Höre ich ein Echo? – Amazon mit eigener Smart-Home-Zentrale am Start

Nachdem Amazon bereits den Smart-TV-Markt mit seinen Fire-TV-Produkten gehörig aufgewirbelt hat und damit auch ältere Geräte erfolgreich vernetzt, erfolgt nun der Rundumschlag für das intelligente Zuhause. Der neue smarte Lautsprecher "Echo" ist nicht nur eine komfortable Abspielzentrale für Inhalte von Online-Musikdiensten. Zugleich schickt er sich an, das neue Herzstück der eigenen Smart-Home-Anlage zu werden. Heizungsregulierung, Lichtsteuerung – das alles soll in Zukunft zentral über Echo funktionieren. Und wer dabei nach Gesellschaft sucht, kann sich auf einen gemütlichen Plausch mit Eingabe-Assistentin Alexa freuen. Denn Echo funktioniert vollständig über eine ausgefeilte und lernfähige Sprachsteuerung!

Was ist Echo?

Mit "Echo" hat Amazon künftig einen kompakten Raumklang-Lautprecher Im Angebot, der per WLAN auf die hauseigenen Services wie Amazon Instant Music und Amazon Prime Music zugreift und die persönliche Wunschmusik auf einen Sprachbefehl hin abspielt. Darüber hinaus sind viele weitere Apps und Funktionen verfügbar, deren Dienste per Sprache gelenkt werden können. Überhaupt ist die intelligente Spracherkennung das Herz von Echo. Der Sprachassistent "Alexa" übernimmt ähnliche Funktionen wie die bekannten Gegenstücke "Cortana" von Microsoft oder "Siri" von Apple. Auch Alexa liefert auf Nachfrage Informationen zum Wetter, zu Schauspielern, Geburtstagen oder Ereignissen. Zudem fasst sie aktuelle Nachrichten zusammen oder leitet die Bestellung von Pizza oder Taxi weiter.

Um die Eingaben des Nutzers zu jeder Zeit erfassen zu können, verfügt Echo über sieben Mikrofone, die den gesamten Raum erfassen und mittels Störsignalunterdrückung arbeiten. Selbst bei deutlicher Geräuschkulisse, etwa durch Fernseher oder Gäste verursacht, soll Alexa in der Lage sein, die Stimme des Nutzers zuverlässig herauszufiltern, zu fokussieren und problemlos zu verarbeiten. Dabei befindet sich das Gerät standardmäßig im Standby-Modus und wird erst auf die Ansprache mit dem Schlüsselwort "Alexa" aktiv. Ein blauer Leuchtring gibt zu erkennen, dass Echo aktiviert wurde und für Eingaben bereit steht. 

Intelligente Steuerungszentrale

Doch Alexa kann noch mehr. Denn die freundliche Stimme aus dem Off soll nicht nur Online-Services bieten, sondern zugleich auch die Steuerung des eigenen intelligenten Zuhauses übernehmen. Geeignete Smart-Home-Komponenten vorausgesetzt, ließe sich so per Sprachbefehl etwa morgens das Licht einschalten, die Heizung regulieren oder abends das Fernsehprogramm steuern. Schon jetzt soll Echo mit Geräten von Tado, Philips Hue, WeMo, and Netatmo kooperieren. Damit das Ganze auch mit deutschsprachigen Befehlen reibungslos funktioniert, hat Amazon sich nach dem Start in den USA zwei Jahre Zeit gelassen, das System auf die Eigenheiten der deutschen Sprache abzustimmen.

Mittels Stöbern in amerikanischen Produktrezensionen bieten sich Kunden also schon vorab gute Vergleichsmöglichkeiten. Doch Echo soll nach Erscheinen ohnehin nicht auf der Stelle treten. Durch Anbindung an die Cloud soll Alexa in die Lage versetzt werden, permanent dazuzulernen. Gleichzeitig arbeiten die Entwickler im Hintergrund permanent daran, das System zu verbessern und durch neue Funktionen und Service-Anbieter zu ergänzen. Das erklärte Ziel von Amazon besteht darin, dass User zukünftig nicht nur Heizungstemperatur, Terminkalender oder Hintergrundmusik über die Echo-Einheit kontrollieren, sondern auch direkt im Online-Shop Produkte ordern. Wie gut das letztlich funktioniert, darf mit Spannung erwartet werden.

Nur per Einladung erhältlich

Wer auf die Raumklang-Funktionen und das noble Design der Echo-Einheit verzichten kann, dem bietet sich mit dem Echo Dot eine vergleichbare, jedoch sehr viel kompaktere und preisgünstige Hardware als Alternative an. Vorteil: Echo Dot findet auch bequem auf dem Nachttisch Platz, wo es zugleich als Steuerungszentrale und programmierbarer Wecker fungiert. Ein kleiner Lautsprecher ist nämlich auch hier verbaut. Für die großen Töne lässt sich das Gerät immerhin über Kabel oder per Bluetooth an die Musikanlage anschließen. Auch als Küchenhelfer kommt Echo Dot in Betracht, denn auf Wunsch liest Alexa Rezepte vor oder vergleicht einzelne Maßeinheiten miteinander.

Da die Umstellung des Systems auf die deutsche Sprache komplex ist und noch weiter verfeinert werden muss, richtet sich das Angebot von Amazon zunächst nur an Käufer, die zu aktiver Mitarbeit bei der Verbesserung des Produkts bereit sind. Bestellungen können daher derzeit nur gegen Einladung seitens Amazon erfolgen. Wer sich die Chance auf eine solche Einladung sichern möchte, kann auf der Produktseite für den Amazon Echo zunächst eine Anfrage senden, auf die dann im besten Fall innerhalb einiger Wochen eine Einladung zum Kauf folgt. Die Preise belaufen sich auf Euro 179,99 für den Echo und Euro 59,99 für den Echo Dot. Prime-Kunden bei Amazon profitieren dabei noch bis zum 16.09.2016 von einem Preisnachlass von 50 Euro auf den Echo, der per Gutschein erfolgt. Erhältlich sein wird das Gerät dann ab dem 26. Oktober 2016. Der Versand erfolgt zunächst nur an Adressen in Deutschland und Österreich.

 

Bildquelle: obs/Amazon.de

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