf ihren Portalen bereits auf eine Vielzahl von Referenzobjekten verweisen können.
Und die Natur bleibt auf der Strecke?
Ganz und gar nicht, denn die Minis unter den Kraftwerken sind durchaus naturschutzfreundlich! Da Windgeneratoren keine raumbedeutende Wirkung wie ihre großen Vorbilder haben, fügen sie sich baulich wie auch farblich recht gut in das Landschafts- bzw. Ortsbild ein. Private Windenergieanlagen sind ohnehin Langsamläufer und arbeiten mit sehr geringen Drehzahlen.
Einige der besonders fortschrittlichen Systeme verfügen darüber hinaus über nützliche Softwarefunktionen, die für einen zuverlässigen Fledermaus- und Vogelschutz sorgen, sodass nur ein sehr geringes Tötungsrisiko besteht. Außerdem haben Forscher an einer schottischen Universität herausgefunden, dass Vögel weder ihr Verhalten ändern noch ihren Lebensraum verlassen, wenn sie in der Nähe von privaten Windkraftanlagen beheimatet sind.
Fazit
Private Windenergieanlagen haben bislang noch ein Image-Problem: Sie besitzen bei weitem noch nicht den Bekanntsheitsgrad von Photovoltaikanlagen. Doch dieser Umstand bietet zugleich viel Raum nach oben. So ist heute alles in allem für die Kleinwindbranche im gesamten deutschsprachigen Raum noch ein großes Wachstumspotenzial vorhanden, das wesentlich zur geplanten Energiewende beitragen kann. Und hier sind alternative Lösungen dringend gefragt. Denn dass die Preise für Elektroenergie irgendwann einmal günstiger werden, daran glaubt wohl niemand mehr.
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