Die ganze Wahrheit: Wie und womit in Deutschland gegrillt wird
Nur mit Holzkohle!
Als Grundlage der Erhebung diente Amazons Produktkategorie „Freistehende Grills“, in der zwischen dem 1. Juli und 2. August rund 4.000 verschiedene Produkte um die Käufergunst buhlten. Absoluter Verkaufshit waren mit 18.344 Geräten nach wie vor die traditionellen Holzkohlegrills, die hauptsächlich mit ihren günstigen Preisen punkteten. Der günstigste Vertreter, ein Pearl Camping Grill für 7,95 €, wurde fast 650 Mal verkauft. 23 Kunden entschieden sich dagegen für das teuerste Exemplar, das im Juli für 491,77 € zu haben war – einem Smokey Mountain Cooker der Prestigemarke Weber. Die meisten orientieren sich aber weiterhin an dem Verhältnis von Preis/ Leistung. Absoluter Verkaufshit der kohlebetriebenen Bräter war der Toronto von Tepro aus dem hessischen Rödermark, der für um die 100,- € gleich 4.244 neue Kunden fand.
Und wie grillt man sonst so?
Ganz anders der Trend bei Gasgrills. Hier zeigen sich die Käufer spendabler und investieren in die gesündere Alternative gut 203,- € ihres Budgets. 29 Prozent aller Käufer entschieden sich für diese Geräteklasse, die insgesamt 11.039 Mal über die virtuellen Ladentheken ging. Der mit 100,- € vom Preis her günstigste Vertreter aus dem Hause Clatronic überzeugte 928 Kunden, während das Summit Grill Center von Weber zum Stückpreis von 10.000,- € lediglich drei Mal den Besitzer wechselte. Wer nur seinen Balkon als Outdoor-Küche im Mehrfamilienhaus hat, greift mit Rücksicht auf seine Nachbarn notgedrungen zu einem Elektrogrill, der rund 23 Prozent der Nachfrage ausmacht. Die rund 8.700 Mal verkauften Geräte waren insgesamt durchschnittlich 60,- € teuer, der Topseller, ein Severin PG 1511 war bei Amazon für rund 27,- € zu haben und wurde fast 1.700 Mal verkauft.
Warum die Entwicklung täuscht
Während bei den verkauften Stückzahlen Holzkohlegrills gegenüber den gasbetriebenen Geräten dominant sind, ist der Trend auf den Umsatz bezogen genau umgekehrt. Immerhin werden schon 53 Prozent der Verkaufseinnahmen durch Gasbräter erzielt, Tendenz steigend. Insgesamt betrachtet, machte Amazon im Vergleichszeitraum 4,2 Mio. € Umsatz, woraus sich ein Durchschnittspreis pro Gerät von 111,15 € ergibt. Dieser auf den ersten Blick vielleicht recht nüchtern erscheinende Betrag zeugt allerdings auch von einem deutlich wachsenden Qualitätsbewusstsein der Grillkäufer und bestätigt, dass keineswegs immer das günstigste Sonderangebot den alles entscheidenden Nerv der Kunden trifft.
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