Bauen wie die Römer
Die zweieinhalb Kilometer lange unterirdische römische Wasserleitung in Windisch ist das älteste Bauwerk der Schweiz, das immer noch seine Funktion erfüllt. Sie wurde vor 2000 Jahren von den Legionären Vindonissas erbaut und versorgte das stadtgleiche Legionslager mit Trink- und Brauchwasser. Im Mittelalter wurde die Leitung vom Kloster Königsfelden genutzt. Noch heute speist die römische Leitung den Springbrunnen vor der Klinik Königsfelden - eine einzigartige Situation nördlich der Alpen.
Seit Saisonbeginn arbeitet der Legionärspfad mit seinen Besuchern an einer römischen Wasserleitung. Beim sogenannten "Teucheln" bohrten die Römer in ganze Baumstämme längs ein Loch, damit das Wasser hindurch fließen konnte. Das Publikum hatte die einmalige Gelegenheit, mit authentischen Werkzeugen eine technische Meisterleistung römischer Ingenieure nachzubauen.
In der Woche vom 29. September bis 2. Oktober von 12.00 bis 17.00 Uhr dürfen die Besucherinnen und Besucher unter Anleitung mithelfen, die einzelnen Baumstämme auf einer Länge von knapp 210 pedes (römischen Fuß, ca. 70 m) zusammenzusetzen. Dazu werden eiserne und hölzerne Verbindungselemente verwendet, wie sie archäologisch belegt sind. Ausserdem muss das Verteilerbecken mit knapp 20 amphorae (ca. 500 l) Wasser gefüllt werden. Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, sich selbst von der Genialität der römischen Baukunst zu überzeugen und mitanzupacken. Während der Ferienaktion gelten die normalen Eintrittspreise.
Festlicher Höhepunkt
Das erste Wasser fließt am Samstag, 3. Oktober von 12.00 bis 17.00 Uhr durch die neue Wasserleitung. Ein vielseitiges Wasserfest begleitet diesen Einweihungstag auf dem Gelände des Legionärspfads. Es finden Kurzführungen zu den archäologischen Stationen "Wasserleitung" und "Cloaca Maxima" statt. Nach der Sichtprüfung der Wasserleitung durch den centurio und den architectus findet um 13.30 Uhr die römische Opferzeremonie und Inbetriebnahme statt. Wasserspiele am römischen Brunnen und eine Wasserbad-Tour laden zum Mitmachen ein. Kinder können sich zum Legionär ausbilden lassen. Freunde der Düfte stellen ihr eigenes Massageöl her und kleine wie auch große Bauherren fertigen Aquäduktbögen an.
Tipp: Familien, die während der Saison beim Bau der Wasserleitung mitgeholfen haben, sind gratis zum Fest eingeladen.
Bildquelle: Museum Aargau