Preisgekrönt: Ungewöhnliches Holzprojekt überzeugt in Wettbewerb
Das etwas andere Kesselhaus
Für gewöhnlich wartet ein Kesselhaus als Gebäude für Dampfkessel und Feuerung nicht zwingend mit einer Fassade aus Holz auf. Ganz anders in Amstelveen, einer Gemeinde in der Provinz Nordholland nahe Amsterdam. Als dort die Eneco-Kesselanlage neu gestaltet wurde, entschied sich das zuständige Architekturbüro schließlich für eine Verkleidung mit dem High-Tech-Holz Accoya. Das Kesselhaus, das Teil der örtlichen Fernwärme ist, wurde im Jahr 2014 fertiggestellt und kommt bei Störungen oder der Wartung des Fernwärmenetzes zum Einsatz. Mit dem Neubau wurde ein bestehendes Kesselhaus ersetzt, verlegt und zugleich um zusätzliche Kapazitäten erweitert.
Die komplexe Gebäudekonstruktion verfügt über einen gut isolierten Schallschutz, damit die Lärmbelästigung der umliegenden Häuser so gering wie möglich ausfällt. Eine Glasfront am Kesselhaus erlaubt Fußgängern zudem Einblicke in die Technik der Anlage. Für die übrige Verkleidung griff das Architekturbüro Schutter auf rund 90 m³ an Accoya-Holz zurück. Dieses weist eine große Stabilität und lange Haltbarkeit ungeachtet der Witterungsverhältnisse auf. Es ist quasi verrottungsfest und verwölbt sich kaum. Accoya verfügt über eine natürliche Haltbarkeit der Klasse 1 und erfüllt so die Anforderungen an Holz für den Außenbereich. Zudem besitzt es eine hohe Resistenz gegenüber Fäulnis, Schimmel, UV-Strahlen und Insekten.
Projekt mit Auszeichnung
Beim Architektur-Preis von Amstelveen erhielt die Kesselanlage 2017 den 3. Platz der Kategorie „Nichtwohngebäude“. Die Jury faszinierte die Form des Gebäudes und seine „Haut aus Holz“ für den technisch-pragmatischen Innenbereich. Die Anlage passe sich mit ihrem natürlichen Aussehen perfekt an die Umwelt an, das Projekt selbst besitze eine vorbildliche Sorgfalt und Aufmerksamkeit, so die Jury in ihrem Statement. Die Eneco-Kesselanlage versorgt inzwischen mehr als 1.800 Privathaushalte und 20 Unternehmen in Amstelveen mit Heizwärme.
Zur Herstellung von Accoya wird neuseeländisches Kiefern-Holz mit einem patentierten und ungiftigen Verfahren, der Acetylierung, mittels natürlicher Essigsäure bis zum Kern modifiziert. Das langlebige und schöne Holz ist schadstofffrei und erfüllt höchste Umweltstandards wie DIN EN 350-2 sowie die Dauerhaftigkeitsklasse 1. Für seine hohe Umweltverträglichkeit und unbegrenzte Wiederverwertbarkeit erhielt Accoya zusätzlich das „Cradle to Cradle“ (C2C) „Gold“-Zertifikat.
Bildquelle: Rhodia Acetow/ Ronald Schouten
Verwandte Anleitungen
Selbermachen
Parkett Holzarten im Überblick
Wissenswertes über Parkett: Die Holzarten im Überblick. Von der Farbe bis zur Härte. Denn nicht jeder Parkett eignet sich für jeden Raum.Selbermachen
Holz bohren - Vom richtigen Bohrer bis zur Holzhärte
Holz bohren kann ein jeder! Gewiss, aber was wenn besonders tiefe oder breite Löcher ins Holz gebohrt werden sollen? Wir schaffen Überblick!