Leitung prüfen - Mit dem Multimeter eine Leitung auf Durchgang prüfen
Status Quo: Pfusch am Bau
Na, wenn das mal kein Pfusch ist! Eine neue Lampeninstallation soll installiert werden und aus dem Deckenauslass ragen drei schwarze Leitungen heraus. Ohne Prüfen geht hier nichts mehr!
Auch wenn es sich beim Schalter um einen Serienschalter handelt, ist eines sicher: Elektriker war hier bestimmt keiner am Werk! Zudem wechseln die Farben noch einmal - vermutlich in einer Verteilerdose -, sodass eine optische Zuordnung der Drähte des Deckenauslasses mit den Drähten im Schalter unmöglich wird.
Ist eine Neuverkabelung keine Option, dann schafft das Durchmessen der Leitungen Abhilfe und sorgt auch hier für den nötigen Durchblick.
Vor dem Leitung-Prüfen: Sicherheitshinweise beachten
Wird an stromführenden Anlagen und Installationen gearbeitet, muss der Bereich immer allpolig von der Stromversorgung getrennt werden. Die Stromlosigkeit ist vor Beginn der Arbeiten mit einem Multimeter oder einer Prüflampe zu überprüfen.
Bitte vor den Arbeiten an elektrischen Installationen und Anlagen mit den Grundlagen und Sicherheitsmaßnahmen vertraut machen! Es muss zweifelsfrei feststehen, dass die Befugnis vorliegt, diese Arbeiten durchführen zu dürfen, und dass alle in dem jeweiligen Land geltenden Gesetze und Verordnungen erfüllt werden. Noch unsicher? Dann lieber an einen Profi wenden!
Vorbereitungen
Ist der Bereich allpolig abgeschaltet und wurde sichergestellt, dass die Leitungen stromlos sind, kann mit dem Prüfen der Leitungen begonnen werden. Das Multimeter ist dabei das Werkzeug erster Wahl. Denn die Funktion, eine Leitung zu prüfen, findet sich auch auf nahezu jedem Multimeter wieder. Die richtige Schalterstellung ist das Noten- bzw. Schallwellensymbol. Die Leitungen des Multimeters werden dafür in "com" (Masse) und "V" gesteckt.
Ob die richtige Einstellung am Multimeter gewählt wurde? Ein einfacher Test zeigt die Funktionstüchtigkeit dieser Funktion. Die beiden Pole des Multimeters werden kurzgeschlossen. Ertönt ein Ton, sind die Leitungen des Multimeters korrekt angeschlossen und die richtige Einstellung wurde gewählt. Jetzt kann mit dem Überprüfen der Leitungen begonnen werden.
Drähte verlängern und anschließen
Die Prüfkabel des Multimeters sind allerdings viel zu kurz, um beide Drahtenden, also das Ende des Drahtes im Lampenauslass und das vermeintlich dazu passende Drahtende im Schalter, zugleich zu erreichen. Daher müssen zuerst die zu prüfenden Drähte verlängert werden. Dazu wird ein Draht von entsprechender Länge mit Hilfe einer Lüsterklemme an den ersten zu prüfenden Draht des Lampenauslasses geklemmt.
Das Ende dieses eben verlängerten Drahtes wird nun an einen der beiden Pole des Multimeters gewickelt. Nun kann die Leitung auf Durchgang geprüft werden.
Leitung durchmessen/ Leitung prüfen
Um die Leitung zu prüfen, wird nun mit dem zweiten Pol des Multimeters der erste der beiden zu prüfenden Leiter im Serien-Schalter berührt. Wenn die beiden Enden zu ein und demselben Draht gehören würden bzw. zumindest durchgängig verbunden wären, so müsste ein lautes "Beep" zu hören sein. Bleibt es wie hier leise und ist kein Ton ist zu hören, dann gehören diese Drahtenden wohl nicht zusammen.
Die Prüfung des zweiten Kontaktes ist allerdings erfolgreich. Beim Berühren des zweiten Leiters des Serienschalters ertönt ein lautes "Beep" und die Anzeige des Geräts springt um. Diese zeigt nun auch einen Wert an. Dies ist wohl der richtige Kontakt. Der erste der drei schwarzen Leiter wurde somit identifiziert.
Auf die gleiche Weise wird auch mit den restlichen Leitungen verfahren, bis alle Leiter eindeutig identifiziert wurden. Sollte das nicht gelingen, führt kein Weg am Einziehen neuer Kabel vorbei. Kurz gesagt ist das in diesem Fall ohnehin die beste Lösung, denn ein Profi dürfte die Elektroinstallation nicht in diesem Zustand belassen.
Mit dieser einfachen Methode können aber immer - unabhängig davon, ob bauliche Mängel vorliegen oder einfach nur auf Nummer Sicher gegangen wird - Leitungen eindeutig identifiziert werden. Denn nur wenn Leitungen eindeutig bestimmt und ihre Funktionen bekannt sind, ist eine einwandfreie und gefahrlose Elektroinstallation möglich.
Gelegentlich bringt eine Sanierung die Erkenntnis, dass die Elektroleitungen nicht vom Fachmann verlegt wurden. Die Farben der Elektroinstallation entsprechen nicht der Normierung, wechseln mit jedem Verteiler oder sind erst gar nicht vorhanden, weil alle Leiter schwarz sind. Eine Zuordnung der Leitungen vom Ursprung bis zum Verbraucher wird so unmöglich. Das Einzige, was dann oft noch bleibt, um ein komplettes Neuverlegen zu umgehen, ist eine Durchgangsprüfung mit dem Multimeter.
Ob nun wirklich ein absolutes Durcheinander in der Elektroinstallation vorherrscht oder ob vielleicht nur in einem Einzelfall letzte Sicherheit geschaffen werden soll: Mit Hilfe eines Multimeters lassen sich Kabel zuverlässig durchmessen und so die verschiedenen Leitungen identifizieren. Unser Video zeigt in anschaulichen Bildern, wie die Durchgangsprüfung mit dem Multimeter funktioniert und was dabei zu beachten ist. Doch eines sei gesagt: Auch wenn die Durchgangsprüfung mit dem Multimeter so manchen Tag rettet, ist es doch bei weiteren Bedenken der sicherste Weg, eine fachgerechte Neuverlegung der Elektroinstallation ernsthaft in Betracht zu ziehen.
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Kommentare
Ich kann diesem Artikel keineswegs weiter empfehlen (bzw nur abraten), da zu viele Informationen und Hinweise fehlen!
Als Laie darf man da so oder so nicht mehr ran und sollte sicherheitshalber einen Elektriker des Vertrauens zu rate ziehen.
Abgesehen davon ist das Messergebnis nur eindeutig wenn alle Schalterstellungen berücksichtigt wurden. In diesem Fall ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mindestens eine Verteilerdose dazwischen in der eventuell weitere Mängel vorhanden sind.
Da die Leitungen offensichtlich!!! in einem Schlauch verlegt sind, sind diese aus Sicherheitsgründen unbedingt zu erneuern!
Um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. zB.: Brandgefahr, Stromschlag
Kann mich dem nur anschließen. Vor allem wenn ich Dinge wie Nullphase lese, denke ich nur an die Null, die das geschrieben hat. Wie in jedem Beruf mit Verantwortung sollten die Begrifflichkeiten sitzen, egal welcher Jahrgang.
Hallo Locke, wo hast Du denn den Begriff Nullphase entdeckt? Wir konnten diesen Begriff in unserem Artikel glücklicherweise nicht finden. Über eine Info wären wir dankbar. Zu den anderen Anmerkungen denen Du Dich anschließt. Nun, wenn man die Drähte auf Durchgängigkeit prüft, muss die Schalterstellung nicht berücksichtigt werden. Warum auch? Das ergibt keinen Sinn. Und die Leitungsführung in Elektroinstallationsrohren ist unserer Meinung nach nicht bedenklich, sondern eher positiv zu bewerten. Gerne nehmen wir konstruktives Feedback entgegen. Viele Grüße
.... ich schmeiss mich wech... hab ich gerade durch Zufall entdeckt.... Tody und Locke, zwei typische Vertreter der deutschen Besserwisserart ... da gilt:
Si tacuisses, Philosophus mansisse!!! oder auf deutsch: einfach mal die Fresse halten!!!
Grüße
Rosso
Lieber Rosso! Für gewöhnlich sagt man „philosophus manisses“; zweite Person Singular. Grüße, ein weiterer Vertreter der Besserwisserart.
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