Es ist soweit: Das Haus ist weit genug fortgeschritten, dass auch die Nebenschauplätze bedient werden können. Und nichts macht ein Anwesen einladender als ein schöner Hauszugang. Die Garageneinfahrt und der Eingangsbereich sollen daher gepflastert werden. Nichts leichter als das! Denn die Vorbereitungen, um die Garageneinfahrt zu pflastern, sind bereits alle abgeschlossen. Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie sich ein Betonpflaster so verlegen lässt, dass es auch den nächsten Winter heil übersteht.

Rechtlicher Hinweis

Wie schon die beiden vorangegangenen Anleitungen geht auch diese Anleitung davon aus, dass die einschlägigen Normen des jeweiligen Landes, insbesondere die Richtlinien und Vorschriften für den Straßenbau sowie die Verarbeitungsempfehlung des jeweiligen Herstellers beachtet werden. Denn die Voraussetzung für eine perfekt funktionierende Pflasterfläche sind eine korrekte Planung sowie ein norm- und richtliniengerechter Einbau!

In Österreich sind das etwa die ÖNORM B 2214, die Richtlinien und Vorschriften für den Straßenbau, insbesondere die RVS 08.18.01 und RVS 03.08.63.

Werkzeug und Material

Mit zunehmendem Projektfortschritt wird die Liste an Material und Werkzeug immer kürzer. Für das Pflastern der Garageneinfahrt werden nurmehr eine Richtschnur, ein Gummihammer, ein Winkel, ein Maßband und eine Schaufel benötigt. Wiederum erforderlich ist auch eine Rüttelplatte, diesmal aber mit Kunststoffmatte. Zudem ist jetzt eine Steintrennmaschine unabdinglich. 

An Material werden nur noch das Pflaster und Sand zum Verfugen gebraucht.

© diybook | Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen und eine befahrbare Unterbau Deckschicht wurde bereits hergestellt. Was jetzt noch fehlt…

Pflasterverlauf einrichten und Verlegemuster testen

Ist das Splittbett einmal eingerichtet, kann das Pflaster zwar verlegt werden. Zuvor sollten aber noch einige Vorbereitungsarbeiten erfolgen. 

So sollten zuerst zwei Richtschnüre eingerichtet werden, die die Verlegerichtung des Pflasters bestimmen. In diesem Fall dienen die im rechten Winkel zur Häuserfront liegenden Randleisten als erste Achse und der Verlauf der Häuserfront als zweite Achse. Auf diese Weise verläuft das Pflaster gerade zum Haus. Wichtig ist, dass beide Richtschnüre einen rechten Winkel bilden. Dieser wird entweder mit einem großen Winkel oder besser noch mit dem Satz des Pythagoras überprüft. Wie das geht, zeigt der Artikel Mauern einmessen.

Sind die Vorbereitungen getroffen, ist es von Vorteil, das Verlegemuster zu testen. Auf diese Weise können Muster erkannt und verinnerlicht werden, sodass beim Garageneinfaht-Pflastern selbst nichts mehr schief geht.

© diybook | Mit zwei Richtschnüren wird der Verlauf des Pflasters eingerichtet. Von der Straße kommend wird der Verlauf im rechten Winkel…
© diybook | Im rechten Winkel zum eben eingerichteten Verlauf wird nun der Verlauf entlang der Häuserfront eingerichtet. Das garantiert ein…
© diybook | Es ist ratsam, das Verlegemuster vorab zu testen. So können Muster identifiziert und verinnerlicht werden, sodass beim…

Garageneinfahrt pflastern

Die ersten Steine werden nun in das Pflasterbett gesetzt. Auf die Ausrichtung entlang der Richtschnüre sollte besonders viel Wert gelegt werden. Denn geraten die ersten Meter schief, verläuft die gesamte Pflasterfläche in der Manier. 

Wichtig ist auch, dass das Verlegemuster eingehalten wird. Aber selbst dann, wenn der Anfang nicht stimmt, auf keinen Fall verzagen! Nach einiger Zeit und ein wenig Puzzlen nimmt das Pflaster die gewünschte Form an. 

Beim Pflastern wird das Pflaster locker Stein an Stein gesetzt. Der vom Hersteller angegebenen Mindestfugenabstand der Steine ist aber zu berücksichtigen. Im vorliegenden Fall sorgen in den Stein integrierte Abstandshalter für den benötigten Steinabstand. Dieser ist wichtig, da die Fugen des Pflasters sonst nicht ordnungsgemäß mit Fugenmaterial befüllt werden können. Das beeinträchtigt nicht nur die Haltbarkeit des Pflasters, sondern macht ein späteres Austauschen kaputter Steine oder ein zerstörungsfreies Reparieren darunterliegernder Rohrleitungen unmöglich.

© diybook | Jetzt wird es ernst und die ersten Pflastersteine können ins Splittbett eingelegt und entlang der Richtschnur ausgerichtet…
© diybook | Weitere Pflastersteine werden eingesetzt und das Verlegemuster nimmt bereits Form an. Oder ist da vielleicht doch irgendwas…
© diybook | Auch wenn es auf Anhieb nicht ganz klappt, ist das kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wie bei einem Puzzle können die…

Pflasterflächen ohne Schnitt verlegen

Ist der Anfang geschafft und das Verlegemuster verinnerlicht, schreitet das Garagenfläche-Pflastern sichtlich voran. Verlegt wird dabei zuerst das gesamte Pflaster ohne Schnitt. Auf diese Weise können große Flächen innerhalb kurzer Zeit verlegt werden. Aber keine Angst, denn das Schneiden der Randsteine kommt bereits als nächstes an die Reihe.

Auch für kleine Flächen ist hierfür eine Steintrennmaschine fast unumgänglich. 

© diybook | Geduld zahlt sich definitiv aus und das Pflastern der Garageneinfahrt nimmt Form an. Auch das Verlegemuster stimmt jetzt…
© diybook | Ein Blick auf die Richtschnüre verrät, dass auch die Verlegerichtung stimmt.
© diybook | Ist der Anfang geschafft, geht es zügig voran. Es werden alle ganzen Pflastersteine verlegt. Sprich Randsteine, die geschnitten…

Pflastersteine schneiden

Die Pflastersteine werden eingemessen und das benötigte Maß auf die Pflaster übertragen. Bei sehr kleinen Stücken werden beide Seiten eines Steins verwendet, sodass der Verschnitt möglichst gering ausfällt.

Maßband und Winkel helfen beim Anzeichnen und die Steintrennmaschine beim Schneiden der Pflastersteine.

Mit der Hand und dem Gummihammer werden auch die Randstücke in das Pflaster eingefügt, bis nach Stunden auch der letzte Pflasterstein gesetzt ist.

© diybook | Ist die Garageneinfahrt zur Gänze mit vollen Pflastersteinen belegt, wird geschnitten. Je nach Fläche wird dies genauso viel -…
© diybook | Die Ränder werden ausgemessen und das benötigte Maß auf die Pflastersteine mit einiger Luft übertragen. Das bedeutet, dass die…
© diybook | Eine Steintrennmaschine hilft beim Schneiden der Betonsteine. Ohne diesen Nassschneider wäre die Arbeit nicht nur staubig,…
© diybook | Ist das Pflaster geschnitten, werden jetzt auch alle Ränder und Ausschnitte der Garageneinfahrt solange gepflastert, bis auch…
© diybook | Wird der letzte Stein eingesetzt, ist die Freude bestimmt groß, aber zu Ende ist das Projekt Garageneinfahrt pflastern deshalb…

Abrütteln der Pflasterfläche

Es ist fast geschafft! Der nächste Schritt beim Pflastern der Garageneinfahrt ist das Abrütteln der Pflasterfläche. Zuerst wird aber der Plattenrüttler mit einer Gummimatte ausgestattet, damit die Pflasterfläche nicht beschädigt wird.

Danach folgt das Wässern der Pflasterfläche. Das Wasser sorgt dafür, dass das Splittbett dem Rütteln nachgibt und eine einheitlich ebene Pflasterfläche hergestellt werden kann. Dann wird das Pflaster sowohl in Längs- als auch in Querrichtung abgerüttelt. Das Resultat ist eine gerade und ebene Pflasterfläche.

Tipp: Zu Beginn sollte etwas Sand in die Fugen eingekehrt werden, um die Steine in Ihrer Lage und Ausrichtung zu stabilisieren.

© diybook | Als nächster Schritt wird die Garageneinfahrt genässt. Mit dem Gartenschlauch wird das Pflaster ordentlich eingegossen.
© diybook | Zu Beginn sollte etwas Sand in die Fugen eingekehrt werden um die Steine in Ihrer Lage und Ausrichtung zu stabilisieren.
© diybook | Es folgt das Rütteln der Garageneinfahrt mit Gummiaufsatz erst in Querrichtung...
© diybook | ... und dann in Längsrichtung. Der Gummiaufsatz ist wichtig, damit das Pflaster nicht beschädigt wird. Das Pflaster wird sich…

Verfugen des Pflasters

Der letzte Schritt beim Pflastern ist das vollständige Verfugen. Dazu wird Fugensand mit der Schaufel über der Pflasterfläche möglichst gleichmäßig verteilt und mit einem Besen gut eingekehrt.

Überschüssiger Sand wird nicht entfernt und auf der Pflasterfläche belassen. Einige schöne Tage später wird der noch vorhandene Fugensand erneut in die Fugen eingekehrt. Nun sollten die Fugen gut befüllt sein und überschüssiger Sand kann entfernt werden. Die Pflasterfläche ist einsatzbereit!

Tipp: Beschleunigen lässt sich dieser Vorgang dadurch, dass der Fugensand bereits vor dem Rütteln vollständig aufgetragen wird und gleichzeitig mit den Steinen in die Fugen gerüttelt wird. Anschließend werden eingesunkene Fugen nurmehr erneut mit Fugensand aufgefüllt. Diese Vorgehensweise sorgt dafür, dass die Pflasterfläche sofort einsatzbereit ist.

© diybook | Jetzt ist das Pflaster eben und die Arbeiten sind fast abgeschlossen. Was fehlt, ist das vollständige Verfugen.
© diybook | Als letztes muss das Pflaster noch verfugt werden. Dazu wird mit einer Schaufel ungebundener Brechsand auf die Pflasterfläche…
© diybook | ... und anschließend mit dem Besen eingekehrt.

Das Ergebnis: Gepflasterte Garageneinfahrt samt Hauseingang

Fertig! Verglichen mit den Vorbereitungen ist das eigentliche Pflastern ein Kinderspiel. Die Garageneinfahrt ist gepflastert, der Hauseingang ist gepflastert und das Ergebnis stimmt!

Einzig und allein dieser Plastikdeckel stört noch, aber auch dieser wird bald verschwunden sein.

© diybook | Nach einer Woche hat sich der Sand soweit gesetzt und ist in die Fugen eingedrungen, dass die Verfugung des Pflasters…

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