Abwasch per Hand: Umwelt-Frevel oder absolut Öko?

Geschirrspülmaschinen gelten verglichen mit einem Abwasch per Hand als wesentlich effizienter, was Energie- und Wasserverbrauch betrifft. Das schlechte Gewissen gegenüber der Umwelt beim Abspülen mit der Hand scheint also durchaus berechtigt. Oder stimmt das vielleicht doch nicht so ganz? Eine Gegenüberstellung!

Vergleichswerte mit Tendenz

Wer sein Geschirr mit der Hand abwäscht, verschwendet Energie und Wasser. Das erklärt jeder Hersteller einer Geschirrspülmaschine in seinen Produktbeschreibungen. Die moderne Technik in den Haushaltsgeräten schaffe die gleiche Menge Geschirr mit einem Bruchteil des Wassers und des Stroms, die zuvor eingesetzt wurden.

Eine wichtige Information wird von den Herstellern dabei aber gern verschwiegen. Denn die Zahlen für die Handwäsche basieren in der Regel auf einer völlig ineffizienten Methode und gehen vom Abwasch unter fließendem Wasser aus. Da kommen natürlich rasch astronomisch hohe Verbrauchswerte heraus. Kein Wunder also, dass der Geschirrspüler hier punkten kann!

Verzerrte Bilanz

Wer sein Geschirr im verschlossenen Waschbecken spült und sinnvoll vorgeht, braucht etwa 30 Liter Wasser und 2 Kilowattstunden an Strom. Und das ist tatsächlich doppelt so viel, wie energieeffiziente Geschirrspüler benötigen. Kleinere Haushalte, in denen Teller, Tassen und Besteck gleich nach dem Essen gereinigt werden, müssen aber trotzdem nicht gleich ein schlechtes Gewissen haben.

Denn beim Vergleich der Ressourcen müssen fairerweise auch die Energie- und Wassermengen berücksichtigt werden, die für die Herstellung des Geräts erforderlich waren. Und mit den Mengen, die sich hierbei ansammeln, kann dann noch eine ganze Weile mit der Hand gespült werden.

Geschirrspüler effizient nutzen

Ein unbestreitbarer Vorteil des Geschirrspülers ist dagegen natürlich seine Zeitersparnis. Wichtig ist indes, dass das Gerät auch möglichst effizient verwendet wird. Dazu ist Folgendes zu beachten:

  • die Maschine stets nur möglichst vollständig beladen nutzen
  • am besten ein Sparprogramm verwenden und mit niedrigen Temperaturen arbeiten
  • Pulver kann besser dosiert werden als Tabs
  • wichtig ist, die Siebe von Speiseresten zu befreien, um ein gutes Reinigungsergebnis beizubehalten
  • auf das Vorspülen des Geschirrs per Hand verzichten – Speisereste lieber mit dem Besteck von den Tellern abschaben
  • sofern möglich, den Trocknungsvorgang (verbraucht besonders viel Energie) abbrechen und das Geschirr durch Öffnen der Tür trocknen lassen – das mindert übrigens auch das Auftreten von Kalkflecken

 

Bildquelle: © ponsulak - Fotolia.com

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