Das Dünnbettverfahren - Fliesenverlegetechniken im Überblick
Das Floating-Verfahren
Das Floating-Verfahren ist nur eine englische Umschreibung für eine schwimmende Verlegetechnik. Denn die Fliesen schwimmen sozusagen im Klebebett und berühren dabei nicht den Untergrund. MIt dem schwimmenden Verlegen bei Laminat, etc. hat das aber nichts zu tun. Der Klebemörtel wird direkt mit der Zahnkelle oder aber mit einer Glättkelle auf die zu fliesende Oberfläche aufgetragen und anschließend mit Zahnkelle oder Zahnspachtel durchkämmt. Die erforderliche Tiefe der Zahnung richtet sich dabei nicht nur nach der Art des Mörtels (Richtwerte sind auf dem Gebinde angegeben). Vor allem Größe und Ausprägung der Fliesen sind entscheidend. Grundsätzlich erfordern Fliesen mit größeren Kantenlängen und markanterer Profilierung auf der Unterseite auch tiefere Stege im Klebebett. Für Fliesen mit glatter Rückseite und 6-8 mm Dicke werden in der Regel Kammkellen mit 6 mm Zahntiefe verwendet.
Tipp: Über den Daumen gepeilt, sollten die Stege im Kleberbett wenigstens so tief sein, wie die Fliesen dick sind. Keinesfalls jedoch darf die Fliese direkt am Untergrund aufliegen!
Sobald der Fliesenkleber ordnungsgemäß verteilt ist, werden die Fliesen in das frische Kleberbett eingesetzt. Dabei wird die Fliese nicht einfach in den Mörtel gedrückt. Die Fliesenkante wird zunächst an die Kante der zuvor verlegten Fliese angelegt, die Fliese angedrückt und anschließend fort von der zuvor verlegten Fliese auf Fugenbreite ins Klebebett geschoben. Auf diese Weise findet die Fliese immer ordentlichen Halt. Das Floating-Verfahren ist die einfachste Verlegemethode beim Fliesenlegen und kommt im Innenbereich regelmäßig zum Einsatz.
Das Buttering-Verfahren
Das Buttering ist eigentlich kein eigenes Verfahren, sondern stellt einen Sonderschritt im Dünnbettverfahren dar, bei welcher zusätzlicher Mörtel direkt auf die Unterseite der Fliesen gebracht wird. Das geschieht als Glattstrich oder maximal als Kratzspachtelung mit geringer Zahnung. Da dieser Vorgang dem Bestreichen eines Brotes mit Butter ähnelt, hat sich die entsprechende englische Bezeichnung eingebürgert. Buttering bietet sich z.B. dann an, wenn Fliesen auf der Rückseite eine ausgeprägte Wabenstruktur besitzen und diese vor dem Verlegen verschlossen werden muss. Das Verlegen mit zusätzlichem Buttering der Fliesen ist allerdings auch wesentlich zeitaufwändiger. Denn größere Flächen können so natürlich nicht in einem Zug abgearbeitet werden.
Anders als oft angenommen, handelt es sich nicht um Buttering, wenn der Klebemörtel in normaler Schichtstärke auf die einzelne Fliese gekämmt wird, statt auf den Verlegeuntergrund. Vielmehr wird hier nur das Floating auf eine einzelne Fliese angewandt. Das ist etwa dann hilfreich, wenn eine einzelne Fliese innerhalb einer fertigen Velegung nachträglich ausgewechselt werden muss.
Das Buttering-Floating-Verfahren
Das Buttering-Floating-Verfahren stellt - wie es der Name vermuten lässt - eine Kombination der ersten beiden Techniken des Dünnbettverfahrens dar. Es wird daher auch das Kombinierte Verfahren genannt. Beim Buttering-Floating-Verfahren wird der Mörtel sowohl auf den Untergrund aufgekämmt als auch an der Unterseite der Fliesen glatt verstrichen. Erst dann werden die Fliesen ins Mörtelbett gelegt. Diese Methode ist vorzuziehen, wenn es keine großen Hohlräume unter den Fliesen geben darf, z.B. bei der Verlegung von großformatigen Fliesen und Platten, in mechanisch beanspruchten Bereichen (Garage) oder im Außenbereich. In Letzterem sollte das Buttering-Floating-Verfahren grundsätzlich angewendet werden, insbesondere dann, wenn die Fliesen über ein tiefes Profil verfügen. Mit dem Buttering-Floating-Verfahren werden Hohlräume direkt unter den Fliesen vermieden. Hier kann sich später kein Wasser mehr sammeln und die Fliesen bei Frost absprengen. Doch auch bei erhöhten Belastungen des Bodenbelags ist das Vorgehen sinnvoll.
Hinweis: Normgerecht wird das Verfahren eigentlich in richtiger Reihenfolge der Begriffe als Floating-Buttering bezeichnet. In der Praxis ist dagegen oft vom Buttering-Floating die Rede.
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