Süßes oder Saures: Wie beliebt ist Halloween in Österreich?
Freud und Leid
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Herr und Frau Österreicher gehören insgesamt eher zu den Halloween-Muffeln. Trotzdem wird in Teilen der Bevölkerung heiter gefeiert. Welche Bevölkerungsgruppen von „Süßes oder Saures“, Kürbis und Co. nicht genug bekommen können und was für diese den besonderen Reiz ausmacht, darüber gibt die Studie jetzt detailliert Auskunft.
Denn Halloween spaltet in Österreich die Gemüter. „Der Brauch macht Spaß“, freuen sich 27%. Mehr als die Hälfte der Befragten wiederum findet: „Diese irisch/ amerikanische Sitte hätten wir nun wirklich nicht in Österreich gebraucht“. Gut 4 von 10 stehen dem Trend in all seinen Fassetten eher negativ gegenüber. Der typische Halloween-Muffel ist dabei männlich, fällt in die Altersgruppe 50 plus und lebt in Vorarlberg oder Tirol. Die größten Fans sind mit Abstand in Wien und unter den 14- bis 29-Jährigen zu finden.
Die Jugend feiert
Wenig überraschend spiegelt sich die eher verhaltene Begeisterung für das Grusel-Fest auch in der Menge der Halloween-Feiernden wider. Nur bei gut 18% der Befragten wird heuer diversen Bräuchen nachgegangen oder eine Veranstaltung besucht, beschreibt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent, die Ergebnisse. Die Feierlaune nimmt dabei mit dem Alter ab: So wird Halloween lediglich von 1% der 60- bis 69-Jährigen zelebriert, bei den unter 30-Jährigen ist es immerhin mehr als Drittel (36%). Zu den Halloween-Feierwütigen zählen dabei vermehrt Familien mit Kindern bis zu 14 Jahren sowie die Ost-Österreicher. Dabei darf in erster Linie die passende Dekoration (33%) inklusive einem selbst geschnitzten Kürbis (26%) nicht fehlen.
Partys sind anlässlich des Grusel-Fests gerne gesehen. Der Besuch privater Halloween-Feiern (29%) ist hier grundsätzlich etwas beliebter als öffentlicher (26%) und Verkleidungen gehören für mehr als 2 von 10 Befragten dazu (22%). Dabei sind „gruslige“ Verkleidungen bei Kindern klar am beliebtesten. Ein Viertel der Befragten beschert sich durch einen Gruselfilm das richtige „Halloween-Feeling“. Jeweils 21% mögen es außerdem klassisch und ziehen entweder selbst (mit den Kindern) von Haus zu Haus, um „Süßes oder Saures“ zu fordern, oder beschenken die von Tür zu Tür Ziehenden. Knapp 23% besorgen dabei extra für diesen Anlass Süßigkeiten, 3 von 10 hätten ausreichend Vorräte, um sie an vorbeikommende Kinder zu verteilen. Im Gegensatz dazu würden 28% der Österreicherinnen und Österreicher die Türe gar nicht erst öffnen.
Sorgenstimmung
Die beschriebenen Traditionen rund um die Halloween-Feier selbst machen das Fest für die Österreicher erst richtig aus. Halloween richtet sich dabei besonders an Kinder. Für jeweils gut 3 von 10 Befragten stehen der Spaß sowie das Treffen und die gemeinsame Unternehmung der Jüngsten im Mittelpunkt, erklärt Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent. Im Vergleich dazu nutzen die 14- bis 29-Jährigen Halloween gerne als Anlass, um eine Party feiern (42%). Auch die Möglichkeit des Verkleidens (15%), der herbstlichen Dekoration (13%) und des Zusammenkommens, beispielsweise unter Nachbarn (13%), gelten als Pluspunkte des Brauchs.
Abgesehen davon bringt das Fest für viele Österreicher aber mehr Saures als Süßes. Knapp 42% können Halloween rein gar nichts Positives abgewinnen. Schlussendlich ist es für 4 von 10 eher Kommerz statt Kultur und eine zusätzliche Gelegenheit für den Handel, Umsätze zu machen. Auch passt der Brauch für 39% nicht zu unseren heimischen Traditionen. Mehr als 7 von 10 Österreichern heißen es nicht gut, dass Allerheiligen/ Allerseelen durch Halloween in den Hintergrund gedrängt wird. Kritik hagelt es auch für die „Feierwütigen“, die jeden Anlass für eine weitere Party und das Trinken von Alkohol willkommen heißen (24%). Sorge um die umherziehenden Kinder wird ebenfalls artikuliert. Einerseits sei der Süßigkeitenkonsum ohnehin zu hoch und würde durch Halloween gefördert (21%), andererseits sorgen sich die Befragten um die Sicherheit der Kinder, wenn diese nachts alleine um die Häuser ziehen (19%). Und so finden 45% der Österreicherinnen und Österreicher: „Dann doch lieber Fasching!“
Bildquelle: marketagent.com