Landhausdielen Parkett verkleben
Die Arbeit wartet schon
Heute wollen wir unser neues Landhausdielen-Parkett verlegen. Da stellt sich allerdings gleich die Frage, ob das so einfach möglich ist. Nach einer eingehenderen Betrachtung des Materials sehen wir jedoch keine Schwierigkeiten. Denn es handelt sich hier prinzipiell um gewöhnliches Nut-/Feder-Parkett in einem etwas größeren Format.
Wie es sich gehört, haben wir die Parkett-Dielen zwei Tage ungeöffnet am Verlegort gelagert. Nun soll es endlich weitergehen. Da der Raum über eine Fußbodenheizung verfügt, müssen wir das Parkett vollflächig verkleben. Das ist aber kein Problem, wie Du gleich sehen wirst. Denn wir demonstrieren nun, wie sich Landhausdielen-Parkett verkleben lässt!
Werkzeug und Material
Wenn Du selber Landhausdielen-Parkett verkleben willst, wirst Du schnell merken, dass dazu keine Spezialausrüstung erforderlich ist. Gebraucht werden zunächst einmal Zollstock, Bleistift und Winkel. Es folgen Zahnspachtel (B9), Hammer und Gummihammer, Schlagholz, Zugeisen, Handschleifer und einige kleine Holzkeile. Der Staubsauger kommt ebenso zu Ehren. Maschinelle Unterstützung erfolgt durch eine Stichsäge und eine Kapp- und Zugsäge.
Die Materialseite gibt sich übersichtlich: Neben dem ausgewählten Parkett wird nur noch der dazu passende Kleber benötigt. Wir haben uns hier für einen im Gebinde fertig angemischten Kleber entschieden, um das Verfahren zu beschleunigen. Dann fehlt nur noch etwas Schleifpapier, um die Liste abzuschließen.
Maß nehmen
Zu Beginn gleich ein wichtiger Schritt in der Vorbereitung: Es bietet sich an, vor dem Verkleben des Landhausdielen-Parketts die Raumachse am Boden einzuzeichnen; und zwar diejenige Raumachse, die parallel zur Verlegerichtung verläuft. Der Wandabstand der Markierung sollte etwas mehr als die vierfache Breite der Parkett-Dielen betragen.
Der Grund ist einfach: Es ist für den Erfolg des gesamten Projektes extrem wichtig, dass die Ausrichtung der ersten beiden Parkettreihen exakt erfolgt. Anhand der Hilfslinie lässt sich dabei schon auf den ersten Blick erkennen, ob die Dielen gerade verlaufen. Auf diese praktische Hilfe sollte nicht verzichtet werden.
Danach widmen wir uns auch schon der ersten Reihe. Die Dielen werden probehalber trocken entlang der Wand ausgelegt und der Verlauf der Raumkante auf dem Parkett markiert. Wo Rahmen oder Absätze in den Raum springen, werden entsprechende Ausparungen auf der Diele vorgesehen. Dann wird draußen mit der Stichsäge die Feder der ersten Diele abgetrennt. Diese brauchen wir an der Wandseite nicht!
Erste Reihe einpassen
Die Diele wird am Schneidtisch auf den Rücken gelegt, um die Markierungen mit Winkel und Bleistift sorgfältig auf die Unterseite zu übertragen. Wir wollen die Aussparungen in den Dielen ebenfalls mit der Stichsäge herstellen, da die Stege teils sehr schmal ausfallen. Dazu muss jedoch die gute Seite unten liegen. Der Zuschnitt geht dann vergleichsweise schnell.
Bei der zweiten Diele der ersten Reihe wiederholen wir das Verfahren. Die Feder wird abgetrennt und die Markierungen werden übertragen. Dann geht die Stichsäge ans Werk. Doch Vorsicht! In unserem Fall öffnet sich der Raum im Bereich der zweiten Diele nach hinten in eine kleine Nische. Hier darf natürlich nicht die Feder entfernt werden.
Die zugeschnitten Dielen werden erneut ausgelegt. Stimmt der Zuschnitt? Selbst, wenn es auf Anhieb passt, könnte dort, wo die Dielen aufeinander treffen, ein leichter Versatz auftreten. Dieser wird mit dem Handschleifer ausgebügelt.So bleibt nur darauf zu achten, dass die Dielen nicht direkt an der Wand anliegen. Für die Dehnfuge sollten 10-15 mm Platz gelassen werden. Wurden zuvor Randdämmstreifen verlegt, stellen diese den passenden Abstand sicher.
Die letzte Diele der ersten Reihe kann nicht mehr in voller Länge ausgelegt werden. Also markieren wir die Diele und längen sie mit der Kapp- und Zugsäge ab. Das Reststück wird beiseite gelegt, die Diele dann wie ihre Vorläufer eingerichtet.
Tipp: Am einfachsten lässt sich die Länge der letzten Diele mit dem Naturmaß bestimmen. Dazu die Diele spiegelverkehrt auf den Rücken legen, so dass die Stirnseite mit der Feder zur Wand zeigt. Diele anhalten, an die Wand schieben und die richtige Länge markieren. Auf diese Weise wird die Stirnseite mit der Feder mit eingemessen und nicht aus Versehen weggeschnitten. Zudem sichert die Feder automatisch den korrekten Abstand zur Wand, ohne dass man diesen extra berücksichtigen müsste.
Zweite Reihe einpassen
Um die zweite Reihe einzurichten, wird nach dem gleichen Schema vorgegangen. Allerdings werden nun die Federn natürlich nicht mehr abgeschnitten. Das Reststück der vorigen Reihe bildet dabei die erste Diele der folgenden Reihe. So entsteht automatisch der nötige Versatz zwischen den Parkettreihen. Die Diele sollte aber immer zumindest 30 cm lang sein.
Sobald die zweite Reihe vollständig ausliegt, wird die Flucht noch einmal genau anhand der eingezeichneten Raumachse eingemessen. Wenn sie parallel verläuft, können die Dielen wieder abgeräumt werden. Denn bevor wir das Landhausdielen-Parkett verkleben, müssen wir noch einmal den Boden mit dem Staubsauger gründlich reinigen.
Tipp: Bevor die Parkett-Dielen wieder entfernt werden, empfiehlt es sich, entlang der zweiten Reihe einen Strich auf den Boden zu zeichnen. So ist der Bereich, in dem der Parkettkleber aufgetragen werden muss, genau gekennzeichnet. Und man läuft nicht Gefahr, zu großzügig vorzulegen.
Landhausdielen-Parkett verkleben
Nun wird es ernst! Im Bereich der ersten beiden Parkettreihen bringen wir den fertigen Parkettkleber aus. Dazu verwenden wir unseren Zahnspachtel B9, mit dem wir den Kleber aufkämmen. Die Auswahl des Spachtels ist kein Zufall, denn die Stege müssen immer zugleich zum Kleber und zum Parkett passen. Hinweise dazu bieten die Herstellerangaben des Klebers.
Ist das Kleberbett vorbereitet, wird die erste Parkett-Diele eingelegt. Dabei bitte vorsichtig vorgehen, damit kein Kleber auf die Oberfläche der Diele gelangt. Um den korrekten Abstand zur Wand zu wahren, sichern wir die Fuge mit einigen Holzkeilen. Dann kümmern wir uns um die nächsten Dielen.
Schon bald können wir die nächste Reihe Landhausdielen-Parkett verkleben. Das Verfahren bleibt das gleiche, nur dass hier nun die Federn der Dielen in die Nut der ersten Reihe eingelassen werden muss. Nachdem die Diele verlegt ist, wird ein Schlagholz angesetzt, um die Feder vollständig mit dem Hammer in die Nut zu treiben. Abschließend werden die Dielen mit Paketen des noch verpackten Parketts beschwert.
Hinweis: Nicht ärgern, wenn das Einrichten der ersten beiden Reihen viel Zeit in Anspruch nimmt. Korrektes Vorgehen und eine saubere Verarbeitung sind hier oberstes Gebot, damit der Boden in seiner Gesamtheit zum Erfolgsprojekt werden kann.
Weitere Tipps und Hinweise
Auf die eben beschriebene Weise wird im Grunde nun der gesamte Boden verlegt. Man kann sich dabei das Leben leichter machen, indem gewisse Verfahrensweisen eingehalten werden. So sollte etwa beim Festklopfen der Dielen immer zuerst an der Stirnseite der Diele angesetzt werden.
Erst wenn die Feder ordentlich in die Nut gerutscht ist, wird auch die Längsseite eingeklopft. Die Schläge sollten sich dabei leicht in Richtung Stirnseite orientieren, damit sich die Diele hier beim Klopfen nicht wieder löst. Grundsätzlich ist stets darauf zu achten, dass absolut fugenfrei verlegt wird!
Zwar ist es praktisch, die Randdämmstreifen beim Verkleben des Landhausdielen-Parketts als Platzhalter zu verwenden. Gelegentlich können sie aber auch das Einsetzen der letzten Diele einer jeden Reihe erschweren. In so einem Fall kann der Dämmstreifen weggeschnitten werden. Das entbindet aber nicht von der Pflicht, das Parkett stets sorgsam zuzuschneiden.
Ebenfalls wichtig: Wird mit dem Reststück der Vorreihe die nächste Reihe eröffnet, ist immer darauf zu achten, dass dieses lang genug ausfällt. Ein idealer Wert für den Versatz zwischen den Reihen liegt zwischen 30 und 40 cm.
Und noch ein weiterer Tipp zum Festklopfen: An der gegenüber liegenden Wand angekommen, wird dieses Vorgehen bei der letzten Reihe nicht mehr klappen. Hier ist auf ein Zugeisen zurückzugreifen, mit dem sich die letzten Dielen ausreichend heranziehen lassen, um die Federn in der Nut zu verankern.
Boden fertigstellen
Ab dem Moment, in dem die Handgriffe einigermaßen eingeübt sind, wird das Verkleben des Landhausdielen-Parketts schnell voranschreiten. Der Weg zu einem besonders edlen Boden ist also gar nicht so schwer, wie es sich vermuten ließe.
Auch uns verschlägt es den Atem, wie beeindruckend der fertig verlegte Boden aussieht. Und das Beste: Es ist alles selbergemacht! Ein Heimwerker-Traum wird wahr. Und Du schaffst das auch!
Das Verkleben von Parkett bietet gegenüber anderen, schnelleren Verlegearten so manchen unbestreitbaren Vorteil. Und spätestens bei der Nutzung einer Fußbodenheizung ist geklebtes Parkett dringend angeraten. Doch wie funktioniert das eigentlich? Und kann man die Arbeiten einfach so im Alleingang bewältigen?
Wir wollen bei der Antwortsuche helfen und stellen deshalb in dieser Video-Anleitung vor, wie sich Landhausdielen-Parkett verkleben lässt. Eines sei schon mal verraten: Am schwierigsten ist immer der Anfang! Und so nehmen wir uns für die ersten Reihen besonders viel Zeit. Aber sieh' selbst und lerne, wie auch Du Parkett verkleben kannst!
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